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Prunkbau in Dübendorf

Das Gemeindeparlament in Dübendorf stimmt am Montag über den Baukredit für den Neubau eines Hallenbads ab, dessen Kosten auf CHF 60 Mio. steigen könnten. Die SVP ist die einzige Partei, die sich gegen das Projekt ausspricht und betont, dass günstigere Alternativen wie eine Sanierung des bestehenden Bades möglich wären. Trotz Bedenken über die hohen Kosten, den hohen Energieverbrauch und die Umweltauswirkungen unterstützen die anderen Fraktionen das Projekt.

Am kommenden Montag stimmt das Gemeindeparlament in Dübendorf über den Baukredit für den Neubau eines Hallenbads über rund CHF 46 Mio. ab, welches Dübendorf auf Grund der Bauteuerung rund CHF 60 Mio. kosten wird. Ein Debakel bahnt sich an, aber alle, bis auf die SVP, schauen weg.

Exzessive Kosten

Anfang des Jahres 2020 stimmte der Dübendorfer Gemeinderat einem Planungskredit für die Ausarbeitung des Vorprojekts für den Neubau des Hallenbads ab. Dieses Hallenbad soll vor allem den Dübendorfer Schülern als Lernschwimmbecken dienen. Damals hiess es, dass der Neubau rund CHF 39,5 Millionen kosten werde. Neben dem Hallenbad war auch ein ausgiebiger Wellnessbereich mit allen Annehmlichkeiten angedacht. Als einzige Partei wies die SVP darauf hin, dass bei Annahme des Planungskredits ein Projekt vorgelegt wird, welches gegen CHF 50 Mio. kosten wird. Nur wenn der Planungskredit abgelehnt wird, ist es möglich, ein günstigeres Projekt auszuarbeiten oder das bestehende Hallenbad zu sanieren. Die Kosten für die Sanierung wurden auf CHF 5 bis 8 Millionen geschätzt. Auch wurde von der SVP darauf hingewiesen, dass der Zeitdruck zunimmt und die Ablehnung des Projekts schwieriger wird. Die anderen Parteien waren zwar auch der Meinung, dass das vorliegende Projekt zu teuer ist, die Kosten aber durch das Weglassen des Wellnessbereichs reduziert werden können. Jedem sollte klar sein, dass dies Beträge sind, die viel zu hoch sind für ein Hallenbad, dessen Zweck insbesondere das Schwimmenlernen der Schüler ist. Wir sprechen hier übrigens nicht von einem 50-Meter-Becken, sondern von einem 25-Meter-Becken. Vom Architekten wurde sehr viel Wert auf die Ästhetik gelegt, die Zweckmässigkeit war wohl kein wichtiges Kriterium beim Projektwettbewerb. Dies ist sicherlich einer der wesentlichen Kostentreiber.

Inflation verteuert Projekt weiter

Nun kommt der Stadtrat mit einem Projekt in den Gemeinderat, das wie bereits erwähnt CHF 46 Mio. kosten soll, dies allerdings auf Basis des Baukostenindexes von April 2021. Die Teuerung auf dem Bau betrug seit diesem Datum bereits über 17 %. Das Projekt wird somit gegen CHF 54 Mio. kosten. Angenommen, die Teuerung nimmt weiter zu und Dübendorf baut wie fast immer teurer als budgetiert, wird dieses Projekt wohl mehr als CHF 60 Mio. kosten. Auch die Befürworter des Hallenbads sind mit dem Projekt nicht glücklich. Sie sind aber der Meinung, dass das Projekt nicht mehr abgelehnt werden kann, da der Zeitdruck zu hoch sei und das alte Hallenbad nur noch mit sehr hohen Kosten betrieben werden kann. Dem Neubau des Hallenbads werden noch 10 % der Parkplätze beim Dübendorfer Schwimmbad zum Opfer fallen. Für die Befürworter kein Problem, werden doch viele Veloparkplätze und sogar Ladestationen für Elektrovelos gebaut. Jeder, der die Parksituation beim Schwimmbad Dübendorf kennt, weiss, wie stark das umliegende Quartier durch den Verkehr bereits heute belastet wird. Weniger Parkplätze entschärfen die Situation nicht, aber dies ist Linksgrün egal, Hauptsache, Parkplätze verschwinden.

Linksgrüne pfeifen auf die Umwelt

Interessant ist, dass bei einem solchen Projekt die Klimahysterie der Linken und Grünen plötzlich verschwindet. Das geplante Hallenbad wird sehr viel Energie verbrauchen und rund 300 Tonnen CO2 pro Jahr ausstossen. Auch stört es nicht, dass eine Fernwärmeleitung durch ein Naturschutzgebiet gebaut werden wird. Fast schon ironisch ist, dass am selben Abend ein Postulat der GLP zu «Auslegeordnung für eine verbesserte Bearbeitung der Naturschutz- Aufgaben» behandelt wird. Es zeigt sich, wie wichtig es ist, solche Projekte bereits zu Beginn zu verhindern. So können nicht nur unnötige Planungskosten verhindert werden, je weiter ein Projekt fortgeschritten ist, desto schwieriger wird es, ein Projekt zu stoppen. Im Dübendorfer Gemeinderat wird das Hallenbad nur auf Gegenstimmen der SVP-Fraktion stossen, die anderen Fraktionen werden das Projekt gutheissen. Es bleibt also nur zu hoffen, dass die Dübendorfer Stimmbevölkerung vernünftig ist und der «Classe politique» aufzeigt, dass die Schüler keinen Prunkbau brauchen, um schwimmen zu lernen.

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über den Autor
Lukas Schanz
SVP (ZH)
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