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Mut

Unserer Vorfahren haben die Basis für die Schweiz gelegt, wie wir sie heute kennen – und zwar mit Fleiss und Einsatz, aber auch mit Nächstenliebe und Grossherzigkeit.

Kantonsrätin Romaine Rogenmoser spielt auf ihrem selbstgebauten Alphorn. (Quelle: zVg)

Es braucht einiges an Mut, an einer 1. August Feier ein ausländisches Lied auf dem wohl traditionellsten Schweizer Instrument – dem Alphorn – zu spielen. Das Lied „Amazing Grace“ ist stark mit der Bekämpfung der Sklaverei verbunden und gilt auch als inoffizielle Nationalhymne der Cherokee-Indianer. Und so wie die Sklaven von damals haben sich auch unsere Vorfahren aufgelehnt gegen die bestehende Ordnung und hatten den Mut, sich von fremden Vögten zu befreien. Sie taten dies im Wissen um die Gefahr für Leib und Leben und hatten trotzdem den Mut, sich für ihre Freiheit einzusetzen. Die Schweiz wäre nicht unsere Heimat, in der Frieden herrscht, sie wäre nicht ein Land, das fast die höchste Lebensqualität hat, ein Land, das extrem wohlhabend ist, obwohl es weder Meeresanstoss noch Bodenschätze hat, ein Land, das für seine Naturschönheiten bekannt ist, welche wir zu schützen wissen.

Wir sind hier extrem privilegiert und haben das zum grössten Teil dem Mut und der Weitsicht unserer Vorfahren zu verdanken. Sie haben die Basis gelegt für die Schweiz, wie wir sie heute kennen – und zwar mit Fleiss und Einsatz, aber auch mit Nächstenliebe und Grossherzigkeit.

Im Moment herrscht aber rundherum eher Mutlosigkeit. Passend dazu ein Zitat, dessen Quelle nicht genau bestimmbar ist (ein Michael Hopf oder allenfalls einer der Gründerväter von Dubai): «Harte Zeiten formen starke Menschen, starke Menschen schaffen gute Zeiten, gute Zeiten schaffen schwache Menschen, schwache Menschen schaffen harte Zeiten.» In diesem Zyklus stehen wir in etwa so in der Phase der guten Zeiten, die schwache Menschen hervorbringt. Nicht ein sonderlich attraktiver Gedanke. Es braucht also wieder vermehrt Mut, damit wir uns aus unserer Komfortzone herausbegeben.

Wir müssen wieder mehr Mut haben, auf unseren inneren Kompass zu hören und was bei der ganzen Geschichte entscheidend ist: vom «Wollen» ins «Tun» kommen. Was sich etwas abstrakt liest, ist eigentlich einfach: Wer hat sich nicht schon dabei ertappt, dass ihm sein Bauchgefühl gesagt hat, dass etwas schiefläuft. Zum Beispiel, wenn wir uns über zu wenig bezahlbaren Wohnraum beklagen, aber ständig neue Gesetze und Verordnungen vom Stapel lassen, die das Bauen verkomplizieren und so auch verteuern. Oder wenn neuerdings in den Schulen – inklusive den Universitäten – die Arbeiten gegendert werden müssen – also mit den unsäglichen Sternchen versehen werden, weil es sonst Notenabzug gibt. Auf den Inhalt kommt es offenbar nicht mehr an, nur noch darauf, dass man auf jeden Fall politisch korrekt unterwegs ist. Oder wenn man seit neustem in der Stadt Zürich für einen Räbeliechtli-Umzug dem Gesuch eine Risikoanalyse beilegen muss, die schlüssig darlegt, wie bei Blitzschlag, Gewitter, Schlägereien etc. zu handeln sei. Bei all diesen Beispielen wissen wir im Grunde, dass da etwas gehörig schiefläuft. Nur fehlt uns häufig der Mut, uns für unser Bauchgefühl einzusetzen. Und jetzt kommt das mit dem Tun ins Spiel: Es ist natürlich hirnrissig, sich für die Umsetzung seiner Ziele an die Strasse zu kleben. Das ist nicht einmal mutig. Das ist nur dumm und unter Umständen sogar gefährlich. Aus dem einfachen Grund: Die Gesetze werden nun einmal im Parlament gemacht und nicht auf der blockierten Hardbrücke in Zürich. Da hilft nur, die demokratischen Rechte wahrzunehmen und die Leute zu wählen, die sicherstellen, dass die Realität künftig wieder besser mit dem Bauchgefühl übereinstimmt. Mut haben, sich dafür einzusetzen, was einem das Bauchgefühl sagt. Mut haben, Missstände beim Namen zu nennen und mit konstruktiven Lösungen eine Verbesserung herbeizuführen. Mut haben, auf sich selber zu hören und sich nicht verrückt machen zu lassen von der Reizüberflutung, die die neuen Medien über uns ergiesst. Mut haben, dieses wunderschöne Land zu geniessen – seine Natur, seine Schrulligkeit, seine Vielfalt. Jetzt Mut haben, damit uns nicht die Geschichte einholt mit den guten Zeiten und den schwachen Menschen. Mutig sein für dieses schöne Land, mutig einstehen für unsere Werte, für unsere Traditionen.

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