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Auch Alternativenergien sind endlich

In den laufenden Diskussionen über die Abstimmung des Klima – und Innovationsgesetzes wird das 2050 angepeilt.
Doch bereits bei kleinen anstehenden Themen zeigt sich, dass sich diese kaum einfach lösen lassen.

In den laufenden Diskussionen rund  um die anstehende Abstimmung wird  vom völligen Ausstieg aus den fossilen  Energieträgern bis 2050 geschwärmt.  Doch betrachtet man die Energieversorgung  aus der Nähe, zeigt sich, dass sich  bereits heute viele Herausforderungen  kaum lösen lassen. Man führt dabei  immer wieder alternative Energieträger  an, welche bereits oder auch bald endlich  sind. So wurde im vergangenen  Spätsommer infolge der sich abzeichnenden  Energiekrise bezüglich Gas publik,  dass die Stadt Winterthur als Besitzer  und Betreiber der Kehrichtverbrennungsanlage  (KVA) sowie des grossen  Wärmeverbundes auf beachtliche  Gasmengen angewiesen ist, um im Winter  genügend Wärme in der KVA für  den Wärmeverbund zu produzieren.  Gleichzeitig treibt die Stadt den Ausbau  des Fernwärmenetzes weiter voran und  ist somit im Winter noch auf zusätzliche  Energie angewiesen. Kommt es zu  einem Ausfall der KVA, so muss ebenfalls  eine Alternative zur Verfügung stehen,  um die notwendige Wärme zu produzieren,  welche bis anhin mit Heizkessel  mit Öl- oder Gasbetrieb gewährleistet  und sichergestellt wird.

Warnungen aus der Wirtschaft

Jüngst an der Generalversammlung des grössten Deutschschweizer Holzenergiehändlers ZürichHolz AG schlug VR-Präsident Viktor Haefeli Alarm, in dem er von Vorstellungen bezüglich der Holzenergie warnte und daran erinnerte, dass auch die Holzvorräte endlich sind. „Bereits heute wird in einem Umkreis von 60 km Energieholz von 100 km verbrannt“, so Haefeli. Denn maximal ein Drittel der genutzten Holzmenge darf grundsätzlich aus der Kaskadennutzung in der Holzwirtschaft direkt in der Energie fliessen. „Zuerst muss das andere Holz verbaut und verarbeitet werden und soll erst bei der Entsorgung als Altholz der Energienutzung zugeführt werden“, sagte Haefeli. Zugleich hat auch die Schweizer Zementindustrie Alarm geschlagen. Auch sie will und muss auch ökologischen Gründen der Kohle als Energieträger den Rücken kehren und will dies mit Abfall kompensieren. „Die öffentlich rechtlichen KVA hätten das Monopol auf Siedlungsabfällen und seien nicht bereit, Material abzugeben. Deshalb muss die Zementindustrie heute im grossen Stil Plastikabfälle importieren“, wird  Stefan Vannoni, Direktor der Cernsuisse zitiert. Viele Hoffnungen basieren auf der Biogasproduktion. Doch auch hier sind die Grenzen gesetzt, weil man Food Waste bekämpfen will und ein Ausbau von landwirtschaftlich geprägten Biogasanlagen zu einem immer grösser werden Gülletourismus führt.

Mehr Strom oder weniger Kehricht?

Einerseits ist die Politik und Gesellschaft bestrebt, den Abfallberg zu bekämpfen. Anderseits setzen die Städte Winterthur oder Zürich immer mehr auf die Energie aus den KVA’s. Zugleich beanspruchen andere Industriezweige den Abfall als Energieträger, damit sie weiter produzieren und somit bestehen können. Doch mit der Einführung der Separatsammlung von Plastik, welcher nun nicht mehr verbrannt wird, wird dieser als Energieträger der KVA entzogen. Entsprechend muss dieser irgendwie in der KVA kompensiert werden. Doch mit dem Ausstieg aus den fossilen Energieträgern Gas und Öl bleiben kaum Alternativen. Nun will auch die Zementindustrie Abfall und Altholz verbrennen, welches bereits von anderen Unternehmen zur Energiegewinnung eingesetzt wird.

Sinkendes Rohstoffangebot

Die Nutztierzahlen werden auch immer geringer, so dass die gewünschten Biogasmengen für den Grossverbrauch sich gar nicht produzieren lassen.  Auch beim Holz zeichnet sich eine ähnliche Entwicklung ab. Wohl könnte im Privatwald und in den Berggebieten noch mehr  genutzt werden. Doch dies ist nur mit deutlich höheren Preisen zu bewirken, was die Energiekosten hochtreiben wird. Doch auch hier will die Gesellschaft und Teile der Politik eine Kehrtwende, indem man mit Blick auf die Biodiversität mehr Waldreservate und mehr Totholz in den Wäldern will. All diese Beispiele zeigen, dass man wohl ein grosses Ziel vor den Augen hat, aber für den ersten kleinen Schritt bereits Sprossen in der Leiter fehlen. 

 

über den Autor
Roland Müller
SVP (ZH)
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