Sozialistischer Städtebau in Zürich
Bauvorhaben privater Investoren werden behindert, Bauvorhaben der Stadt gefördert. Sozialismus pur.
Beim Bau des Schulhauses Hirschengraben 1893 spielten die Kosten noch keine Rolle. Die Sekundarschule ist dekoriert mit Säulen, Mahagoniholz und barocker Aula. (Bild: Wikipedia)
Im Ratssaal herrschte unangenehme Kälte. Linksgrün brachte kaskadenmässig seine bizarren interventionistischen Vorstösse durch. Auch wurde versucht, lang dauernde Vorhaben in letzter Minute noch zu sabotieren. So etwa betreffend die momentane Hängepartie betreffend Maag-Areal hinter dem Prime Tower. Dort sind einige Rechtsverfahren hängig. Ein Grossteil des Areals ist seit Längerem überbaut. Noch nicht überbaut sind das Teilgebiet 2 (Maag-Hallen) und rund zwei Drittel des Teilgebiets 7 (Areal Welti-Furrer).
Entwicklung wird behindert
Der für die Zone gültige Sondernutzungsplan wurde vom Gemeinderat vor bald zwanzig Jahren beschlossen. Insofern fehlt nicht mehr viel, den Rest planmässig noch zu überbauen. Dagegen regte sich nun Widerstand. Vor allem wegen der Maag Halle, die viele okay finden und kein Neubauprojekt wollen. Die Grünen und die GLP wollten mit einer Motion die Entwicklung stoppen und die Sonderbauvorschriften einer Teilrevision unterziehen. Die geplanten Bauarbeiten sind gefährdet. Und wissen Sie was? Der Zürcher Heimatschutz rekurriert dort auch gegen eine Baubewilligung. Ein anderer Teil der Gebäude ist denkmalgeschützt. Ortsbildschutz gemäss ISOS lastet auch noch auf dem Gebiet. Kurzum, die Entwicklung wird abgewürgt, die Investoren sind ratlos. Natürlich kann man sagen, das Gebiet sei kulturhistorisch bedeutend und zeuge von industrieller Vergangenheit. Natürlich kann man sagen, die dortigen Kulturräume seien fürs Quartier identitätsstiftend. Aber langsam sagt man das fast überall in Zürich. Die Argumente lahmen an ihrer inhaltlichen repetitiven Leere. Auch Neues kann identitätsstiftend sein. Und Zürich leidet an einem Überangebot an Kultur und Pseudo-Kultur. Die Motion wurde locker überwiesen.
Wir brauchen wieder mal eine neue Schule
Die Flut der Nettozuzüger in unser schönes Land zeigt die Platz- und Infrastrukturprobleme immer mehr auf. Händeringend sucht die Stadt Platz für neue Schulen. An der letzten Sitzung hat sie gezeigt, wie man das geschickt machen kann. Es standen zwei Zonenplanänderungen zur Diskussion. Eine betraf den «Quartierpark Grünau», das ist in der Nähe des Bahnhofs Zürich-Altstetten. Dort hat es eine schöne grosse Wiese, bisher als Zone für öffentliche Bauten (Oe4F) klassiert. Diese wurde nun in eine Freihaltezone FP mit 11 514 Quadratmetern umgebucht. Die Wiese bleibt also Wiese. Kein Grashalm kommt weg und alle klatschen. Eine Oe4F-Zone darf man nicht einfach so streichen, man muss sie anderswo wieder implementieren. Es ist ein Recht, welches der Allgemeinheit gehört. Praktisch ist nun, dass die Stadt Zürich dort in der Nähe die Parzelle Tüffenwies besitzt. Die Parzelle ist mit 11 046 m² etwa gleich gross. Sie ist als Erholungszone E1 taxiert und wurde nun zur Oe4F umgezont. Und alle klatschen. Jetzt kann man dort eine nigelnagelneue Sekundarschule für 24 Klassen und eine Dreifachsporthalle planen. Mit Schulräumen bis in die siebte Etage. Kostenpunkt 111 Mio. Franken. Das wird dann eine Volksabstimmung nach sich ziehen.