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Das Klimareferendum ist nicht lustig

Ein satirischer Rückblick aus dem Jahr 2050 auf die Schweizerische Klimasolidaritätsgenossenschaft (ehemals «Schweizerische Eidgenossenschaft»)

2050: In der Zukunft angekommen

Stellen Sie sich vor, wir befinden uns im Jahr 2050. Es herrscht Freude in der Schweiz. Das am 18. Juni 2023 angenommene Klimagesetz konnte fristgerecht umgesetzt werden, wie uns direkt aus einem Flugzeug des Klimadepartements mitgeteilt wurde. Endlich hat die Schweiz einen CO2-Ausstoss von netto null, womit der globale Ausstoss seit 2023 um beachtliche 0.1% gesenkt wurde. Auch verglichen mit den aktuellen globalen Emissionen sind es noch 0.04%, worauf die Schweiz natürlich sehr stolz ist. 

Alle Probleme waren nicht vorhersehbar

Der Weg zu netto null war nicht ganz einfach. Das Klimagesetz von 2023 sah nämlich vor, öffentliche Gelder, die es nicht gab, zu verwenden um Wärmepumpen, die es nicht gab, von Handwerkern, die es nicht gab, in wärmegedämmte Häuser, die es nicht gab, einzubauen. Sie werden seitdem mit Strom, den es nicht gibt, betrieben. Doch der Stromgeneral (dieses Amt wurde in weiser Voraussicht bereits 2043 eingeführt) wird bald einen Plan ausarbeiten, um das Problem des Strommangels endlich zur allgemeinen Zufriedenheit zu lösen, sofern die Sonne bei ausreichend Wind scheint.

Wieder wird eine Grossbank gerettet

Im Vorjahr konnte das Kollegium der Bundesrat*ätin (früher sexistisch «Der Bundesrat» genannt) erfreulicherweise die letzte schweizer Bank retten. Die RUNK (Raiffeisen UBS National- und Kantonalbank) wurde trotz grosser Verluste aus Klimahypotheken nach China verkauft. Diese Verluste ergaben sich aus dem Artikel 9 zur klimaverträglichen Ausrichtung der Finanzmittelflüsse des Klimagesetzes von 2023. Schuld war jedoch die Bonuskultur. 

Es überraschte natürlich sehr, dass die RUNK trotz ihres ausgezeichneten Nachhaltigkeitsberichts und ihrer Inklusivität in eine finanzielle Schieflage geraten konnte. Die Aufregung legte sich jedoch, als Bundesrätin Dach-Mutter eine Rettung ohne zusätzliche Kosten für den Bundeshaushalt gelang. 

Das war möglich, weil mit dieser chinesischen Transaktion die schweizer Klima-Aufsichtsbehörde für die Finanzbranche Finma überflüssig wurde. Ihre Abschaffung führte zu Ersparnissen in Höhe von fast 4% des Bruttoinlandsprodukts, die nun jährlich dem Käufer namens Hunter Xi überwiesen werden. In ihrem Abschiedskommuniqué betonte die Finma ihre Effizienz, war sie doch kaum grösser als der von ihr beaufsichtigte Finanzsektor.

Sogar der Tourismus überlebt

Schön, dass nach wie vor ausgewählte Schweizer mit aus Nahrungsmitteln gewonnenem Biotreibstoff nach Übersee fliegen dürfen. Nur auf Stehplätzen, aber dafür fast jedes Jahr; das besagt der Branchenfahrplan für die Luftfahrt. Gemäss Artikel 5 des Klimagesetzes von 2023 hatten die schweizer Branchenverbände solche Fahrpläne mit «Beratung» des Bundes bis 2029 ausgearbeitet. 

Zum sorgenfreien Urlaub werden die Hotels rund um die Uhr bewacht. So sind die Gäste vor hungernden Demonstranten, die unbelehrbar auf den Verzehr der als Biotreibstoff verbrannten Nahrungsmittel angewiesen sind, gut geschützt.

Alle sind zufrieden. Wirklich alle?

Nur die unabhängige Forschungsstelle des Klimadepartements (früher «Eidgenössische Technische Hochschule») ist mit den Anstrengungen zum Klimaschutz noch nicht zufrieden. Diese unabhängige Institution forderte erneut Geld für ihr dringend benötigtes siebenundzwanzigstes Klimaforschungszentrum. Man solle endlich der Wissenschaft vertrauen, verlangte der Ehrenvorsitzende Professor Knutti unter Applaus aller Teilnehmer der Klimakonferenz in Neuseeland.

 

über den Autor
York-Peter Meyer
SVP (ZH)
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