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Pistenverlängerungen am Flughafen Zürich

Verlängerung der Pisten 28 und 32, Umsetzung der Sicherheitsvorgaben aus dem SIL (und BAZL) und Verbesserung der Stabilität des Flugbetriebs (Verspätungsabbau). Um nichts anderes ging es am vergangenen Montagmorgen an der 13. Sitzung des Kantonsrats. Nicht um Klima-, Umwelt- oder Lärmschutz, nicht um eine Änderung des Betriebskonzepts oder entsprechende Konzessionen, nicht um mehr Kapazität, nicht um Wünsche oder Anliegen von diversen Verbänden!

Vom Flughafen Zürich profitiert die ganze Region.  (Bild: Wikipedia)

Keine noch so falsche Behauptung wurde an diesem vergangenen Montag ausgelassen, um die Absicht voranzutreiben, den Flughafen und die Fliegerei zu boykottieren. Ein Trauerspiel. Lassen Sie mich zuerst einige Fakten zur Pistenverlängerung erklären.

Wahres und Unwahres

Die Verlängerung der Pisten 28 und 32 führt zu keinem Ausbau der Kapazität! Es können also nicht mehr Flüge eingeplant werden, denn die planbare Kapazität des Flughafens richtet sich nach dem Haupt-Betriebskonzept. Zudem obliegt die Kapazitätssteigerung dem Bund und nicht dem Kanton und ist im Flughafengesetz reglementiert. Es werden nicht mehr Starts nach Norden erfolgen oder Südanflüge fast ganz entfallen. Wahr ist, dass auch mit verlängerten Pisten, wenn immer möglich, das Nordkonzept mit Anflügen aus dem Norden und Starts Richtung Süden geflogen wird. Während der deutschen Sperrzeiten am Morgen kommt das Südkonzept zur Anwendung, abends das Ostkonzept, beide mit Starts gegen Norden. Dieses Betriebskonzept wird nicht verändert, sondern stabilisiert.

Stabilisierung des Betriebskonzepts

Es werden weniger ausserplanmässige Abweichungen notwendig, da alle drei Pisten von allen Flugzeugtypen optimal genutzt werden können. Durch die optimierte Nutzung gibt es weniger Kreuzungen am Boden und in der Luft, ebenso kürzere Rollwege und längere Bremswege. Starts und Landungen bleiben so auch bei widrigen Wetterumständen im vorgesehenen Ablauf ohne Einschränkungen möglich. Es entstehen weniger Verspätungen, die spätabends abgebaut werden müssen. Zugegeben, der Osten hat mehr abendliche Bewegungen zu tragen, was eine Umverteilung bedeutet. Wer aber am Morgen die ersten Anflüge erträgt, soll abends nicht auch noch die letzten Landungen haben. Das geltende Betriebsreglement schliesst die vorgesehene Nutzung also bereits mit ein. Die Vorgaben aus dem SIL und aus dem kantonalen Richtplan werden eingehalten, die Erhöhung der Sicherheit und der Stabilität des Flugbetriebs sowie die insgesamt zu erwartende Abnahme der Fluglärmbelastung stimmen ebenso mit den Zielen der Flughafenpolitik und des ZFI (Zürcher Fluglärm Index) überein.

Umstrittenes Renaturierungsprojekt

Und noch ein Wort zur problematischen Verknüpfung dieser Vorlage mit dem Renaturierungsprojekt der Glatt. Beim Pistenausbau benötigt der Flughafen Zürich lediglich 3,5 Hektaren Kulturland. Verschwiegen wird aber gern, dass die «grüne» Baudirektion die verbleibenden 22,5. Hektaren Kulturland für das gigantische Renaturierungsprojekt der Glatt- Umlegung verbraucht. 40 Mio. Franken werden von der Zürich Flughafen AG zu diesem Projekt beigetragen. Dies entspricht dem Jahresbudget der Fachstelle Naturschutz! Ob man es nun wahrhaben will oder nicht: In dieser Vorlage geht es allein um die Optimierung der Sicherheit. Eine Vielzahl von Randbedingungen und besonderen Regeln provoziert Fehler, für die im System nur geringe Sicherheitsreserven vorhanden sind. Aus Fehlern entstehen häufiger Ereignisse. Daher ist die Sicherheitsoptimierung stets unerlässlich. Jeder Einzelne muss sich nun selber überlegen, ob und wie er zum Flughafen Zürich steht und ob er diese Sicherheitsoptimierung verantwortlich mitträgt. Jede Region hat ihre Stärken und kämpft mit ihren Schwächen und jede Region profitiert von Vorteilen und hat auch Nachteile ihres Standortes zu tragen. Wenn wir uns mit Neid und Missgunst-Politik begegnen, wenn wir mit unsachlichen, partikulären und von Doppelmoral geprägten Argumenten hantieren oder wenn nicht mehr vernünftig und – wie aktuell – im Sinne der Sicherheit argumentiert wird, werden wir am Ende als Ganzes verlieren. Es ist weit mehr als eine Grundsatzfrage.

JA zum Flughafen Zürich, JA zu diesem Stabilisierungsprojekt!

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SVP Kantonsrätin (ZH)
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