Der Steuerzahler als Dealerhelfer
Es war wieder soweit: Die Street Parade rollte durch Zürich, Hunderttausende feierten – und mittendrin gab es etwas, das in einem Rechtsstaat eigentlich absurd klingen müsste: Gratis-Tests für illegale Drogen, bezahlt von Ihnen und mir, den Steuerzahlern.

Im Wissen, dass das Kokain «sauber» ist, lässt sich eine Fahrt auf dem Riesenrad natürlich umso mehr geniessen. Bild: Wikimedia/Ank Kumar
Wie bitte? Wir leben in einem Land, in dem Besitz und Konsum von gewissen Substanzen verboten sind. Aber gleichzeitig richtet der Staat Stationen ein, an denen genau diese verbotenen Substanzen getestet werden – mit amtlicher Freundlichkeit, versteht sich. Das ist, als würde man am Rande eines Einbruchs den Einbrecher höflich fragen, ob sein Brecheisen rostfrei ist.
Der offizielle Grund: «Sicherheit» und «Schadensminderung». Das klingt schön. In Wahrheit ist es nichts anderes als eine staatliche Absolution für den Konsum. Wer seine Pillen oder Pulver am Samstag prüfen lassen kann, hat am Sonntag auch weniger Skrupel, wieder zur nächsten Party zu gehen – Hauptsache, die Drogen sind «sauber».
Steuern zahlen, um Kriminalität zu fördern
Und wer bezahlt das alles? Sie! Der ehrliche Steuerzahler, der frühmorgens aufsteht, arbeitet und sich an Gesetze hält, finanziert mit seinen Abgaben eine Dienstleistung für Leute, die bewusst das Gesetz brechen. Da fragt man sich schon: Wann kommt die Gratis-Tankstelle für Raser?
Drogen sind nicht «cool» und auch nicht «Lifestyle». Sie sind asozial – und wer sie braucht, um überhaupt Spass zu empfinden, hat nicht nur ein Problem, sondern vermutlich mehrere. Die Lösung kann nicht sein, diesen Leuten den roten Teppich auszurollen, sondern klare Grenzen zu setzen. Wer sich bewusst ausserhalb der Legalität bewegt, sollte nicht auf staatliche Unterstützung zählen dürfen, sondern mit den Konsequenzen rechnen müssen.
Es gibt in Zürich viele Menschen, die dringend Hilfe bräuchten: ältere Alleinstehende, Familien mit tiefem Einkommen, Menschen mit gesundheitlichen Problemen. Jeder Franken, der in den Drogentest von Partygängern fliesst, fehlt dort. Dass der Staat hier Prioritäten setzt, die Kriminellen zugutekommen, ist ein Schlag ins Gesicht all jener, die sich jeden Tag an Recht und Ordnung halten.
Die Street Parade ist ein riesiges Fest. Sie kann auch ohne Drogen bunt, laut und ausgelassen sein – aber nur, wenn wir aufhören, Gesetzesbruch salonfähig zu machen. Der Staat sollte Vorbild sein, nicht Gehilfe.