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Krimi im Gemeinderat

Am Schluss dieses Krimis siegten weder die Guten noch die Bösen, sondern wie meistens im Zürcher Gemeinderat: die Ausgabefreudigen.

Zürcher Tatort mit Steuergelder finanziert. (Bild: carolschuler.com)

Die beiden Hauptfiguren der Zürcher Ausgabe des beliebten Krimis «Tatort» sind die Kommissarinnen Grandjean und Ott. Gemäss der Rollenbeschreibung des deutschen TV- Senders ARD arbeitete Grandjean am internationalen Gerichtshof in Den Haag und setzt sich heute in Zürich für eine gerechtere Welt «für alle» ein. Ihre Stellenpartnerin Ott «stammt aus einer wohlhabenden und einflussreichen Familie vom Zürichberg», gegen die sie schon immer «rebellierte », da sie das Konzept, dass «Macht und Geld» die Welt regieren, befremdet. Kommissarin Ott studierte Psychologie und Soziologie und war «Hausbesetzerin», bevor sie zur Polizei wechselte.

Stadtpräsidentin Mauch gefällt es

Dieses links-ideologische Setting hat der Stadtpräsidentin Mauch (SP) gewiss gefallen. Jedenfalls beantragte sie dem Gemeinderat, die Krimi-Produktion mit jährlich 400 000 Fr. zu unterstützen und erhoffte sich, dass dank der städtischen Fördergelder statt dem «Klischee» der elitären Bankenstadt «ein positives und vielseitiges Bild» von Zürich gezeigt werde. Sie köderte den Rat auch mit dem Argument, dass dieses weltoffene Multikulti-Image die Tatort–Fans so begeistern würde, dass sich ein regelrechter «Tatort– Tourismus» nach Zürich entwickeln könnte. Zudem werde erstmals der CO2-Verbrauch der Dreharbeiten von Experten für «Green Filming » überwacht. Doch trotz diesen Ködern für die linke Ratsmehrheit wurde die Debatte zum Mini-Krimi: Überraschend äusserte sich die AL gegen die Subvention, da es nicht Aufgabe der Kultur sei, «Image-Kampagnen für die Stadt zu fahren». Daraufhin erklärte der Sprecher der Grünen, dass eine Mehrheit seiner Fraktion die Gelder auch ablehne, da es sich beim Tatort um populäre «Polizeipropaganda » und nicht um ein Nischenangebot handle, das auf Subventionen angewiesen sei. SVP und FDP lehnten das Anliegen aus finanzpolitischen Gründen ab, schliesslich erhielten die den Krimi produzierenden TV-Sender (SRF und ARD) bereits staatliche Subventionen und massive (Zwangs-)Gebühren.

Sieg verpasst

Nach den ablehnenden Voten der AL und Grünen hoffte die bürgerliche Seite auf einen seltenen Sieg im Gemeinderat. Sie wurden aber schlussendlich bitter enttäuscht: Die Mitteparteien verhalfen der SP nämlich zur gewohnten Mehrheit, da sie «Tatort-Fans» seien (Mitte) und weil Jobs für lokale Filmschaffende geschaffen würden (GLP). Am Schluss dieses Krimis siegten weder die Guten noch die Bösen, sondern wie meistens im Zürcher Gemeinderat: die Ausgabefreudigen.

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Stefan Urech
SVP (ZH)
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