Bewährtes Klassenlehrersystem für die Volksschule
Fraktionserklärung der SVP Kantonsratsfraktion. Seit Jahren weist die SVP darauf hin, dass Schülerinnen und Schüler in der Schule möglichst eine und nicht mehrere Bezugspersonen haben sollten. Die SVP setzte sich deshalb schon immer für das bewährte Klassenlehrersystem ein und forderte das Wegkommen von Teamteaching und der Ausbildungstendenz zu Fachlehrkräften in der Volksschule.
Fraktionserklärung der SVP Kantonsratsfraktion vom 23. Juni 2014
In der Medienmitteilung der Bildungsdirektion vom 20. Juni 2014 zieht die Bildungsdirektion eine positive Bilanz über den Schulversuch „Fokus starke Lernbeziehungen“. Die Organisation der Stundentafeln vereinfache sich und die Lehrerinnen und Lehrer würden von Koordinationsaufgaben sowie Absprachen entlastet.
Seit Jahren weist die SVP darauf hin, dass Schülerinnen und Schüler in der Schule möglichst eine und nicht mehrere Bezugspersonen haben sollten. Die SVP setzte sich deshalb schon immer für das bewährte Klassenlehrersystem ein und forderte das Wegkommen von Teamteaching und der Ausbildungstendenz zu Fachlehrkräften in der Volksschule.
Die Bildungsdirektion scheint diesen Fehler vor etwa anderthalb Jahren erkannt zu haben, als sie den Schulversuch „Fokus starke Lernbeziehungen“ ins Leben rief. Dies ist schon ein kleiner positiver Richtungswechsel, nachdem sie jahrelang auf das Gegenteil – also gegen das Klassenlehrersystem – hingearbeitet hatte. Anstatt, dass die Bildungsdirektion aber einen pragmatischen Wechsel zurück zum bewährten Klassenlehrersystem gemacht hätte, initiierte sie mit dem Schulversuch einmal mehr ein bürokratisches Projekt.
Der eingeschlagene Weg ist richtig. Zum grossen Leidwesen macht die Bildungsdirektion aber auf halbem Weg schlapp. Bis zur Einsicht, dass weniger mehr ist, hat sie nämlich mit zusätzlichen Heilpädagogen Unruhe in den Klassenbetrieb gebracht. Deren Rolle wird durch den Schulversuch kurzerhand geändert, indem sie nicht mehr die Schülerinnen und Schüler in der Klasse betreuen, sondern die Lehrer beraten sollen. Die Schwierigkeiten, zu welchen der übermässig praktizierte integrative Unterricht führt, sind damit nicht behoben.
Hätte die Bildungsdirektion auf die SVP gehört, dann wäre das gesamte bürokratische Prozedere nicht nötig gewesen. Mit gesundem Menschenverstand hätte man einfach erkennen können, dass zu viele Lehrkräfte im Unterricht mehr verwirren, als dass sie nützen. Die SVP nimmt an, dass noch mehr solche Fehlleitungen zu Tage kommen werden, die viele Steuergelder verschlingen, ohne dass damit etwas den Schülerinnen und Schülern, den wichtigsten Personen im Schulbetrieb, zu Gute kommt.
Es ist trügerisch, wenn die Bildungsdirektion versucht, mit dem Schulversuch „Fokus starke Lernbeziehungen“ eine Entwicklung, die sie fehlgeleitet hat, zu korrigieren. Verpackt als Schulversuch soll es als initiatives Projekt herüberkommen in der Hoffnung, dass die Bevölkerung nicht merkt, dass damit nur ein selbstproduziertes Problem korrigiert werden soll.
Die SVP hat das Spiel durchschaut. Sie fordert die Bildungsdirektion auf, ihre selbstverschuldeten Fehlentwicklungen der vergangenen Jahre nicht schönzureden und mit aufwändigen Schulversuchen korrigieren zu wollen. Mehr Pragmatismus zu Gunsten der Schülerinnen und Schüler und weniger Reformen sind gefragt.