Massive Aufschläge beim Strompreis
Die durch Alt Bundesrätin Doris Leuthard ausgelöste Energiewende beginnt, ihre hässliche Fratze zu zeigen, und trifft uns alle: Eigenheimbesitzer, Mieter und im Besonderen die Wirtschaft. Allein 2024 verdoppelten sich die Strompreise, was durch ein praktisches Beispiel und Hintergrundinformationen zu den Ursachen belegt werden kann. Weder wurden die Versorgungssicherheit mit Strom noch die Verbrauchs- und Kostenprognosen erreicht.

Durch das fahrlässige Abschalten des Kernkraftwerkes Mühleberg mit 350 MW Leistung wurde die Eigenproduktion massiv reduziert. Bild: Wikimedia
Als Kunde der Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) verfolge ich meinen Stromverbrauch sehr genau und beobachte für das Jahr 2024 eine wahre Kostenexplosion. Nach der Fertigstellung unseres Einfamilienhauses 1986 lag der gemittelte Preis unseres Mixes von Hoch- und Niedertarif bei zehn Rappen, 2010 bis 2023 bei 15 Rappen und 2024 bei 32 Rappen.
Preisexplosion trotz Konsumreduktion
1987 verbrauchten wir in unserem Vier- Personenhaushalt 19 000 KWh inklusive Heizung mittels Wärmepumpe und Elektroboiler. Durch Investitionen wie eine neue Wärmepumpe mit Tiefenbohrung, Wärmepumpe statt Boiler, Dachisolierung, Fensterersatz etc. wurde dieser Wert bis 2024 auf 9200 KWh reduziert. Obwohl wir unseren Stromverbrauch mehr als halbierten, zahlen wir nun 45% mehr als zu Beginn; was heisst, dass sich die Kosten für Strom rund verdreifacht haben.
Man kann sich fragen, wie das möglich ist, da sowohl die Produktionskosten von Wasser- wie auch Kernkraft von sechs Rappen/KWh nur auf sieben Rappen stiegen. Auffallend in der letzten Abrechnung ist, dass die Netzkosten gleich hoch sind wie die Stromkosten. Hier liegt wohl eine Hauptursache für diese Teuerung. Nach der Gründung der nationalen Netzwerkorganisation Swissgrid 2004, ganz ohne gesetzliche Grundlage, wurde der durch die massive Förderung der sogenannten «Neuen Erneuerbaren» entstandene Netzausbau ab 2013 vollständig auf die Stromkunden abgewälzt. Hintergrund war damals gemäss den Behörden: «Mit dem operativen Start von Swissgrid setzen wir einen Meilenstein in der Schweizer Stromwirtschaft zur Gewährung der Stromversorgungssicherheit im In- und benachbarten Ausland und machen damit einen wichtigen Schritt Richtung Europa.» Hier lässt das vom Bundesrat angestrebte Stromabkommen mit der EU erahnen, wohin die Reise geht.
Gefährliche Verteufelung von Atomstrom
Dazu kommt, dass die EKZ freiwillig auf «Atomstrom» verzichten, obwohl inzwischen auch von der EU klar gemacht wurde, dass dieser Strom den sogenannten «Neuen Erneuerbaren» gleichwertig, wenn nicht überlegen ist und zudem Bandenergie zur Netzstabilität liefert, d.h. dann zur Verfügung steht, wenn man ihn braucht. Ebenfalls kostentreibend wirkt der eigentlich unnütze Handel mit der europäischen Strombörse, auf die die EKZ wegen ihres «Atomverzichts » zurückgreifen mussten. Zusätzlich wurde die Eigenproduktion durch das fahrlässige Abschalten des Kernkraftwerkes Mühleberg mit 350 MW Leistung reduziert. Amerikanische Fachleute für den Abbau von Mühleberg erzählen, dass sie noch nie ein KKW in einem so guten Zustand gesehen hätten.
Eine wesentliche Erkenntnis kristallisiert sich beim Solarstrom heraus: Will man die durch den Ausbau des Netzes entstandene Kostenexplosion stoppen, empfiehlt sich dieser wegen der mangelnden Verfügbarkeit und der hohen Netzkosten nur für lokale Anwendung. Investitionen ohne Subventionen in diese ausgereifte Technologie lohnen sich nicht mehr, was sich auch in der Inflation der Einspeisevergütungen zeigt. Die Windenergie ist ebenso ineffektiv, verschandelt aber zusätzlich unsere schöne Landschaft.
Nachdem Deutschland als Vorreiter der Energiewende mit flächendeckenden Windanlagen mit Kohlenstrom- Backup zur Stützung des Netzes seine Strompreise mit Spitzen bis 70 cts/KWh erhöhen musste, kann man aus der aktuellen Situation in der Schweiz lernen, dass es wichtig ist, seine Stromrechnung zu studieren und die Fehlentwicklungen durch die «Energiestrategie 2050» zu bekämpfen.