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Die Generation 50+ soll nicht aufs Abstellgleis gestellt werden

Es braucht wieder mehr Schweizer Kompetenz im Arbeitsmarkt. Jobs und Aufstiegschancen sollen auch in Zukunft für alle Generationen gewährleistet sein. Deshalb müssen wir die Rahmenbedingungen verbessern, indem wir die Zuwanderung nachhaltig und gezielt steuern. Insbesondere für die Generation 50+, denn niemand sollte im besten Alter auf das Abstellgleis gestellt werden.

Wer aus dem Raster fällt, hat keine Chance. Der Kampf um eine neueArbeitsstelle kann zermürben. (Bild: Symbolbild, erstellt mit der KI-Software Midjourney.)

Die praktisch unkontrollierte, massenhafte Zuwanderung der letzten Jahre führt zu Lohndruck, Verdrängung älterer Arbeitnehmer aus dem Arbeitsmarkt und hohen Folgekosten für unsere Infrastruktur und Sozialwerke. Diese Fehlentwicklung aus der jüngeren Vergangenheit müssen wir korrigieren, weil wir sonst den Wohlstand der Schweizer Bevölkerung über mehrere Generationen gefährden.

Die Zuwanderung führt zu Lohndruck

Aufgrund des hohen Lohnniveaus in der Schweiz gibt es im Arbeitsmarkt einen Sogeffekt, welcher das Lohnniveau ständig unter Druck bringt. Aus diesem Grund führte der Bund die flankierenden Massnahmen ein. Allerdings werden durch die flankierenden Massnahmen nur die Mindestlöhne geschützt. Kein Zugewanderter will sein Leben lang für einen Minimallohn arbeiten. Die Löhne werden aber nicht steigen, weil im Ausland bereits die nächste willige Arbeitskraft zum Import bereitsteht. Diese ausländischen Arbeitskräfte verdrängen zu einem grossen Teil unsere Arbeitnehmer, weil sie billiger und jünger sind und dadurch weniger Sozialkosten für die Unternehmung verursachen. Die Bestätigung dieser Entwicklung zeigt sich darin, dass die Erwerbslosigkeit seit 2007 mit Beginn der Personenfreizügigkeit stark angestiegen ist. Die offiziellen Arbeitslosenzahlen haben mit der Wirklichkeit wenig zu tun. In der Realität hat die Schweiz nicht – wie vom Bund ausgewiesen – eine Arbeitslosigkeit von 2,2 Prozent. Im Gegensatz zu Deutschland werden in der Schweiz die Ausgesteuerten nicht in die Statistik einbezogen. Wenn wir allerdings die Ausgesteuerten miteinbeziehen, hatten wir im Jahr 2022 eine Erwerbslosenquote von über 4,3 Prozent. Trotz jahrelanger Hochkonjunktur ist die Erwerbslosigkeit doppelt so hoch wie vor der Personenfreizügigkeit und erheblich höher als in Deutschland.

Die Zuwanderung verdrängt ältere Arbeitnehmer aus dem Arbeitsmarkt

In absoluten Zahlen haben wir heute mehr registrierte Arbeitslose und viel mehr Erwerbslose. Jeder dritte Arbeitslose über 50 findet keine Stelle mehr. Genau darum wurde auch die Überbrückungsrente ins Leben gerufen, weil das offensichtliche Fakten sind. Der Grossteil der Ausgesteuerten ist über 50 Jahre alt und frustriert vom unermüdlichen Kampf um eine Arbeitsstelle. Ich stelle fest, dass sie als Ausgesteuerte zunehmend verarmen und vereinsamen. Passend dazu schreibt auch die NZZ am Sonntag, dass ein hohes Alter bei der Jobsuche eine grössere Hürde sei als die Benachteiligung wegen des Geschlechts oder der Herkunft («Ich (50) alte Schachtel suche Arbeit», 27. August 2023). So schreibt der Autor, dass die Arbeitslosenquote dieses Handicap zwar nicht spiegle, da die 50 bis 64-Jährigen dort leicht besser abschneiden würden als der Durchschnitt. In der Statistik seien jedoch nur jene Personen erfasst, die effektiv bei den Arbeitsämtern registriert seien. Was eben bei vielen älteren Stellensuchenden nicht der Fall ist. In der Kategorie über 60 bleibe jeder Zweite nach dem Auslaufen der Arbeitslosenversicherung ohne Stelle. Aussagekräftiger für die Benachteiligung, so meint der Autor – und da stimme ich absolut mit ihm überein – sei die Dauer der Arbeitslosigkeit. Während man mit 20 Jahren nach 120 Tagen einen neuen Job finde, brauche ein 50-Jähriger doppelt so lange. Mit 55 dauere es dann bereits 300 Tage, und mit 60 klettere die Frist gar auf 400 Tage. Wir brauchen deshalb wieder eine eigenständige Schweizer Steuerung und Kontrolle der Zuwanderung, anstatt diese einfach der EU zu überlassen. Wir müssen die Zuwanderung mit Kontingenten nach Berufsgruppen und einer Integrationsmitgift gezielt lenken können. Nur so behalten wir unsere Löhne und unsere bewährte Schweizer Qualität in Ausbildung und Beruf bei. Darum setzen wir uns für eine massvolle, kontrollierte und von der Schweiz gesteuerte Zuwanderung ein. Eine Integrationssteuer für ausländische Arbeitskräfte, welche innerhalb von 5 Jahren degressiv auf null reduziert wird, wäre eine klare Verbesserung. Wir müssen die «Ü50»-Arbeitskräfte mit Steuerabzugsmöglichkeiten für Arbeitgeber wieder attraktiv machen, indem gewisse Lohnbeiträge bis zum 50. Lebensjahr linear reduziert werden.

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