Mitmachen
Artikel

«Schulkinder suchen keinen Coach, sie wollen einen Häuptling. Bildung braucht Beziehung.»

Auf die Tatsache, dass mit der Umsetzung des Lehrplan 21 einerseits grundlegende Bedürfnisse der Schulkinder auf der Strecke bleiben und andererseits den Lehrpersonen ihre Kernaufgabe entzogen wird, macht der Verein «Starke Volksschule Zürich» regelmässig aufmerksam. Jüngst durch einen Vortrag mit dem bekannten Pädagogen Carl Bossard.

Den Teppich unter den Füssen weggezogen
Eine Konsequenz des Lehrplan 21 besteht darin, dass Lehrpersonen zu «Coaches» heruntergestuft werden, während die Schulkinder durch sog. selbstorganisiertes Lernen ihren Lernweg selber bestreiten müssen. Darunter leiden tut die Beziehung zwischen Lehrperson und Schulkind – gemäss Carl Bossard die Grundlage überhaupt, damit Kinder das mitnehmen können aus ihrer Schulzeit, was sie für ihr Leben benötigen. Die empirische Forschung von John Hattie und anderen bestätigt: Zentral für den Lernerfolg der Schulkinder sind die Lehrerinnen respektive Lehrer und ihr Unterricht und, so Bossard, «ihre spürbare Beziehung zu den Kindern.»

Spannungsfeld zwischen Freiheit und Ordnung
Kinder suchen Einfühlung und Fürsorge, benötigen aber gleichzeitig Führung und Struktur. Dieses Spannungsfeld lässt sich nicht auflösen, sondern muss durch eine Lehrer-SchülerBeziehung gemeistert werden, was eine gewisse Autorität seitens Lehrperson voraussetzt. Mit den 68ern ist die «alte Autorität» zwar weggebrochen, zugleich aber auch die unerlässliche Autorität des Pädagogen als Persönlichkeit.

«PH-Neutralität» nicht nur in der Seife nötig
Nachdem uns in den letzten Jahrzehnten die Ökonomisierung der Schule durch die OECD aufgedrängt und durch schulferne Strategen in unserer Bildungsverwaltung aufgenommen und umgesetzt wurde und wird, steuern heute die Bildungsbehörden die Schulleitungen und diese wiederum ihre Lehrerschaft. An den pädagogischen Hochschulen (PH) werden angehende Lehrerinnen und Lehrer regelrecht zu Coaches «umerzogen»: Der Frontalunterricht wird verpönt, Lehr- und Methodenfreiheit immer mehr verweigert und so der Beziehungsaufbau zu den Kindern verunmöglicht. Etwas mehr «PH-Neutralität» würde nicht nur unseren Händen, sondern auch unserer Lehrerschaft guttun.

Timotheus Bruderer
Gemeinderat Wetzikon
Präsident «Starke Volksschule Zürich»

Artikel teilen
über den Autor
Timotheus Bruderer
SVP (ZH)
weiterlesen
Kontakt
SVP des Kantons Zürich, Lagerstrasse 14, 8600 Dübendorf
Telefon
044 217 77 66
Fax
044 217 77 65
E-Mail
Social Media
Besuchen Sie uns bei:
Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten und Zugriffe auf unsere Webseite analysieren zu können. Ausserdem geben wir Informationen zur Nutzung unserer Webseite an unsere Partner für soziale Medien, Werbung und Analysen weiter. Details ansehen
Ich bin einverstanden