Mitmachen
Artikel

Dem Unterland und Weinland droht ein Verkehrschaos

Im Rahmen eines Politlunchs stand in Henggart die geplante Sanierung der Kantonsstrasse durch Eglisau im Fokus. Dabei forderte die Unterländer Kantonsrätin Romaine Roggenmoser, dass man zuerst die Umfahrung realisiert, um ein gigantische Verkehrschaos zu verhindern.

Geplantes Strassenprojekt Umfahrung Eglisau (Quelle: Kanton Zürich)

Unter der Federführung vom  Grünen Baudirektor Martin Neukom plant das kantonale Tiefbauamt in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Eglisau, während drei Jahren die Ortsdurchfahrt von Eglisau nördlich ab dem Kreisel auf der Seite des Rafzerfeldes und südlich ab dem Dorfeingang einer umfassenden Sanierung  der Strasse und Werkleitungen vorzunehmen. Zugleich will man die Sicherheit für Fussgänger und Velofahrer sowie den  Lärmschutz verbessern. Neu sollen drei grosse Ampelanlagen an den Ortseingängen sowie bei der Abzweigung ins Städtchen den Verkehrsfluss regeln. Dieser liegt bei rund 22‘000 Fahrzeugen pro Tag, wobei es allein schon 1‘100 Lastwagen sind.  Die Bauarbeiten sollen 2026 starten und werden drei Jahre dauern. Dafür sind umfassende grossräumige Umfahrungen auch durch das Flaachtal und um den Irchel nötig, welche nun auch die Politik auf den Plan gebracht haben. Dies hat bereits auch die betroffenen Gemeinden wie Flaach oder Berg a.I. auf den Plan respektive Palme gebracht, weil sie dazu eigentlich gar nichts mehr zu sagen haben. Zahlreiche politische Vorstösse sind seither seitens der Kantonsräte eingereicht worden, was gemäss der Referentin und SVP Kantonsrätin Romaine Roggenmoser den Baudirektor langsam nervös macht,  Denn jüngst wurde dieses Bauprojekt am vergangenen Mittwoch an einem gut besuchten Politlunch  der SVP thematisiert. Romaine Roggenmoser wohnt seit 25 Jahren in Bülach und weiss als ehemalige Transportunternehmerin, was es heisst, wenn der Verkehr nicht läuft. „Ich kann bezüglich der geplanten Bauarbeiten in Eglisau keine guten Botschaften bringen. Von den geplanten Umfahrungen während drei Jahren werden viele weitere betroffen sein“, hielt sie einleitend fest. Denn bereits heute ist Bülach verkehrstechnisch ein Flaschenhals, welcher sich nicht einfach umfahren lässt. „Gemäss bereits 2011 erstellte Berechnungen verursacht allein der Stau in Eglisau Staukosten  von 15 Mio. Franken“, rief Roggenmoser in Erinnerung. Zugleich sparte sie auch nicht mit Kritik am Baudirektor Martin Neukom, weil dieser alles im Verkehr blockiert, was er  kann.  Zugleich zeigte sie für die Eglisauer Gemeindebehörden etwas Verständnis, weil die Baudirektion die Gemeinde mit finanziellen Zückerchen auf seine Seite und somit ins Boot gezogen hat.

Von den Umfahrungen und vor allem vom Ausweichverkehr wird auch die deutsche Achse entlang dem Rhein Richtung Zurzach ab Wasterkingen massiv betroffen sein. „Sind sich die deutschen Dörfer wie Hohentengen, Günzgen  oder Lienheim diesem Mehrverkehr bewusst“, war eine Frage aus dem Publikum.  Hier hackte Roggenmoser ein und kritisierte aber auch die Kommunikationsarbeit der Regierung mit den betroffenen Gemeinden beidseits der Grenzen. „Ich bin überzeugt, dass auch die deutschen Gemeinden angefragt worden sind“.

Zuerst Umfahrung realisieren

Die Umfahrung von Eglisau ist ein altes Thema. Bereits 1985 scheiterte ein erstes Projekt an der Urne. Im Zeitraum von jeweils der Legislaturen folgten Politische Vorstösse und 2013 wurde dann ein Wettbewerb ausgeschrieben. 2020  wurde ein erstes Zielprojekt vorgestellt. Doch die Zeichen für neue Umfahrungen im Kanton Zürich stehen schlecht. „Die Hoffnung stirbt zuletzt“, zeigte sich Roggenmoser kämpferisch überzeugt. Deshalb forderte sie einen breiten Schulterschluss und runden Tisch aller betroffenen, um dem Umfahrungsprojekt wieder leben und vor allem Umsetzungsvorgaben einzuhauchen. Um dem durch die Umleitungen geplanten Verkehrschaos vorzubeugen machte Roggenmoser deutlich, dass man nun die bereits in der Planung weit fortgeschrittene Umfahrung von Eglisau vorantreiben muss. „Wenn der notwendige Wille aller Beteiligten vorliegt, kann eine neue Umfahrung in den nächsten 10 Jahren realisiert werden“, zeigte sich Roggenmoser überzeugt. Danach kann dann in Eglisau die umfassenden und geplanten Massnahmen ohne grossen Umleitungsverkehr realisiert werden.

Erster Vorgeschmack folgt bald

„Wir werden im Rafzerfeld bald einen ersten Vorgeschmack bezüglich Baustelle und Umleitungen mit der Sanierung der Kantonsstrasse zwischen dem Zollamt Solgen und der Abzweigung Wil erhalten“, sagte Sven Studer von Jucker Farm, welche in Rafz einen Betrieb bewirtschaftet am Rand des Anlasses in Henggart.  Der Kanton plant, diesen rund 4‘100 m langen und mit täglich rund 8‘500 bis 9‘000 Fahrzeugen beim Zollamt Solgen und 22‘000 Fahrzeugen am Ortseingang von Eglisau sehr stark befahrenen Kantonsstrassenabschnitt einer Gesamtsanierung zu unterziehen, wobei mit Kosten von über 10 Mio. Franken gerechnet wird. Dabei werden die Strassenentwässerung und Randabschlüsse sowie die gesamten Belagsschichten erneuert. Ab Juli bis in den September hinein wird sie während sieben Wochen vollständig gesperrt.  Dies verlangt umfassende und teilweise auch komplizierte Umleitungen über abschnittsweise enge Strassen den motorisierten Fahrzeugverkehr, wobei der Schwerverkehr wobei der Schwerkehr mit einem Anteil von 5,6 Prozent oder rund 460 Fahrzeugen liegt. Wer von Neuhausen und Jestetten herkommend Richtung Eglisau will, wird durch die Dörfer Lotstetten, Rafz, Wil und  Hüntwangen bis zum Kreisel Eglisau umgeleitet. Der Verkehr in der Gegenseite bis kurz vor das Steinkreuz und danach über die Querverbindung bis in die Rüdlingerstrasse und danach über Nack wieder auf die deutsche Bundesstrasse geführt.

Artikel teilen
Kategorien
über den Autor
Roland Müller
SVP (ZH)
weiterlesen
Kontakt
SVP des Kantons Zürich, Lagerstrasse 14, 8600 Dübendorf
Telefon
044 217 77 66
Fax
044 217 77 65
E-Mail
Social Media
Besuchen Sie uns bei:
Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten und Zugriffe auf unsere Webseite analysieren zu können. Ausserdem geben wir Informationen zur Nutzung unserer Webseite an unsere Partner für soziale Medien, Werbung und Analysen weiter. Details ansehen
Ich bin einverstanden