Bildung und Bau im Fokus
Zahlreiche Vorstösse wurden behandelt. Eine SVP-Motion, um Lehrer mit Fachhochschulabschluss gegenüber solchen mit universitärem Abschluss gleichzustellen, war erfolgreich. Leider brachte auch die Linke einen Vorstoss durch, um mehr Junge in die Gebäudebranche zu locken, die dann anderswo fehlen werden.
Lässt sich mit Asylbewerbern die Energiewende vorantreiben? Linksgrün glaubt daran. Bild: Oesterreichs Energie/Christian Fischer
Eingestiegen in die heutige Ratssitzung sind wir mit Bauthemen – diese werden im Ratskommentar näher beleuchtet.
Verschiedene Bildungsvorstösse
Anschliessend war die Bildungsdirektorin gefordert. Gleich mehrere «Altlasten » zur besseren Corona-Bewältigung wurden heute behandelt. So auch das erste Bildungsthema, das sich mit den Anschlussmöglichkeiten für Schulabgänger befasste. Die KBIK beantragte die Abschreibung, welcher anstandslos gefolgt wurde. Auch das Postulat, das sich Gedanken machte, wie der Berufsbildungsfonds in Krisen sinnvoll genutzt werden kann, wurde abgeschrieben, da ganz offensichtlich genügend Instrumente existieren, um in Krisenfällen mittels ausserordentlicher Beiträge aus der Kantonskasse intervenieren zu können.
Lehrer mit Fachhochschulabschluss erhalten gleichen Lohn
Einen Erfolg feiern durfte unser Kantonsrat Rochus Burtscher mit seiner Motion. Hierbei ging es darum, die Rechtsgrundlagen so anzupassen, damit Lehrer mit Fachhochschulabschluss und einem Lehrdiplom der Pädagogischen Hochschule für die Sekundarstufe II / Berufsbildung bezüglich der Anstellung und Tätigkeiten an Berufs- und Berufsmittelschulen Lehrern mit universitärem Hochschulabschluss gleichgestellt sind. Insbesondere die unterschiedliche Entlöhnung soll künftig behoben werden. Dies sah der Rat ebenso und überwies die Motion. Erstaunlich dabei war, dass die SP-Fraktion diese Motion ablehnte – eine Partei, die ständig die Lohnunterschiede moniert, bei konkreten Vorschlägen dann aber keine Hand bietet.
Asylanten für die Solarbranche?
Beim Thema «Zürcher Bildungsoffensive für die Gebäudebranche» herrschte weniger Einstimmigkeit. Wieder einmal soll hier das Gewerbe mit Geld gelockt werden. Diesmal, um die Umwelt zu retten. Tatsache ist aber, dass sich die Jugendarbeitslosigkeit auf einem sehr tiefen Niveau befindet. Es würde also keinen Sinn machen, hier noch Geld zu investieren für Leute, die uns sowieso schon fehlen. Diese sind nämlich schon an einem anderen Ort beschäftigt und wenn man sie mit Geldern in die Gebäudebranche locken würde, dann fehlen sie am anderen Ort. Die Strategie kann also nicht aufgehen. Aber die Grünen konnten es natürlich nicht lassen, bei diesem Geschäft das – aus ihrer Sicht erfolgreiche – Programm «Refugees go Solar» zu propagieren, bei dem Flüchtlinge eine realistische Chance erhalten, sich bei Firmen eine langfristige berufliche Anschlusslösung im ersten Arbeitsmarkt zu erarbeiten. Im Klartext: Asylanten sollen ausgebildet werden, um die Energiewende voranzutreiben, indem sie zu Solarpanel- Monteuren ausgebildet werden. Quasi «zwei Fliegen auf einen Streich». Die Idee ist trotzdem heuchlerisch, wie so vieles der linken Seite. Denn wehe, wenn die SVP fordert, die Asylanten sollen für Hilfsarbeiten in den Gemeinden herangezogen werden können. Dann ist plötzlich ein solcher Arbeitseinsatz nicht mehr zumutbar. Natürlich wurde die Motion mit den aktuellen Mehrheiten überwiesen.
Weitere Vorstösse
Ebenso war es mit dem Postulat, das eine Stärkung der Chancengerechtigkeit beim Hochschulzugang forderte. Die Bildungsdirektorin machte aber klar, dass auch dieser Vorstoss einmal mehr nur die Verwaltung beschäftigen wird. Erstaunlicherweise folgte der Rat in dieser Frage der Regierung und lehnte die Überweisung ab. Weiter befasste sich der Rat einmal mehr mit dem Lehrermangel und wie dem zu begegnen sei. Das Postulat der FDP fordert Massnahmen, insbesondere was die Beschäftigungsquote, die Produktivität und die Verweildauer im Beruf forderte. Mit Unterstützung von SVP, GLP, EVP und der Mitte wurde dieses Anliegen überwiesen. Und einmal mehr verortete die linke Ratsseite ein Problem: diesmal beim Zugang zur Bildung. Sie forderte, ein Programm zu schaffen zur Unterstützung des Einstiegs in die Hochschule für Asylbewerber, vorläufig aufgenommene und anerkannte Flüchtlinge. Quasi ein Studienzugangs- Express für diese Leute. Das Postulat wurde knapp abgelehnt – es geschehen noch Zeichen und Wunder.