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Kunstaktion oder einfach Aktivismus?

Ein Künstlerkollektiv wollte mit einer «Kunstinstallation » im Rahmen des Zürcher Theater Spektakels auf die Verschmutzung der Weltmeere aufmerksam machen.

Der Wal in Freiheit. Bild: Pixnio

Ein lebensgrosser, stinkender, scheinbar toter Pottwal aus Kunststoff auf der Landiwiese am Zürichsee sorgte kürzlich in den Medien und in der Bevölkerung für Aufsehen. Ein Künstlerkollektiv wollte mit dieser «Kunstinstallation » im Rahmen des Zürcher Theater Spektakels auf die Verschmutzung der Weltmeere aufmerksam machen.

Politik oder Kunst

In den Online-Kommentaren zur Berichterstattung fragten sich allerdings Hunderte von Lesern, was diese politisch motivierte Aktion mit Theater oder Kunst zu tun habe. In dem von der Stadt und dem Kanton Zürich subventionierten Theater Spektakel gibt es fast nur noch Aufführungen mit «woken» Themen wie Rassismus, Migration, Kolonialismus, Feminismus, sexuelle Diversität etc., natürlich stets ausschliesslich aus linker Perspektive. Folgende Beispiele aus dem diesjährigen Jahresprogramm mögen dies verdeutlichen: In einem Stück geht es um die «autoritären Tendenzen» von «rechten Politikern» wie «Donald Trump». In einem anderen erzählt ein albanischer Künstler seine Geschichte als Einwandererkind, und eine polnische Theatermacherin beschäftigt sich mit der Frage, wie wir «unsere eigenen Gefühle» spüren können. Natürlich mangelt es auch nicht an einer Veranstaltung über die Verbindung zwischen dem «ökologischen und dem dekolonialen Denken » bzw. dem Schaden, den der Westen in der Welt angerichtet hat. Auch der Performer «Snake» holt sich in seinem Stück «alles zurück, was die Kolonialmächte in den vergangenen Jahrhunderten geplündert haben: das Gold, das Salz, die Geschichte».

Aus allem wird Kunst gemacht

Der Künstler «Trésor» beleuchtet in seiner Tanzaufführung «die rassistische Fetischisierung, die in der Welt der digitalen Dating-Apps Einzug gehalten hat». Eine Theatergruppe thematisiert die «komplexen Spannungsverhältnisse, mit denen schwarze Frauen und schwule BIPoC in weissen Gesellschaften konfrontiert sind». In einem «kollektiven Fest der Emanzipation » erzählt ein Tanztheater von «strukturellen Hindernissen, die schwarze afrikanische Menschen in der westlichen, weissen Ballett- und Opernwelt erleben». Ein Taiwanese begegnet in einer Tanz- und Laserchoreografie «im Traum einer Gruppe von fluiden Geisterwesen, weder Mann noch Frau, die sich ‹Hagay› nannten». Teresa Vittucci will in ihrer Show den «Teufel enttabuisieren» und «gängige Moralvorstellungen hinterfragen ». Die Rapperin «Baby Volcano» singt Lieder aus ihrem Album «Premenstruale Syndrome», insbesondere über ihre Gebärmutter. Zwei Berliner Künstler zeigen an einem «immersiven Abend» mit «halluzinativem Sound» und «Nacktheit» ihre «Faszination für nicht-normative Körper und Körperpraktiken ». Der eingangs erwähnte Pottwal ist folglich nur ein weiteres Beispiel für diesen schrillen linken Aktivismus, der, als Kunst deklariert, Jahr für Jahr am Theaterspektakel zelebriert wird.

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Stefan Urech
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