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Die Landwirtschaft im Kreuzfeuer

Täglich ist die Schweizer Landwirtschaft ein Thema in der Schweizer Medienlandschaft und der Bevölkerung.

Dies war auch am 24. September 2017 der Fall, als 78.7 % der Schweizer Stimmberechtigten den direkten Gegenentwurf zur Volksinitiative „Für Ernährungssicherheit“ annahmen. Eine grosse Anerkennung für die Schweizer Landwirte und ein Bekenntnis zur Schweizer Lebensmittelproduktion. Seither weht den hiesigen Bauern ein rauer Wind entgegen.

Initiativen-Boom

Im kommenden Jahr stimmen wir über die Pestizid-Verbots-Initiative und Trinkwasser-Initiative ab. Und kürzlich wurden die nötigen Unterschriften für die Massentierhaltungsinitiative eingereicht. In den Argumentarien der erwähnten Initiativen müssen sich die Bauern massive Schuldzuweisungen anhören. Die Schweizer Landwirtschaft versprühe so viel Pflanzenschutzmittel wie kaum in einem anderen Land, halte Tiere nicht artgerecht und trage zudem die Schuld am angeblich verschmutzten Trinkwasser in der Schweiz. Die Lösungsvorschläge der Initianten sind weder praxistauglich noch zielorientiert.

Medien-Bashing

Von „skandalösen Zuständen auf Schweizer Höfen“ war am 1. Juli in der „Sonntagszeitung“ zu lesen. Damit startete die Tamedia-Gruppe eine einwöchige Serie unter dem Titel «Brennpunkt Landwirtschaft». Von zu hohen Direktzahlungen für die Bauern, zu wenig Tierschutzkontrollen und Verstössen gegen den Tierschutz war zu lesen. In den Monaten zuvor fiel die Tamedia-Gruppe bereits mit einseitigen und unkritischen Berichten und Kommentaren zu den Pflanzenschutz-Initiativen auf. Das Abstimmungsergebnis vom 24. September 2017 ist auch bei den Journalisten vergessen.

Wo bleiben das Verständnis und der gesunde Menschenverstand?

Das Verständnis für das Handwerk der Schweizer Bauern scheint immer mehr verloren zu gehen. Die Bauern müssen sich für ihr Tun und Handeln ständig erklären und rechtfertigen. Dank den Schweizer Bauern haben wir jedoch täglich genügend Nahrungsmittel auf dem Teller. Als Nahrungsmittelproduzenten sind unsere Bauern Unternehmer, welche mit dem Verkauf ihrer Produkte ein Einkommen erwirtschaften müssen. Der Boden, die Natur und die Tiere sind für die Bauern die wichtigsten Ressourcen, um erstklassige Lebensmittel zu produzieren. Boden, Natur und Tiere werden gehegt und gepflegt – wer dies als Landwirt nicht begreift, hat keine Existenzgrundlage. In der Schweiz werden die Bauern zudem durch strenge Vorschriften und gezielte Direktzahlungen zu noch mehr Nachhaltigkeit, Tierwohl und Umweltschutz animiert.

Die Erfolgsgeschichte Schweizer Landwirtschaft

Dieses System mit Innovationen aus der Wirtschaft, dynamischer Landwirtschaft und gezielter staatlicher Unterstützung funktioniert. Denn die Bauern produzieren auf sehr ökologische und nachhaltige Weise qualitativ hochwertige Nahrungsmittel. Folgende Zahlen belegen die Erfolgsgeschichte der Schweizer Landwirtschaft:

  • Der Brutto-Selbstversorgungsgrad liegt bei rund 60%.
  • Die Gesamtverkaufsmenge an Pflanzenschutzmitteln ist von 2008 bis 2017 um 9 % zurück gegangen.
  • Das vom Bund gesetzte Ziel von 65‘000 Hektaren Biodiversitätsförderflächen im Talgebiet ist längst übertroffen. Sie betrug im Jahr 2016 bereits 76‘000 Hektaren.
  • Betreffend Pflanzenschutzmittel-Rückstände in Lebensmitteln gibt es sehr wenige Beanstandungen. Jährlich werden bei amtlichen Kontrollen lediglich 1 bis 2 % der Proben aus Schweizer Herkunft beanstandet. Sind die importierten Lebensmittel mitberücksichtigt, liegt die Beanstandungsquote bei 8 bis 10 Prozent.

Es braucht keine Initiativen, welche das Schweizer Erfolgsmodell auf den Kopf stellen und die Schweizer Bauern in ihrer Existenz bedrohen.

 
Die Schweiz braucht eine starke Landwirtschaft

Es wird Zeit, dass die Schweizer Landwirtschaft wieder mehr verdiente Anerkennung erhält. Denn sie ist wichtig für die Schweiz: Unsere Bauern produzieren nicht nur günstige Lebensmittel in hoher Qualität und sichern so die Ernährungssouveränität. Sie erbringen auch gemeinwirtschaftliche Leistungen wie Landschaftspflege, Förderung der Biodiversität oder die Belebung des ländlichen Raums. Deshalb braucht die Schweiz eine starke Landwirtschaft. Im aktuellen Kreuzfeuer von Initianten, Politikern und Journalisten sind starke Landwirtschaftsvertreter in der Politik wichtiger denn je.

 
Domenik Ledergerber, Nationalratskandidat, Kantonsrat SVP, Herrliberg

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