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3 von 4 Nigerianern wollen weg

Drei von vier Nigerianern möchten auswandern. Eine ungeregelte Migration schafft nicht nur bei uns, sondern auch in deren Herkunftsländern Probleme. Wir tun gut daran, die Zuwanderung eigenständig zu regeln.

(Bild: Pixnio)

Kürzlich war in der NZZ von einer Umfrage aus Nigeria zu lesen. Drei von vier Befragten gaben zur Antwort, dass sie sofort auswandern würden, wenn sie denn könnten. In Nigeria, einem Land mit über 200 Millionen Einwohnern, ergibt das mehr als 150 Millionen Auswanderungswillige! Diese sind nicht direkt an Leib und Leben bedroht, sondern suchen vor allem bessere wirtschaftliche Möglichkeiten, wie sich bei genauerer Betrachtung der Umfrage zeigt. Der Leser staunt ob dieser Zahlen! Der Auswanderungswunsch ist aber verständlich, in einem von Korruption, Misswirtschaft und einer schwierigen Sicherheitslage geprägten Land. Natürlich werden nicht alle diesen Wunsch in Tat umsetzen. Aber selbst, wenn es wenige tun, ist dies immer noch eine gewaltige Anzahl. Zuoberst auf der Liste der Auswanderungsziele findet man in der Umfrage vorwiegend westliche Länder und reiche arabische Golfstaaten. Das Wohlstandsgefälle zu diesen Ländern ist gross und hoher Wohlstand wirkt bekanntlich anziehend. Bilder davon sind heutzutage nur einen Klick weit weg. Im selben NZZ-Artikel beklagt ein älterer Nigerianer, dass es in 50 Jahren in Nigeria keine jungen Leute mehr geben wird, die das Land voranbringen können. Sie werden das Land verlassen haben. Um die Resultate einer solchen Entwicklung zu beobachten, müssen wir jedoch nicht so weit reisen. Wir können uns auch in Europa umschauen. In Bulgarien lebten 1990 rund neun Millionen Menschen. 2023 sind es noch knapp sieben Millionen. Zwei Millionen oder mehr als 20 Prozent weniger! Zudem ist die Bevölkerung heute stark überaltert, denn seit Einführung der Personenfreizügigkeit hat Bulgarien zehn Prozent der Bevölkerung verloren, vorwiegend junge, gut ausgebildete Leute. In Rumänien arbeitet mehr als die Hälfte der Ärzte im Ausland, die medizinische Versorgung ist nicht immer sichergestellt. Ganze Landstriche bluten aus. Was sich in Nigeria abzeichnet, ist in Bulgarien oder Rumänien bereits Tatsache. Die jungen Leute, die diese Länder voranbringen können, sind ausgewandert. Wir in der Schweiz hingegen haben Mühe, mit der grossen Menge an Migranten umzugehen. Unsere Infrastruktur ist am Anschlag. Auch den oft zitierten Fachkräftemangel können insbesondere Migranten von ausserhalb Europas nicht lösen, da sie zumeist keine oder eine unpassende Ausbildung aufweisen. Vielmehr lösen diese zusätzliche Einwanderung aus, da auch sie Ärzte benötigen. Diese Beispiele zeigen anschaulich, dass eine ungeregelte Migration nicht nur bei uns, sondern auch in deren Herkunftsländern Probleme schafft. Wir tun gut daran, die Zuwanderung eigenständig zu regeln. Auch diesen Ländern wäre geholfen, wenn ein Grossteil der jungen Bevölkerung im Land bleibt und es voranbringt.

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Manuel Zanoni
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