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Mehr Eigenverantwortung!

Die EFAS-Reform ist ein wichtiger und dringend benötigter Schritt, um auch für die künftigen Generationen eine gute und finanziell tragbare Gesundheitsversorgung sicherzustellen.

Mit einer einheitlichen Finanzierung von ambulanten und stationären Leistungen können Fehlanreize reduziert und der ambulante Bereich gestärkt werden. Bild: Pixabay

In Gesprächen mit der Bevölkerung bekomme ich immer wieder Komplimente für unser Gesundheitswesen. Natürlich höre ich auch Verbesserungsvorschläge. Aber im Grossen und Ganzen darf ich feststellen, dass die Zürcherinnen und Zürcher zufrieden sind mit der Gesundheitsversorgung im Kanton, die Krankenkassenprämien aber zunehmend eine Belastung darstellen. Die Akteure sehen sich mit grossen Herausforderungen konfrontiert, die Spitäler mit steigenden Betriebskosten bei teilweise nicht kostendeckenden Tarifen. Die Krankenkassen sehen sich aufgrund der Kostenentwicklung gezwungen, die Prämien zu erhöhen. Patientinnen und Patienten fordern angesichts der immer weiter steigenden Prämien eine immer noch bessere und schnellere Versorgung – konsumieren mehr Leistungen, was wiederum die Kosten und die Auslastung der Versorgungsstrukturen und damit den Fachkräftemangel erhöht. Bund und Kantone sind aufgrund der nationalen und globalen Entwicklung ebenfalls unter Druck, den Staatshaushalt im Griff zu halten.

Staat und Kanton als Allheilsbringer?

Bei all diesen Herausforderungen wird die Lösungsfindung dadurch erschwert, dass viele Akteure primär ihre eigenen Interessen verfolgen. Das spüren wir auch im Kanton, in der Gesundheitsdirektion. Wir sehen uns zunehmend mit gewichtigeren Forderungen konfrontiert. Seitens der Verbände, der Leistungserbringer, aber auch aus dem Kantonsrat. Wird keine schnelle Lösung für ein Problem gefunden, rennen alle gleich zum Staat und fordern finanzielle Unterstützung, weil ja alle wichtig und systemrelevant sind. Für jedes Anliegen, jede Berufsgruppe, jede spezifische Krankheit gibt es in unserem 1,6-Mio.-Kanton eine Interessenvertretung. Und alle haben gute Ideen, was auch noch mit Steuergeldern finanziert werden soll. Dass der Staat immer einspringen soll, ist kein tragbarer Weg. Wir müssen das System so gestalten, dass es auch ohne ständige staatliche Interventionen funktioniert. Je mehr der Staat eingreift, desto stärker wird die Verantwortung von den einzelnen Akteuren auf die öffentliche Hand abgewälzt. Das führt dazu, dass Eigeninitiative und Weiterentwicklung gehemmt werden.

Erster Schritt: JA zur EFAS-Reform

Deshalb mein Appell: Jeder einzelne Akteur im Gesundheitswesen muss seinen Beitrag leisten – mehr Eigenverantwortung, weniger staatliche Intervention. Nur durch Zusammenarbeit und ein echtes Interesse an gemeinsamen Lösungen, die dem ganzen System zugutekommen, können wir die Herausforderungen in den Griff bekommen. Und es gibt durchaus sinnvolle Lösungsvorschläge, welche die Bedürfnisse des ganzen Systems berücksichtigen. EFAS ist eine davon. Mit einer einheitlichen Finanzierung von ambulanten und stationären Leistungen können Fehlanreize reduziert und der ambulante Bereich gestärkt werden. Ich bitte Sie, die wichtige Grossreform für das Gesundheitswesen zu unterstützen und am 24. November 2024 ein JA in die Urne zu legen. Die EFAS-Reform ist ein wichtiger und dringend benötigter Schritt, um auch für die künftigen Generationen eine gute und finanziell tragbare Gesundheitsversorgung sicherzustellen.

über den Autor
SVP Regierungsrätin, Regierungspräsidentin (ZH)
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