Echtpelz aus tierquälerischen Zuchten hat in der Schweiz nichts zu suchen
Die SVP fordert das Verbot von Pelzimporten aus tierquälenden Zuchten. Schweizer Fleisch wird heute auch durch Billigfleisch von ausländischen Betrieben konkurrenziert, die unsere Tierschutzstandards nicht einhalten. Hier braucht es eine Deklarationspflicht.
Lange Transportwege, weil das Schlachten in anderen Ländern günstiger ist. (Bild: PxHere)
Zusammen mit Nina Fehr Düsel habe ich im Kantonsrat erreicht, dass eine Standesinitiative zum Importverbot von Echtpelz aus tierquälerischen Zuchten oder Wildfang in Bern eingereicht wird. Viele Winterjacken sind mit echten Pelzkrägen gesäumt oder Kappen mit echten Fellbommeln. Dabei ist den meisten Trägerinnen und Träger von solchen Fellprodukten überhaupt nicht bewusst, was für tierquälerische Methoden dahinterstehen. So vegetieren auch für den Schweizer Markt immer noch weltweit Millionen von Tieren in viel zu kleinen Käfigen und auf Drahtgittern zusammengepfercht. Getötet werden sie oftmals durch Schläge oder ihnen wird lebendig das Fell über die Ohren gezogen.
Kontrolle funktioniert nicht
Die im Jahr 2014 eingeführte Deklarationspflicht ist völlig zahnlos. So wurden in all den Kontrolljahren bei 80% der Überprüfungen gravierende Mängel festgestellt. Dieser Umstand ist stossend, da gleichzeitig in der Schweiz die fast weltweit höchsten Tierschutzstandards gelten und jeder Landwirt oder Tierhalter beim kleinsten Verstoss sanktioniert wird. Pelzfarmen sind schon länger in den meisten europäischen Länder verboten. Die vorgeschobenen Bedenken betreffend internationale Handelsverpflichtungen sind nichtig, da bereits heute Robbenprodukte, aber auch Hunde- und Katzenfelle nicht mehr importiert werden dürfen. Es gibt genügend Alternativen zum Echtpelz.
Fleisch aus Tiertransporten soll deklariert werden
Ausserdem wurde von Nina Fehr Düsel und mir eine Standesinitiative zum Thema Deklarationspflicht und Zollbeschränkungen von Fleisch, das durch mehrtägige Tiertransporte aus dem Ausland importiert wurde, eingereicht. Das Anliegen wird ebenfalls in Bundesbern weiterverfolgt. Es kann nicht sein, dass unsere einheimischen Bauern die strengsten Tierschutzbestimmungen einzuhalten haben, aber man gleichzeitig Billigfleisch aus dem Ausland nicht klar deklariert und es ebenfalls in unseren Discountern landet. Die Tiere sind oft tagelang, wenn nicht wochenlang, auf engstem Raum in Europa unterwegs, da das Schlachten in anderen Ländern günstiger ist. Dieses Fleisch sollte wenigstens entsprechend deklariert werden, damit es unser einheimisches Fleisch weniger konkurrenziert. Als Landwirtin liegt mir aber auch das Wohl der Tiere am Herzen!