Prüfe, wer sich ewig bindet: Im Erfolg ist die Saat der kommenden Niederlage gesät
Es versteht sich von selbst, dass kein SVP-Mitglied, das bei Verstand ist, sich über den maroden Zustand der FDP freuen kann.

Äussere Gegner sind das eine; es gilt jedoch, sich auch vor inneren Antagonisten achtsam zu sein. Bild: Adobe Stock
Viele der hämischen und wütenden Kommentare von Parteikollegen an die Adresse der ehemals patriotischen FDP sind Verzweiflung geschuldet. Verzweiflung darüber, dass ausgerechnet die FDP-Delegierten, deren Vorfahren gestern so weise und klarsichtig waren, ihre Macht freiwillig zu teilen, um die Einheit des Landes in Vielfalt zu fördern, heute Lunte an sie anlegen, um deren Reste morgen willentlich fremden Vögten zu unterstellen.
Die Frage zum Ständemehr war der Lackmustest, den die Erben der ehemals staatstragenden Partei zu bestehen hatten. Sie lautete: «Willst du auch in Zukunft für die Schweizerische Konföderation einstehen?»
Anpasser wollen aus der Schweiz eine Aktiengesellschaft machen
Die ernüchternde Antwort dieser Anpasser lautet: «Es ist für uns bequemer, unser Haupt vor einem Brüssel zu beugen, als uns mit der obsoleten Bundesverfassung, der mühsamen Vielfalt des unberechenbaren Souveräns, den 26 widerborstigen Ständen und dem Fundament unserer Demokratie, den 2’121 politischen Gemeinden, auseinandersetzen zu müssen!»
Profaner und vollkommen unschweizerisch lässt uns die Mehrheit der FDP wissen: «Erstens, wir sehen die Schweiz als eine Aktiengesellschaft, deren Anteile wir je nach Konjunktur an den Meistbietenden zu veräussern bereit sind. Zweitens, wir wollen nicht mehr souverän sein, sondern von EU-Technokraten und Richtern geführt werden. Drittens, wir wünschen Teil eines uniformen Europas zu sein, von keinerlei kulturellen Eigenheiten oder demokratischem Willen behindert, weil das schlecht fürs Geschäft ist.»
Wem bei diesem Bekenntnis auch die FDP-Nationalrätin, EU-Anschlussfreundin und Konzern-Lobbyistin Christa Markwalder in den Sinn kommt, dem sei versichert, dass er damit nicht alleine steht.
Ein Erzschelm, wer hinter diesem defaitistischen Opportunismus nicht das Resultat 80 Jahren ererbten Friedens und Wohlstands, mündend in regelrechte Werteverwahrlosung, sähe.
Bürgerliche FDP-Patrioten warnen seit langem vor schleichender Usurpation ihrer Partei durch die Schwarmdummheit der bei ihnen unkontrolliert über die Jahre eingesickerten, mehrheitlich weiblichen, Scheinliberalen mit linksgrüner Agenda. In besonders schlechter Erinnerung ist uns diesbezüglich die dauerlächelnde Kühlerfigur dieser vom Zeitgeistvirus angesteckten Biegsamen geblieben, Ständerätin Petra Gössi.
Dieser Virus hat sich mit Unterstützung des sogenannten «Grosskapitals», von Konzernen, von internationalistischen «Hors-sol»-Politikern und Wirtschaftsführern sowie unseren sattgemästeten Verwaltungseliten in Bund und Kantonen rasant ausgebreitet.
Erfolg zieht Trittbrettfahrer an wie das Licht die Motten
Was hat das mit dem Aufwind, mit dem unsere Partei zur Zeit beschenkt wird, zu tun?
Christoph Blocher hat uns seit vielen Jahren bei jedem Erfolg ins Stammheft diktiert: «Im Erfolg ist die Saat der kommenden Niederlage gesät!»
Zwei grosse Gefahren lauern: Selbstgenügsamkeit sowie Aufnahme oder Förderung ungeeigneter Neumitglieder.
Selbstgenügsamkeit führt zu Stillstand und Werteverwässerung. Neumitglieder sind ein Segen, sie sind aber auch eine Gefahr; dann nämlich, wenn sie das Virus des Scheinbürgerlichen und des Beliebigen bei uns einschleppen. Denn wer bitte schön wünscht sich BDP-Wiedergänger?
Wer sich der aktuell stärksten Partei persönlicher Gewinnaussichten wegen angeschlossen hat, wird sich nicht in ihren Dienst stellen, sondern seinen schwankenden Einsatz am angenommenen persönlichen Vorteil ausrichten und mit der Zeit dazu beitragen, aus der SVP eine Honorationenpartei à la FDP zu machen. Eine Partei also, die gefallen und gewinnen will, anstatt sich für das Richtige einzusetzen.
Genaues Hinschauen ist deshalb weniger bei den bei uns anklopfenden Mittelständlern, Handwerkern und Secondos angebracht, denen die Schweiz nicht mühsame Option unter vielen, sondern fordernde Heimat und Zukunft in Freiheit bedeutet. Gefahr lauert vielmehr von den Gewinnlern unter heimatvergessenen und eloquenten Eliten in Politik, Wirtschaft, Universitäten, Verwaltung und Medien, die es gewohnt sind, bei jeder Konjunktur wie Korken oder Fettaugen unverankert obenauf zu schwimmen.
Drum prüfe, wer sich ewig bindet!