Mittelalterliche Moralwächter
Cancel-Culture kann aufgrund blosser Behauptungen Karrieren, Beziehungen, ja ganze Existenzen zerstören. Die SVP stellt sich entschieden gegen diesen Rückschritt ins Mittelalter, den die woke-linken Tugendwächter auch in der Schweiz verbreiten.

Bild: (Quelle: Pxhere)
Sie alle kennen den begnadeten amerikanischen Schauspieler und zweifachen Oscar-Preisträger Kevin Spacey – als genialen Machtpolitiker aus «House of Cards», als Familienvater mit Midlife-Krise aus «American Beauty» oder seit 2017 als vermeintlichen Sexualstraftäter, in einer gnadenlosen Hetzkampagne vorverurteilt von «Me-Too»-Aktivisten und Medien. Was die Öffentlichkeit kaum erfährt: Keiner der Vorwürfe gegen Kevin Spacey wurde je bewiesen und er wurde bisher in allen Fällen vor Gericht freigesprochen.
Paradebeispiel für eine ausser Kontrolle geratene Cancel-Culture
Der Fall ist geradezu ein Paradebeispiel für eine ausser Kontrolle geratene Cancel-Culture, die aufgrund blosser Behauptungen Karrieren, Beziehungen, ja ganze Existenzen zerstören kann. Betroffen sind dabei längst nicht nur Prominente. Auch ganz normale Durchschnittsbürger können für vermeintlich politisch unkorrektes Verhalten am Online-Pranger landen und ihren Job verlieren. Ein missglückter Witz in den sozialen Medien, ein plumper Spruch in der Öffentlichkeit, eine etwas unbedarfte Annäherung an eine Arbeitskollegin – und schon bricht der Shitstorm los. Wie im Mittelalter reicht ein diffuser Vorwurf und die Hexenjagd geht los. Grundlegende Prinzipien unseres Rechtsstaats, wie etwa die Unschuldsvermutung oder der Grundsatz «im Zweifel für den Angeklagten» werden ignoriert. Und selbst wenn sich die Vorwürfe wie bei Kevin Spacey am Ende als haltlos erweisen, nützt das den Betroffenen wenig, denn der Schaden ist längst angerichtet: Die Karriere ist ruiniert und der woke Mob weitergezogen.
In der Regel ein Haufen linker Trolle
Das Problem dabei ist noch nicht einmal die laute Minderheit aus Online-Aktivisten, die den Shitstorm anzetteln – in der Regel ein Haufen linker Trolle, die man getrost ignorieren könnte. Wirklich problematisch sind all die Firmen, Vereine oder Universitäten, die angegriffene Angestellte ohne zu zögern fallenlassen, weil sie Angst haben, sie könnten ebenfalls in den Shitstorm hineingezogen werden. Auch Kevin Spacey wurde von seiner Agentur umgehend nach Bekanntwerden der ersten Anschuldigungen entlassen und gar aus einem bereits abgedrehten Film herausgeschnitten. Nun, da sich alle Vorwürfe gegen den beliebten Schauspieler höchstrichterlich in Luft aufgelöst haben, wäre eigentlich eine Entschuldigung fällig. Diese ist bis heute aber ausgeblieben.