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Besetzte Universitäten: Jeder Tag ist einer zu viel

Gewalttätige und extremistische Anti-Israel-Proteste greifen von den USA auf die Schweiz über. Bild: Wikipedia

Die Pro-Palästina-Proteste weiten sich aus, neben der ETH ist jetzt auch die Universität Zürich betroffen. Selbst habe ich mir die Proteste im Unitobler- Gebäude der Universität Bern angesehen. Die «Studenten» fordern einen akademischen Boykott Israels. Jegliche institutionellen Verbindungen sollen gekappt werden. Nicht ganz wie im Dritten Reich, dafür heisst es jetzt: «Forscht nicht mit Juden».

Farbiger Nonsens

Verstehen Sie mich nicht falsch. Der Wert der Meinungsfreiheit ist hochzuhalten. Gerade an einer Universität soll und muss diskutiert werden. Doch bei den Besetzungen handelt es sich um eine Form von Antisemitismus. Diese dürfte unter den vielen farbigen Nonsens-Bannern nicht sofort auffallen. Zwischen «Queers for Palestine» und «No Climate Justice on Occupied Land» sticht der antisemitische Klassiker «From the river to the sea» in unterschiedlichen Designs immer wieder hervor. Die postulierte Freiheit für Palästina ist nicht Kritik am israelischen Staat, sondern ein Aufruf zur Auslöschung Israels und seiner Bürger. Sollte ein lernresistenter Student noch seine Schwierigkeiten haben, dies zu verstehen, kann er bei der «International Holocaust Remembrance Alliance» (IHRA) die Definition nachschlagen. Oder ChatGPT fragen.

Offene Diskussion – aber nur im «Safe Space»

Als Politikerin und Journalistin scheue ich keine Diskussion – auch nicht mit verwirrten Studenten an besetzten Universitäten. Für viele Leser dürfte dies jetzt nicht überraschend sein: Keiner der Demonstranten an der Universität Bern durfte oder wollte mit mir debattieren. Grundsätzlich gilt unter den Besetzern: Nur ein designiertes Medien-Team darf mit Journalisten sprechen. Für den einfachen Demo-Pöbel herrscht Sprechverbot – wie es sich in autoritären Regimen so gehört.

Nützliche Idioten

Erschreckend ist, dass sich mittlerweile auch zahlreiche Personen aus dem Lehrbetrieb in einem Rundbrief mit den Besetzern solidarisieren. Diese «useful idiots» tragen die Forderung des wissenschaftlichen Boykotts von israelischen Hochschulen mit und legitimieren damit den antisemitischen Hass der Besetzer. Ich stelle mir die Frage: Hat sich einer dieser unterzeichnenden Professoren gefragt, wie es einem jüdischen Studenten gerade geht? Oder wie sich eine jüdische Studentin dabei fühlt, wenn sie durch eine Horde von extremistischen Demonstranten laufen muss, um überhaupt in den Hörsaal zu gelangen? Ich denke nicht. Es bleibt nur eine Hoffnung: Die Universitäten müssen handeln und die Proteste auflösen. Jeder Tag, an dem die antisemitischen Besetzer weiter auf dem Gelände einer Universität ihren Hass verbreiten können, schadet dem Ansehen und Respekt der Universität und ist ein Affront gegenüber jedem jüdischen Studenten.

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Camille Lothe
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