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«Rentenklau» auf dem Rücken des Mittelstandes?

«Rentenklau» mag ein harter Ausdruck sein, doch es ist stossend, wenn diejenigen für die Rentenverluste aufkommen, die ein Leben lang arbeiten und sparen mussten.

Die Renditen der Pensionskassen nehmen ab. (Bild: Adobe Stock)

Zwar ist auch die «Credit Suisse» Geschichte. Aber die Folgen eines solchen einseitigen Profitdenkens sind noch lange nicht ausgestanden. Während das einstige Flaggschiff des Schweizer Finanzplatzes mit einem durch Boni-Gier durchsetzten Missmanagement in den Untergang getrieben wurde, hatte die Finanzkrise von 2008, deren Ursachen in einem spekulativ überhitzten Hypothekenmarkt lagen, ebenfalls schon zu Rentenverlusten geführt.

Allgemeinheit finanziert die Gier

Gemeinsam an beiden unterschiedlichen Krisen war die Gier von Brokern und Bankern und das Auslöffeln der vergifteten Suppe durch die Allgemeinheit. Es ist offensichtlich, dass in der Folge der Finanzkrisen die Anlagemöglichkeiten schlechter wurden, auch im institutionellen Bereich. Das gilt für Pensionskassen, also die zweite Säule, und ebenso für die dritte. Dies führte dazu, dass bei Pensionskassen durch die Senkung des Umwandlungssatzes mit teilweise massiven Renteneinbussen zu rechnen war.

Umlage und Kapitaldeckung

Dazu muss man wissen, dass es sich bei diesen beiden Säulen um ein «Kapitaldeckungsverfahren » handelt, bei dem die Renten individuell angespart werden müssen und Risiken ausgesetzt sind. Das ist anders beim «Umlageverfahren», bei dem die Arbeitstätigen die Vorsorgeeinrichtungen alimentieren, sodass es eine garantierte Rente gibt, die eigentlich existenzsichernd sein sollte. Früher war dies auch bei der zweiten Säule der Pensionskassen so, in denen als Rente ein Löwenanteil des letzten Lohnes als Pension gesichert war. Als man dazu überging, dieses System der zweiten Säule hin zum Kapitaldeckungsverfahren zu verändern, ging die sichere Rente verloren. Diese gibt es nur noch bei der AHV, die das Umlageverfahren kennt. Ein Kapitaldeckungungsverfahren kann daher die ursprünglich in Aussicht gestellten Pläne zunichte machen. So mussten angesichts nach unten korrigierter Renditen der Anlageinstitute die Zahlen massiv angepasst werden, sodass statt der früher regelmässig gewährten, wenn auch nicht garantierten Überschussrenten, mit denen aber viele Sparer rechneten, nur noch von einem Minimum in der Nähe der garantierten Rente ausgegangen werden konnte: Leibrenten sackten auf bis zu einem Drittel dessen ab, womit zur Jahrtausendwende noch gerechnet werden konnte. Auch bei den Pensionskassen mit dem sinkenden Umwandlungssatz gibt es einschneidende Überraschungen.

Aufsicht beisst Ohnmächtige

Natürlich unterliegt all dies einer staatlichen Aufsicht. Den Versicherern wurde – gemäss Aussagen von Versicherungsinstituten – von der zuvor eher passiven FINMA verboten, im Zuge der Kulanz die Verluste etwas abzufedern. Die FINMA untersagte gemäss Aussagen von Krankenkassen diesen auch, die lange gewährten Kollektivrabatte anzuwenden. Allein schon deswegen stiegen die Prämien massiv. Ob die FINMA insbesondere dann die Keule schwingt, wenn das zulasten des ohnmächtigen Volkes, aber weniger um die Kontrolle schier allmächtiger Finanzinstitute geht, die gegen die Wand rasen und die Allgemeinheit schädigen? Das ist eine Frage, die man sich stellen müsste und in die hoffentlich die PUK nun Klarheit bringt. Denn gerade jene, die über keine Lobby verfügen, scheint diese Aufsicht zu beissen.

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