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Falscher Stolz …

Wer länger lebt, arbeitet etwas mehr. So bezahlen wir unsere Schulden gleich selbst. Diese simple Regel schafft über Jahre hinaus ein Gleichgewicht zwischen Einnahmen und Ausgaben in der AHV.

Grosse finanzielle Herausforderungen stehen an. (Bild: EFD)

Wir Schweizer sind stolz auf unsere Schuldenbremse. Eingeführt 2003, hat sie die Schulden des Bundes innert Kürze stabilisiert und uns im Vergleich zu den Nachbarländern eine rekordtiefe Staatsverschuldung beschert. Die Schuldenbremse diszipliniert unsere Politiker und zwingt sie, nicht mehr Geld auszugeben als einzunehmen. Super Sache, denn Politiker kaufen gerne Geschenke für ihre Wähler ein – auf Kosten der anderen Steuerzahler. Aus diesem Grund mögen viele Politiker die Schuldenbremse nicht und versuchen, sie mit allerhand Tricksereien zu umgehen. Nichtsdestotrotz ist diese simple Regel für die Schweiz ein wahres Erfolgsmodell. Zu stolz auf das Erreichte sollten wir jedoch nicht sein, denn eigentlich sind wir beim genauen Hinsehen bereits heute hochverschuldet! Der Grund ist das grosse Ungleichgewicht zwischen Einnahmen und Ausgaben in der Altersvorsorge. Die heutigen Arbeitstätigen bezahlen AHV-Beiträge – leihen also Geld aus – und erwarten in ihrer Pension eine Rente – die Rückzahlung dieser Schulden. Nur sind die heute versprochenen AHV-Renten viel höher als die abgemachten Beiträge; die Beitragszahler werden weniger, die Rentner mehr.

Bereits um 2030 ist die AHV in den roten Zahlen

Bereits um 2030 ist die AHV in den roten Zahlen, um 2040 ist der AHV-Fonds gähnend leer und um 2050 sind wir mit 80 Milliarden in der Kreide. Anschliessend steigen die Schulden pro Jahr um mindestens 10 Milliarden. Wenn die 13. Monatsrente angenommen wird, kommen pro Jahr gleich nochmals 4 bis 5 Milliarden dazu – und das ab sofort! Wenn man die Altersvorsorge einbezieht, darf das für seine hohen Schulden vielgescholtene Italien stolz auf sich sein – es wäre mit einem Mal schuldenfrei! Im Gegensatz zur Schweiz hat es seine Altersvorsorge frühzeitig saniert. Wir Schweizer haben bis heute keine Lösung für das Ungleichgewicht zwischen Ausgaben und Einnahmen bei der AHV gefunden. Lieber führen wir Scheinlösungen wie die Erhöhung der Mehrwertsteuer ein, mit der die Rentner ihre Rente gleich mitbezahlen. Augenwischerei oder eben falscher Stolz. Mit der Renteninitiative haben wir es nun in der Hand, endlich eine echte «Schuldenbremse für die AHV» einzuführen. Wenn die Lebenserwartung steigt, nimmt das Rentenalter automatisch etwas zu. Diskussionen ums Rentenalter sind passé. Wer länger lebt, arbeitet etwas mehr. So bezahlen wir unsere Schulden gleich selbst. Diese simple Regel schafft über Jahre hinaus ein Gleichgewicht zwischen Einnahmen und Ausgaben in der AHV. Dem Bundesrat ist diese Regel laut Abstimmungsbüchlein zu rigid. Von der Schuldenbremse her wissen wir jedoch: Eine solche Regel hält die Politiker im Zaum und tut unserem Portemonnaie gut. Machen wir uns stolz mit einem JA am 3. März!

über den Autor
Manuel Zanoni
SVP (ZH)
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