Schreibt er selber?
Immer wieder werde ich gefragt: «Schreiben Sie eigentlich Ihre Kolumnen selber?»

Bei so vielen Irrwegen gehen mir die Kolumnen-Ideen wahrlich nicht aus! Bild: Pexels
Immer wieder werde ich gefragt: «Schreiben Sie eigentlich Ihre Kolumnen selber?» Natürlich schreibe ich alles selber, auch wenn es Mühe macht. Ich verfasse mehrere Entwürfe und bin nie ganz zufrieden. Bei den Albisgüetli-Reden waren es bis zu zwanzig Entwürfe. Meistens holpert es auch bei der Endfassung noch etwas. Aber man darf ja merken, dass ich kein geborener Schriftsteller bin.
Der stets originelle, gut informierte Medienkolumnist Kurt W. Zimmermann hat einmal in der «Weltwoche» geschrieben: «Wenn man die eher handgestrickten Texte liest, wird man den Verdacht nicht los, dass Blocher seine Kolumnen tatsächlich selber schreibt. Insofern ist Blocher ein Spezialfall.»
Die Qualifikation, meine Texte seien «eher handgestrickt», gefällt mir. Denn es trifft den Nagel auf den Kopf. Aber das Echte ist immer besser als das Gekünstelte – auch bei Zeitungskolumnen!
Oft werde ich auch gefragt: «Woher nehmen Sie nur jede Woche Ihre Themen?» Auch hier fällt mir die Antwort leicht: Es sind Ereignisse, Beobachtungen oder Gedanken, die mich beschäftigen. Die Welt, Europa und die Schweiz geben da mehr als genug Stoff her – in den letzten Jahren, so scheint es mir, noch viel mehr als zuvor.
Auch in unserem Land stehen in Zukunft einige Themen und Weichenstellungen an, die von allergrösster Bedeutung sind. Es geht um die immerwährende, bewaffnete und umfassende Neutralität, um die ungeregelte Zuwanderung in die drohende 10-Millionen-Schweiz, es geht um den Schutz unserer Grenzen und vor allem um die Frage: Wollen wir künftig die EU anstelle der Bürger zum Gesetzgeber machen und das EU-Gericht als oberste Entscheidungsinstanz anerkennen? Bei so vielen Irrwegen gehen mir die Kolumnen-Ideen wahrlich nicht aus!