Blamagen am Laufmeter
«Ein kluger Bürgerlicher widerspricht nie einem Sozialisten. Er wartet, bis dieser es selbst tut» (frei nach Humphrey Bogart). Es ist fürwahr nicht die beste Zeit für unseren linken Stadtrat. Nach Pleiten kommen Pannen, kurz gefolgt von Ohrfeigen. Aber immer schön der Reihe nach.
Blamage folgt auf Blamage. Der Stadt Zürich ist jedoch nichts peinlich. Bild: Adobe Stock
Als erste Pleite musste unser spendierfreudiger Stadtrat einen Rückzug bekannt geben. Eine «Mobility-as-a-Service »-Lösung aus einer Kooperation mit der Stadt Bern, den Städtischen Verkehrsbetrieben Bern, dem Kanton Basel- Stadt und den Basler Verkehrs-Betrieben hätte eine Applikation werden sollen, um die Bevölkerung zur «nachhaltigen » Mobilität umzuerziehen. Dafür wurden über 7 Millionen Franken plus jährliche Kosten von 1,4 Millionen für den Unterhalt veranschlagt. Dies wäre der Anteil allein für die Stadt Zürich gewesen. Der Löwenanteil von 5 Millionen wäre für Honorare an externe Berater, Gutachter, Fachexperten usw. gegangen. Nun fragt sich der geneigte Leser: Wozu haben wir eigentlich unseren Zürcher Verkehrsverbund? Wozu brauchen wir die Berner und die Basler? Jedenfalls musste der Stadtrat die Weisung zurückziehen, da man sich für eine andere «pay-per-use»-Lösung (man zahlt nur die Nutzung) entschieden hat.
Fragwürdige Ehre
Eine weitere schöne Panne fuhr die SP Vorsteherin des Tiefbauamts, Stadträtin Simone Brander, ein. Sie gewann haushoch und wohl verdient den «rostigen Paragraphen» für die Einführung der ersten kommunalen Kompostpolizei. Selten konnte Nationalrat Gregor Rutz ein so eindeutiges Ergebnis verkünden. Nochmals herzliche Gratulation an dieser Stelle zu diesem grossartigen Erfolg!
Umbau des Mythenquais überzeugt nicht
Das Beste jedoch zum Schluss. Der Mythenquai erinnert in seinem bedenklichen baulichen Zustand eher an eine Strasse in einem Entwicklungsland als an eine der wichtigsten Kantonsstrassen in der Stadt Zürich, und dieser soll endlich saniert werden. Jedoch so, wie sich oben genannte Preisträgerin das vorstellt, kann sie die bürgerliche Ratsseite nicht gewinnen und der Autor hatte das Privileg, die Kommissionsminderheit zu vertreten. Insbesondere die Bauzeit von drei Jahren für 1,8 Kilometer Strasse und ein missratenes Umleitungskonzept konnten den Bürgerblock nicht begeistern. Das ideologische Verkehrskonzept mittels willkürlicher Einbahnstrassen in der Braunau verschärft das Problem zusätzlich. Während der Beratungen legte man lieber viel Wert auf die gute Erreichbarkeit der Roten Fabrik für den Veloverkehr. Dass aber die Nachbargemeinden und somit eine ganze Wirtschaftsregion vom Verkehrsnetz abgehängt werden, nimmt man schulterzuckend zur Kenntnis. Auch haben wir in Wollishofen noch produzierendes Gewerbe, das auf Strassenverbindungen angewiesen ist. Namentlich ist dies das Zementwerk der Firma KIBAG.
Klatsche für die woke-linke Stadt Zürich
Die KIBAG hat vor wenigen Tagen einen Sieg gegen die Stadt Zürich errungen. Die Linken wollen auf dieser Premiumfläche von 7000 Quadratmetern einen Stadtpark realisieren. Schade nur, dass der KIBAG dieses Areal gehört und sie nach 2030 darauf eine Wohnüberbauung erstellen wollen. Es ist klar, dass hier keine Gammelhäuser entstehen sollen, und dies treibt die Linken zur Weissglut, ist doch ihr Tempel der Wokeness gleich unmittelbar nebenan. Dass dieser droht, im Schuldensumpf zu versinken, darf an dieser Stelle auch erwähnt werden. Wir werden wohl bald einen Nachtragskredit für die Rote Fabrik beschliessen müssen. Jedoch wird die SVP diesem nie und nimmer zustimmen, versprochen. Was ist jedoch Sache mit der KIBAG? Anfang Jahrtausend schlossen die KIBAG und die Stadt Zürich ein gut Schweizerisches Abkommen. Wohnungen sollen entstehen und dafür soll der Uferweg auch für Velos verbreitert werden. Nun hat sich mittlerweile die Linke in der Stadt Zürich in den letzten Jahren radikalisiert und bewegt sich vom Sozialismus hin zum Marxismus. «Alles dem Staat!» lautet die Devise. Nun haben wir in der Schweiz noch vernünftige Richter und das Verdikt gegen die Stadt Zürich gleicht einer schallenden Ohrfeige! «Eine deutliche Abfuhr» titelt die NZZ und dies trifft es auf den Punkt. Wer mit solchen hanebüchenen Argumenten vor den Kadi tritt und versucht, die Regeln während eines Spiels einseitig zu ändern, hat nichts Besseres verdient.