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Erreichen wir in 15 oder schon in 10 Jahren die 10-Mio. Schweiz?

Das Bundesamt für Statistik hat in seiner Bevölkerungsprognose drei Szenarien ausgearbeitet, wie viele Menschen sich bald innerhalb unserer 41 300 Quadratkilometer aufhalten werden.

Bekanntlich hat die Zahl der Menschen in der Schweiz rasant zugenommen: Allein 1 Mio. in den letzten 13 Jahren – und zwar netto. Genau genommen waren es 1,8 Mio. neue Zuwanderer und 800 000 Personen, welche die Schweiz in dieser Zeitspanne verlassen haben. Das strapaziert unsere Integrationskraft ganz gewaltig.
Während hierzulande gegenüber 1990 die Einwohnerzahl um 26, 2% angestiegen ist, erfolgte das Wachstum in Deutschland bloss zu 4%.
Für die Zukunft haben die Statistiker beim Bund drei Szenarien erarbeitet: Läuft die Wirtschaft in der EU in den kommenden Jahren nicht immer rosig, so werden mehr Europäer ihr Erwerbsglück in der Schweiz versuchen: Die 10 Mio. Schweiz würde in diesem Falle bereits 2030, also in 10 Jahren, Realität. 11 Mio. Einwohner sind dann für 2045 prophezeit. Mangels eines Steuerungsmechanismus ist die Bevölkerungsentwicklung der Schweiz fast ausschliesslich von den EU-Staaten und deren Wirtschaftslage abhängig: Die deutsche Automobilbranche, die französischen Gewerkschaften oder die Schulden der Griechen bestimmen, wie sich diesbezüglich unser Land entwickelt.

Der Einzelne hat nichts von der Zuwanderung
Oft wird von den Befürwortern der Personenfreizügigkeit ins Feld geführt, die Einwanderung wirke sich positiv auf das Wirtschaftswachstum aus. Mehrere Studien der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich kamen indes zum Schluss, dass die Schweizer Wirtschaft zwar von Jahr zu Jahr mehr Umsatz generiert, aber der erwirtschaftete Wohlstand unter immer mehr Einwohnern aufgeteilt wird. So ist das Bruttoinlandprodukt pro Kopf, die meines Erachtens massgebende Kennziffer für gesundes Wachstum des Wohlstandes, seit Einführung der Personenfreizügigkeit kaum gewachsen. Just in jenen Kantonen, in denen die Zuwanderung besonders hoch war – Zürich, Aargau, Freiburg und Genf – war das Wirtschaftswachstum pro Kopf gar rückläufig, während in den Kantonen mit dem geringsten Wachstum – Nidwalden, Jura, Appenzell-Innerrhoden und Neuenburg – das PIB pro Kopf positiv ausfiel.

Wer wandert in welche Branche ein?
Im Jahre 2018 wanderten ziemlich genau 140 000 Personen neu in die Schweiz ein (Bruttozahlen). Davon haben genau 62 249 neu zuwandernde EU-Bürger einen Schweizer Arbeitsplatz angetreten. Bereits 2016 hat eine Studie des kantonalen Arbeitsamtes Zürich nachgewiesen, dass nur knapp 20 Prozent der vom Ausland geholten Arbeitnehmer in eine Stelle eintreten, für die sich kein inländischer Arbeitnehmer finden lässt. Nebst der irritierenden knapp 30 Prozent, die über eine «unklare Qualifikation» verfügen und daher kaum eine händeringend gesuchte Fachkraft sein können, sind auch just jene Berufe mit den höchsten Arbeitslosenzahlen am stärksten vertreten. Die gerne zitierten Krankenschwestern, Informatiker und Ingenieure sind jedenfalls zusammen zu 8.5 Prozent betroffen.
Den ganzen Irrsinn der exzessiven Einwanderung zeigen die statistischen Daten auf: Waren 2018 bei den RAV rund 93 000 Stellensuchende für Branchen mit 5% und höherer Arbeitslosigkeit gemeldet und im Jahr 2019 81 000 Stellensuchende registriert, so wanderten 2018 volle 43 000 neue EU-Zuwanderer und 2019 volle 37 000 EU-Bürger neu in Stellen mit dieser hohen Arbeitslosenquote ein.
Bekanntlich hat die Schweizer Stimmbevölkerung am 9. Februar 2014 die Volksinitiative der SVP gegen die Masseneinwanderung angenommen. Diese neue Verfassungsbestimmung hat das Parlament bekanntlich nicht umgesetzt, sondern mit einem sog. „Inländervorrang light“ versehen: Arbeitgeber von Branchen mit 5% und höherer Arbeitslosigkeit sehen sich seither gezwungen, die offenen Stellen fünf Tage lang nicht öffentlich auszuschreiben, sondern den RAV zu melden und damit den bei den RAV registrierten Stellensuchenden einen fünftägigen Wissensvorsprung vom freien Arbeitsplatz zu ermöglichen.

Zwischen Mitte 2007 – der Abschaffung der Kontingente für die EU – und Ende 2019 wurden in der Schweiz 835 000 neue Stellen geschaffen. Nur 35 Prozent davon besetzen Schweizer, knapp 16 Prozent oder 131 000 dieser neuen Arbeitsplätze belegen Grenzgängern. 415 000 oder 49,7 Prozent der neuen Anstellungen gingen an heute in der Schweiz wohnende Ausländer.
Die exzessive Zuwanderung von durchschnittlich 60 000 bis 80 000 Personen pro Jahr bis 2015, die nun aufgrund der guten Wirtschaftslage in Europa auf 55 000 Einwanderer gesunken ist, bringt dem durchschnittlichen Einwohner in der Schweiz nichts. Permanenter Landverschleiss, dichtere Besiedlung, Hochhäuser, immense Investitionen in die Infrastruktur, mehr Lärm, Energieverbrauch, Abfall, Pendler, Strassen und Flugverkehr, noch mehr Gedränge in den Stosszeiten, kurz: mehr von allem. Wer der Schweiz Sorge tragen will, sagt am kommenden 17. Mai 2020 Ja zur Begrenzungsinitiative.

 

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