Geld und Klima, Strom und Klima
Neue Aussagen gab es am Montag im Kantonsrat nicht zu hören. Am spannendsten war darum die Mikrofonanlage, die immer wieder einmal ausfiel. Traktandiert waren die Rechnungen und Jahresberichte der Zürcher Kantonalbank (ZKB) und der Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ). Dabei zeigte sich, dass nun auch die ZKB ein Opfer des Klimawahns geworden ist.

Kann das gutgehen? Grünes Geld steht bei der ZKB über Profitabilität. Bild: Towfiqu Barbhuiya (Pexels.com)
Worum geht es bei der Zürcher Kantonalbank? Um Geld, würde ein normal denkender Mensch antworten. Aber unsere wohlstandsverblödete Gesellschaft denkt inzwischen ein bisschen anders als normal. Deshalb ging es auch am letzten Montag, als das vergangene Geschäftsjahr der ZKB besprochen wurde, immer und immer wieder um das Klima und um CO2-Bilanzen. Ja, richtig, nicht um Bilanzen, die über Finanzen Auskunft geben, wie man es bei einer Bank erwarten würde, sondern um Bilanzen, die sich mit dem Klima beschäftigen. Dabei ging fast vergessen, dass die ZKB im letzten Jahr ein Rekordergebnis von über einer Milliarde Franken Gewinn verzeichnen konnte. Ebenfalls in den Hintergrund rückte die inzwischen gewaltige Bilanzsumme der ZKB, deren Risiko die Steuerzahler tragen müssen. Die meistgehörten Wörter im Rat waren stattdessen Nachhaltigkeit, Klimaziele und Treibhausgasneutralität.
Grünes Geld
Die ZKB hält sich vorauseilend gehorsam an alle grünen Wünsche und achtet peinlich genau darauf, ihre Bankgeschäfte im Einklang mit dem Klima zu tätigen – wie auch immer das funktionieren soll. Schlussendlich läuft es auch hier nur darauf hinaus, dass zahlreiche Leute und Organisationen im Namen des Klimas viel Geld verdienen. Moderner Ablasshandel auf Kosten der Kunden. Die linksgrüne Seite forderte von der ZKB auch noch ein Engagement für den gemeinnützigen Wohnungsbau. Wird die ZKB auch diesem Wunsch bald nachkommen? Kantonsrat André Bender lobte im Namen der SVP das gute Ergebnis, das trotz immer schärferen Regulierungen zustande kam. Zudem warnte er davor, jeden ökologischen Unsinn mitzumachen.
Grüner Strom
Im Anschluss klang es nicht viel anders, nur ging es diesmal um den Jahresbericht der Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ). Auch hier wurde das Engagement der EKZ für das Klima ausführlich gelobt. Und auch hier versprach der Präsident des Verwaltungsrats, sich noch mehr für die Stromgewinnung aus Sonne und Wind einzusetzen. Dazwischen machte er noch Werbung für die Volksabstimmung zum Energiegesetz vom Juni, das aus seiner Sicht sehr wichtig sei. Nun streikte die Mikrofonanlage leider nicht mehr. Die SVP kämpft einsam gegen die Änderung des Energiegesetzes, weil bekannt ist, dass eine zuverlässige Stromversorgung nicht mit Wind und Sonne zu erreichen ist.
Grüne Träumereien
Passend zum Thema durfte die SVPFraktion vor wenigen Wochen einem Vortrag von ETH-Professorin Annalisa Manera beiwohnen. Sie weiss über die verschiedenen Arten der Stromproduktion Bescheid wie keine Zweite. Die Träumereien von Sonne, Luft und Liebe machte sie mit ihrer Präsentation zunichte, indem sie vorrechnete, wie viel Geld und Landschaft dafür geopfert werden müssten. Der grösste Batteriepark Europas zum Beispiel kann nur gerade so viel Strom speichern, wie das AKW Leibstadt in zehn Minuten produziert. Die Experten der EKZ scheinen die Studien der ETH aber nicht zu kennen und verfolgen einen naiven Kurs von Sonne und Wind.
Grün ist die Farbe der Hoffnung
Die ZKB ist eigentlich dazu da, zuverlässige Bankgeschäfte für die Bewohner des Kantons zu tätigen, und die EKZ sind eigentlich dazu da, für eine zuverlässige Stromversorgung zu sorgen. Aber Zuverlässigkeit ist ein altmodisches Wort. «Rettung des Klimas» klingt viel moderner. Es bleibt zu hoffen, dass der Weg zur Vernunft nicht mit Windrädern verbaut wird. Grün gilt als Farbe der Hoffnung. Wir brauchen viel davon.