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Die Überproduktion der falschen «Eliten»

Handwerkliche Berufe sind immer mehr gefragt. (Bild: Adobe Stock) Kürzlich war im Nebelspalter zu lesen, dass Handwerksbetriebe Mühe haben, Lehrlinge zu finden. Lehrmeister werden nicht mehr in die Schulen eingeladen, um ihren Beruf vorzustellen und die meisten Eltern hätten «Höheres » für ihre Zöglinge vorgesehen. Dies ist nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht unerfreulich. KMU und […]

Handwerkliche Berufe sind immer mehr gefragt. (Bild: Adobe Stock)

Kürzlich war im Nebelspalter zu lesen, dass Handwerksbetriebe Mühe haben, Lehrlinge zu finden. Lehrmeister werden nicht mehr in die Schulen eingeladen, um ihren Beruf vorzustellen und die meisten Eltern hätten «Höheres » für ihre Zöglinge vorgesehen. Dies ist nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht unerfreulich. KMU und die Berufslehre bilden das Rückgrat der Schweizer Wirtschaft. Es ist auch aus Sicht der Eltern und ihrer Kinder eine unvernünftige Entscheidung.

Automatisierung

Wir sind gerade in einer neuen Welle der Automatisierung. Anders als frühere Wellen wird diese Welle aber vor allem Büro-Jobs betreffen. Die Verbreitung von Künstlicher Intelligenz macht viele Arbeiten überflüssig, die bisher von Sachbearbeitern, Journalisten, ja sogar Computer-Programmierern erledigt wurden. Noch sind die Folgen nicht absehbar, aber eines ist klar: Alte Berufsfelder werden verschwinden und, so ist jedenfalls zu hoffen, neue dazukommen. Der Bedarf nach klassischer Büro-Arbeit und einfacher Kopf-Arbeit wird schwinden. Sieger dieses umfassenden Wandels sind die Handarbeiter, die nicht leicht durch Algorithmen ersetzt werden können. Überspitzt gesagt: Wer in die Zukunft seiner Kinder investieren möchte, lässt sie zum Sanitär oder Elektriker ausbilden.

Auch die Unis müssen sich wandeln

Angesicht des Fortschritts der KI sieht das Studium schon heute deutlich anders aus als noch vor zehn oder auch fünf Jahren. Die veränderte Job-Nachfrage verstärkt die Tendenz hin zu MINT-Fächern. Diese Fachbereiche sind in den letzten Jahren massiv gewachsen. Verlierer der Entwicklung sind die Geisteswissenschaften. Hier sind die Studentenzahlen in den letzten Jahren massiv eingebrochen. Die Studienanfänger haben verstanden, dass die meisten Unternehmer in Zukunft nicht mehr auf die Dienstleistungen von teuren Französisch-Übersetzern zählen werden, sondern dass die Qualität von KIÜbersetzungssoftware für ihre Ansprüche vollständig genügt. Es ist deshalb kein Zufall, dass die Einschreibungen bei Sprachfächern wie Romanistik und Germanistik besonders dramatisch eingebrochen sind.

Überproduktion von vermeintlichen «Eliten»

Neben der Entwicklung von KI macht den Geisteswissenschaften die zunehmende Ideologisierung zu schaffen. Wie die Medien-Enthüllungen über die Universität Bern und die Universität Basel gezeigt haben, betreiben viele Fachbereiche je länger, desto mehr nicht mehr Wissenschaft, sondern primär Linksaktivismus. Wenn die Zahl der Studenten in den Geisteswissenschaften weiter abnimmt, wird sich diese Radikalisierung noch verschärfen, weil sich nur noch die Hartgesottenen für ein brotloses, ideologisches Studium entscheiden werden.

Die Bürgerlichen sind gefragt

Diese Entwicklung ist nicht harmlos. Da die Wirtschaft kaum Bedarf nach diesen Leuten hat, werden sie nur in der Verwaltung ein Auskommen finden. Die zunehmende Ideologisierung der Verwaltung wird sich also fortsetzen. Die Bürgerlichen sollten dieser Entwicklung nicht tatenlos zusehen. Sie sollten jetzt den Hebel ansetzen, um die Berufsbildung zu fördern und die Unis den Bedürfnissen des 21. Jahrhunderts anzupassen. Insbesondere die Geisteswissenschaften gilt es zu entideologisieren. Dazu müssen die Bürgerlichen aber bereit sein, vermehrt Einfluss auf die Bildungspolitik zu nehmen und die politischen Kontrollorgane zu nutzen. Bislang ist das leider zu wenig der Fall.

über den Autor
Daniel Rickenbacher
SVP (ZH)
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