S’Föferli und s’Weggli
Wie in vermutlich allen Gemeinden stand letzte Gemeinderatssitzung die Rechnung 2022 zur Abnahme an. Die Rechnung schloss mit einem Aufwandsüberschuss von gut 12 Millionen ab. Wie kam das zustande? Es war bereits ein Minus budgetiert worden, aber eigentlich hätte die Rechnung positiv abschliessen können. Die Stadt tätigte aber verschiedene grössere strategische Liegenschafts- und Landkäufe für rund 27 Millionen, für die eine Wertberichtigung gemacht werden musste, so dass wir ein Minus schreiben müssen. Die Rechnung 2022 wurde ohne Gegenstimme genehmigt.
Dann ging es weiter mit zwei Geschäften weiter, die das Entsorgungswerk Limeco betrafen: eines über einen Planungskredit und das andere über einen Landkauf. Beiden wurde zugestimmt und können in fast allen Trägergemeinden im September 2023 zur Abstimmung gebracht werden. Anschliessend wurde die Interpellation zu den Eigentumsverhältnissen in der Stadt Dietikon behandelt. Die linke Seite zeigte Interesse an der Aufteilung der Mietwohnungen innerhalb der Stadt. Im Gegensatz zur letzten Gemeinderatssitzung, bei der es um ein ähnliches Thema ging, war die Diskussion dieses Mal weniger emotional. Viele Mitglieder des Gemeinderates hegen den Verdacht, dass die Vorstöße lediglich zur Unterstützung der Volksinitiative „Bezahlbares Wohnen in Dietikon“ eingereicht wurden.
Diese Volksinitiative steht am 18. Juni zur Abstimmung an. Was wird verlangt? Das Initiativkomitee fordert eine massive Ausweitung des gemeinnützigen Wohnungsangebots bis ins Jahr 2050. Die Initiative wurde in einer Kommission vorberaten und ein Gegenvorschlag beschlossen, der weniger radikal ist. Dieser wurde dann im Gemeinderat angenommen. Die Initianten zogen Ihren Vorschlag jedoch nicht zurück und so kommen jetzt beide Vorschläge vors Volk. Wie bereits in der Vergangenheit wurde ein überparteiliches Komitee gegründet, das dieses Mal mit Unterstützung von Verbänden die radikale Volksinitiative bekämpfen und den Vorschlag des Gemeinderates unterstützen will. Dieser stellt eine realistische und für die Stadt Dietikon tragbare Alternative dar. Beim letzten Mal konnte das überparteiliche Komitee die Abstimmung für sich entscheiden.
Wir stellen fest, dass immer mehr radikale Vorstöße von der linken Seite eingereicht werden. Diese helfen der Stadt Dietikon jedoch nicht weiter und verlangsamen den Erneuerungsprozess, der begonnen hat und eigentlich auch im Interesse der Linken sein sollte. Diese wollen halt immer s Föferli und s Weggli: Guter Wohnraum, der nicht viel Energie verbraucht und dies zum kleinen Preis!