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Amherds Versagen – Armeechef Süssli geht

Die Armee kommt nicht zur Ruhe. Nach dem bekannt gegebenen Rücktritt von VBS-Chefin Viola Amherd wurden jetzt die Rücktritte von Armeechef Thomas Süssli und Nachrichtendienstchef Christian Dussey bekannt. Daneben gibt es wüste Schlagzeilen um Missmanagement im VBS und korrupte Mitarbeiter im Rüstungskonzern RUAG.

Für eine verteidigungsfähige Schweizer Armee müssen die richtigen Schlüsse aus Amherd und Süsslis angerichtetem VBS-Chaos gezogen werden. Bild: Adobe Stock

Man kann sich noch gut erinnern, als der damalige Bundesrat Ueli Maurer im Jahre 2008 vom Ziel von der besten Armee der Welt sprach. Das war ein toller Werbespruch – mehr (leider) nicht. Heute sind wir im krisengeschüttelten Ëidgenössischen Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport VBS so weit weg davon wie noch nie.

Nicht geheim zu halten
Der jetzige Armeechef Süssli hat auf Ende 2025 seinen Rücktritt eingereicht. Amherd wollte dies geheim halten; das gelang ihr aber nicht. Kommissionsmitglieder des Parlaments wie auch der Bundesrat mussten die Neuigkeit aus der Presse erfahren, ebenso den Rücktritt von Nachrichtendienstchef Dussey. Das ist wohl richtig, denn solche Infos über Personen von öffentlichem Interesse kann man nicht geheim halten.

Die «Internationalitis» des Thomas Süssli
Sieht man Süsslis Karriere an, dann kommt man nicht umhin festzustellen, dass er an seiner «Internationalitis» gescheitert ist. Süssli wurde 2020 vom Bundesrat als militärischer Aussenseiter zum Armeechef gewählt. In der Bankenwelt gross geworden, machte sich der Wirtschaftsinformatiker lediglich als Spezialist für elektronische Kriegsführung einen gewissen Namen. Bei Kampftruppen hat Süssli nie Dienst geleistet und hat auch keine kommandiert. Ständig war der Armeechef im Ausland anzutreffen. Offenbar wird die Schweiz nicht in Helvetien, sondern in New York oder Brüssel verteidigt.

Anbiederung bei der NATO
Getreu dem Motto seiner politischen Chefin, die internationale Kooperation zu schärfen, biederte sich Süssli bei der NATO an. Die von Amherds persönlicher Freundin und Beraterin Brigitte Hauser- Süess angezettelte Bürgenstock-Friedenskonferenz war ziemlich lächerlich. Süsslis plötzlicher Antrag, die Schweiz müsse Friedenstruppen in die Ukraine entsenden, wirkt sehr befremdend. Mit den NATO-Spitzen tauschte sich der Armeechef regelmässig darüber aus, wie man in den Bereichen «Cyberabwehr, der militärischen Mobilität und der Innovation » künftig noch enger zusammenspannen könnte. Süssli beabsichtigte, die Schweizer Armee vermehrt an Übungen des westlichen Militärbündnisses zu beteiligen.
Der Rücktritt und seine Folgen haben viele Menschen in der Schweiz beschäftigt. Viele erinnern sich an ihre eigenen Diensttage. Die Motivation der Truppen wird infrage gestellt. So meint ein Schreiber in einem Zeitungsforum: «Wie gut die Armee dran ist, zeigt sich im Auftreten der Soldaten, die man da und dort antrifft.»

Fehlende Durchhaltefähigkeit
Die Armee könne sich per se verteidigen. Es fehle ihr aber an der Durchhaltefähigkeit, sagte Korpskommandant Süssli immer wieder. Man kann ihm dankbar sein. Nur, holt man die fehlende Durchhaltefähigkeit wirklich bei der NATO? Oder bei Friedenstruppen im Kampfgebiet der Ukraine? Süssli hatte keinen Schweizer Fokus mehr. Als Armeechef der neutralen Schweiz war er nie der richtige Mann.

Fehlendes Risiko- und Mangelmanagement
Mit der Betrugsaffäre der RUAG hat der Armeechef wohl nichts zu tun. Aber er zeigte sich nicht gerade als guter Planer im Risiko- und Mangelmanagement der Armee. Es manifestieren sich tiefe Gräben in der Armeeführung. Bis 2030 müssen rund 260 Stellen gestrichen werden. Die F-35 und das Patriot-System müssen erst einmal mit Mehrkosten zum Laufen gebracht werden. Vielfältige Probleme also, die der nächste politisch Verantwortliche im VBS zusammen mit einem neuen Armeechef lösen muss.
Fragt sich, was zu tun ist, um die richtigen Schlüsse aus Amherds angerichtetem VBS-Chaos zu ziehen. Zum Beispiel wäre nach dem Zürcher Alt Nationalrat Ulrich Schlüer eine Verantwortlichkeitsklage angebracht. Die Sicherheitskommission des Nationalrates oder der Bundesrat könnten diese einreichen.
Fakt bleibt: Viola Amherd und Thomas Süssli sind an ihrem falschen Motto «mehr NATO, mehr EU, weniger Schweiz» gescheitert.

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