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«Es ist ganz wichtig, ein Gleichgewicht in der Gesellschaft zu finden»

An der Wiege gesungen wurde es dem Bergbauernsohn aus dem Zürcher Oberland nicht, dass er heute als parteiübergreifend beliebtes und höchst geachtetes Mitglied der Landesregierung unser Schweizer Staatsschiff gekonnt durch eine sehr anspruchsvolle Zeit mitsteuert. Bodenhaftung, Ehrlichkeit, Fleiss, Konzilianz: Ueli Maurer ist ein Vorbild. Dem Zürcher Boten verriet er anlässlich seines 70. Geburtstags, warum er sogar auf 100 Jahre anstossen kann.

 

Als Sie Ende 2008 in den Bundesrat gewählt wurden, meinten Sie gegenüber der «Tagesschau»: «Mein Leben wird sich nun von Grund auf verändern.» Inwiefern hat sich dies nach nun bald elf Jahren in der Landesregierung bestätigt?

Die auffälligste Veränderung ist natürlich, dass sich mein Leben von Zürich nach Bern verschoben hat.

Die Rolle als Bundesrat birgt etwas die Gefahr, dass sich eine gewisse Distanz zur Bevölkerung auftut. Man hat viele Termine und Sitzungen, da muss man den Kontakt aktiver suchen als zuvor.

Was das Amt ebenfalls mit sich bringt, sind die vielen internationalen Kontakte, die ich vorhin natürlich nicht hatte. Ansonsten ist aber vieles beim Alten geblieben.

 

Die Corona-Pandemie hat das Land nach wie vor fest im Griff. Als verantwortungsvoller Kassenwart sind Sie mehr denn je gefragt. Wann und wie haben Sie sich die Resilienz angeeignet, die Sie heute ausstrahlen?

Das liegt wahrscheinlich in der Natur der Sache: Zahlen schützen einen davor, blindlings in eine Hysterie zu verfallen. Sie belegen Fakten und geben eine klare Sicht auf die Dinge. Das ist ein wohltuendes Gegengewicht zum Medien-Hype, der alle paar Stunden neue Schlagzeilen produziert. Der Rhythmus der Medien ist beinahe halbtäglich, der der Finanzen über Generationen hinaus. Das schafft ganz automatisch eine gewisse Distanz und eine andere Sichtweise.

 

Trotz aller inneren und äusseren Anfechtungen hat sich die Schweiz seit dem zweiten Weltkrieg stetig und erfreulich entwickelt. Auf welche Kardinaltugenden sollten wir – nebst haushälterischem Wirtschaften des Staates – auch in Zukunft setzen?

Ich glaube, es ist ganz wichtig, ein Gleichgewicht in der Gesellschaft zu finden und aufrechtzuerhalten. Mit einer guten Bildung, dem Föderalismus, der direkten Demokratie und der Sicherheit schaffen wir das starke Fundament, auf dem wir dann mit innovativen Ideen und etwas Mut die Schweiz voranbringen können. Auf diese Balance sollten wir weiterhin setzen. Sie verankert uns und macht uns widerstandsfähig. Die Neutralität der Schweiz ist zudem unser internationales Markenzeichen.

 

Sie sind ein «waschechter Zürcher». Wenn Sie anlässlich Ihres runden Geburtstages einen Wunsch für Ihren Heimatkanton frei hätten: Wie würde er lauten?

Zürich besticht durch die einmalige Mischung aus der Lebendigkeit einer kleinen Weltstadt mit internationalem Finanzplatz und dem Rückhalt und Bodenständigkeit eines Landwirtschaftskantons. Wenn ich mir etwas für meinen Heimatkanton wünsche, dann dass er diesen einzigartigen Charme beibehalten kann.

 

Wie feiern Sie am 1. Dezember, einem Dienstag, Ihr Wiegenfest in Bundesbern?

Am Morgen werde ich in der Session und am Nachmittag in der Fraktion sein. Gefeiert wird dann am Wochenende im kleinen Kreis der Familie: Meine Tochter und ich werden zusammen 100 Jahre alt, darauf stossen wir natürlich an.

 

Geburtstagskind mit über vier Jahrzehnten Politikerfahrung: 1978 startete Ueli Maurer als Gemeinderat in Hinwil. Bild: efd

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