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Die Schweizer Armee in Europa

Die Armee, welche bereits seit Längerem ihren Kernauftrag «Verteidigung» wieder in den Fokus stellen will, hat dadurch nun auch die notwendige Unterstützung aus der Politik erhalten.

Schweizer Armee im Fokus (Bild: Schweizer Armee)

Die internationale Zusammenarbeit der Schweizer Armee ist seit Ausbruch des Ukraine-Krieges wieder stärker in den Fokus gerückt. Als Berufsunteroffizier liegt mir die Einsatzbereitschaft der Armee besonders am Herzen. Deshalb möchte ich diesen Bereich stärker beleuchten, der vermutlich mehr umfasst, als vielen bewusst ist. Unsere Luftwaffe trainiert regelmässig in Skandinavien.

«Partnership for Peace»

Im Rahmen der «Partnership for Peace» werden in der Schweiz regelmässig internationale Führungskurse mit Teilnehmern von Kanada bis Jordanien durchgeführt und mit unserem Nachbarn Österreich haben sowohl unsere Kampf- wie auch Übermittlungstruppen bereits mehrere gemeinsame Projekte durchgeführt. Ich könnte dutzende weitere Beispiele aufzählen und auch ich selbst durfte bereits mit der schwedischen Armee wie auch der Deutschen Bundeswehr trainieren. Aus diesen Trainings stammen einige meiner wertvollsten Erfahrungen, welche ich in die Ausbildung unserer eigenen Truppen einbringen konnte. Im Fokus steht oft die Zusammenarbeit mit NATO-Staaten, doch wie meine Beispiele aufzeigen, arbeitet die Schweizer Armee längst nicht nur mit NATO-Staaten zusammen. Selbst russische Soldaten trainierten bereits bei unseren Gebirgsspezialisten und auch der Besuch von nordkoreanischen Armeeangehörigen sorgte damals für einige mediale Aufmerksamkeit. Der Krieg in der Ukraine hat endlich auch die Politik ausserhalb der SVP wachgerüttelt und dem Parlament deutlich aufgezeigt, dass der ewige Frieden noch lange nicht garantiert ist.

Armee will ihren Kernauftrag wieder in den Fokus stellen

Die Armee, welche bereits seit Längerem ihren Kernauftrag «Verteidigung» wieder in den Fokus stellen will, hat dadurch nun auch die notwendige Unterstützung aus der Politik erhalten. Es bleibt zu hoffen, dass die Parlamentarier ihre Fehler nicht wiederholen, sobald ein paar Jahre in Frieden vergangen sind. Doch die Armee hat ein Problem bei ihrer Aufgabe. Realistische Übungen mit Kampftruppen – insbesondere für unsere Panzertruppen benötigen gut und gerne Übungsplätze von der Grösse des Zürcher Unterlandes. Es erklärt sich von selbst, dass diese in der Schweiz nicht vorhanden sind.

Auf Übungsplätze von Nachbarstaaten angewiesen

Die Armee ist hier auf die Übungsplätze von Nachbarstaaten angewiesen. Doch genau diese Zusammenarbeit wird häufig kritisiert – auch von Menschen, die unsere Armee eigentlich unterstützen. Man fürchtet eine Annäherung an die NATO. Meine Beispiele sollten aufzeigen, dass die Armee den Austausch längst weltweit und damit weit über die NATO hinaus pflegt. Die Zusammenarbeit ausgerechnet mit unseren Nachbarn auszusetzen und damit ausgerechnet die Fähigkeit der Armee zur Verteidigung – ihrer wichtigsten Aufgabe – aufs Spiel zu setzen, ist kurzfristig gefährlich und schadet der Armee und damit der Sicherheit unseres Landes. Wichtig ist hier keine einseitige Ausrichtung auf NATO-Staaten. Ein Beitritt ist so oder so klar auszuschliessen, um eben auch in der internationalen Zusammenarbeit neutral auftreten zu können.

über den Autor
Sandro Strässle
SVP (ZH)
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