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Erneuerung der Kehrichtverbrennungsanlage

In Winterthur stehen grosse Investitionen bei der Kehrichtverbrennungsanlage an. Doch die Vorteile lassen sich sehen. Gewisse Fragen, wie z.B. der Transport der CO2-Abscheidung, sind noch ungelöst.

Bei der Kehrichtverbrennungsanlage stehen teure Erneuerungen an. (Bild: Stadtwerke Winterthur)

Im Stadtparlament wurde am Montag die Erneuerung der Kehrichtverbrennungsanlage Linie 2 mit einer Investition von 293 Millionen CHF debattiert und ihr mit 50 zu 4 Stimmen zugestimmt, sodass die Vorlage im September zur Abstimmung vors Volk kommt.

Investitionen in verschiedenen Bereichen

Sie ist die grösste Investition in Winterthur, aber es geht ja nicht nur um die Verbrennungslinie 2, sondern auch um andere Erneuerungen, welche die gesamte Kehrichtverbrennungsanlage betreffen. So zum Beispiel der Ersatz der Rauchgaswäsche mit 40 Millionen, Ersatz der Abwasserbehandlungsanlage mit 16 Millionen, Neubau Äschesilo mit 4 Millionen, Neubau Heisswasserspeicher für die Fernwärme mit 8,5 Millionen und viele kleinere Projekte wie Photovoltaikanlagen und Fassadenbegrünung, die meistgebrauchten Wörter der letzten Zeit. Die Verbrennungslinie 2 ist vor dem Ende ihrer Lebensdauer. Sie wurde 1993 gebaut. Es gibt also zwei Möglichkeiten: Man ersetzt sie und hat eine einmalige Investition oder man lässt sie weiterlaufen und muss mit teuren Reparaturen rechnen und langen Stillstandzeiten, da Ersatzteile nicht einfach so vorhanden sind, die Firmen, welche diese Verbrennungslinie gebaut haben, wie z. B. Sulzer, gibt es in dieser Form nicht mehr.

Markante Verbesserungen

Die Neuerungen bewirken eine Senkung der Stickoxide (Nox) um 37% und Einsparungen von 12,6 m3 Frischwasser/h. Weitere Vorteile: Man spart Betriebsmittel z.B. in Form von Ammoniak, Rückgewinnung von Gips (bis 7,5 t/d), Leistungssteigerung von 50 MW auf 65 MW. Auch die Netto-Emissionen werden um 75% gesenkt.

CO2-Abscheidung

Ein grosses Thema war die Verwendung der CO2-Abscheidung aus der Kehrichtverbrennungsanlage, aber dieses Thema ist noch wie Kaffeesatzlesen. Es gibt weltweit erst 2 Anlagen, welche dies zurzeit testen und es gibt noch keine konkreten Lösungen. Probleme sind: Wie wird es ausgeschieden, wie gelagert und wie transportiert und wie wird es endgelagert?

Hürden beim Transport

Im Fall von Winterthur sind dies 200 000 Tonnen CO2 im Jahr, das wären über 25 Lastwagentransporte pro Tag! Und das nur in Winterthur. Aber wir haben schweizweit mehrere Verbrennungsanlagen. Man könnte es auch mit der Bahn transportieren oder teure Pipelines verlegen, wohl nach Basel und von da mit Schiffen weitertransportieren. Das Sinnvollste wäre, es in Brauereien zu liefern, aber so viel Bier wird wohl nicht gebraut.

Hier muss auf einen Entscheid und Vorgaben vom Bund gewartet werden

Was in Winterthur zurzeit geprüft und vorangetrieben wird, ist die Sicherung der Landreserven neben der Verbrennungsanlage, um eine solche Carbon Capture and Storage (CCS) zu bauen.

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Stefan Gubler
SVP Gemeinderat (ZH)
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