Eine erste Bilanz
Die Wahlen 2023 sind noch nicht zu Ende. Am 19. November folgt der zweite Wahlgang der Ständeratswahlen.
Gregor Rutz bereit zum 2. Wahlgang für den Ständerat. (Bild: ZVG)
Die Wahlen 2023 sind noch nicht zu Ende. Am 19. November folgt der zweite Wahlgang der Ständeratswahlen. Alle hoffen auf einen Sieg von Gregor Rutz. Es wäre ein wahrlich historisches Ereignis, denn Rutz wäre der erste Zürcher SVP-Ständerat nach 16 Jahren Durststrecke. In diesem Fall könnte auch Therese Schläpfer in den Nationalrat nachrücken und die Wahlen 2023 könnten doch noch als Wahlsieg in Erinnerung bleiben.
Erste Bilanz
Trotz der Aktualität lohnt es sich, schon einmal eine erste Bilanz zu ziehen. Ohne Zweifel haben sich die hohen Erwartungen am 22. Oktober nicht erfüllt. Die Zugewinne der SVP sind nur moderat ausgefallen. Besonders überraschend kamen die Verluste im Nordosten des Kantons. Hier gilt es, genauer zu analysieren, was die Ursachen dafür sind. Unerwartet waren die hohen Gewinne der SP. Viele Wähler sind offensichtlich auf die Kaufkraftkampagne der SP hereingefallen, obwohl die linke Politik hauptverantwortlich für den Verlust der Kaufkraft ist. Hier muss man sich fragen: Hat die SVP genug Anstrengungen unternommen, um die Behauptungen der SP zu widerlegen? Doch diese Wahl bietet auch viele Lichtblicke. Zuerst natürlich das phänomenale Resultat von Gregor Rutz, der fast 50 000 Wähler mehr erreichte als Roger Köppel vor vier Jahren.
Mit konsequenter bürgerlicher Politik breite Wählerschichten ansprechen
Gregor Rutz hat gezeigt, dass man auch mit konsequenter bürgerlicher Politik breite Wählerschichten ausserhalb der SVP ansprechen kann. Zudem gelang es der SVP, im Vergleich zu 2019 über 10 000 Wähler zu gewinnen, davon fast 2000 in der Stadt Zürich. Als Folge davon konnte die SVP in der Stadt Zürich erstmals seit 2007 Wähleranteile gutmachen. Damit ist eine weitverbreitete These, wonach die linke Dominanz in den Städten unumkehrbar ist, widerlegt. Jetzt gilt es, auf diesem Fundament aufzubauen und vermehrt an einer Rückgewinnung der Städte zu arbeiten. Denn die Wahlen 23 haben eines gezeigt: Um einen Wahlsieg im vielfältigen Kanton Zürich zu erreichen, muss die SVP sowohl auf dem Land als auch in der Agglo und in der Stadt ihre Wähler erreichen.