Spanien: Klimakatastrophe abgesagt
Filmfans besuchen Orte in Südspanien, an denen die berühmtem «Spaghetti-Western» gedreht wurden. Sie knipsen Bilder und Selfies an Orten der damaligen Filmszenen. Hunderte Fotos zeigen, dass sich die Vegetation in Südspanien innert fünf Jahrzehnten deutlich verbessert hat.
Eigentlich müssten sie «Paella-Western» heissen und nicht «Spaghetti-Western», wie sie im Jargon genannt werden. Die Wildwestfilme von italienischen Regisseuren in den Sechziger-Jahren wurden berühmt, weil sie das amerikanische Kino in Beschlag nahmen und die klassischen Hollywood-Western cineastisch umformten. Amerikanische Regisseure wie John Ford («Stagecoach») oder Fred Zinnemann («High Noon») begründeten das Filmgenre. Italienische Regisseure wie Sergio Leone («Once Upon A Time In The West») oder Sergio Corbucci («Navajo Joe») übernahmen das Kernmotiv des Wilden Westen, interpretierten Handlung und Ausdruck neu. Die Winnetou-Filme wurden in Kroatien gedreht, die italienischen Wildwestfilme vorwiegend in Spanien.
Semiarides Klima
Auf der Suche nach einer Gegend, die optisch aussieht wie der sprichwörtliche «Wilde Westen» stiessen Filmproduzenten und Regisseure auf die trockene Gegend Almerias in Südspanien. Die Provinz Almeria ist Teil von Andalusien an der spanischen Mittelmeerküste. Im Süden Spaniens herrscht ein subtropisches Wüstenklima, welches Klimaforscher «semiarid» nennen. Semiarides Klima zeichnet sich aus durch hohe Temperaturen und sehr seltene Niederschläge. Die Gegend von Tabernas in der Provinz Almeria ist semiarid, also eine «Halb-Wüste». Tabernas liegt etwa 20 Kilometer von der Mittelmeerküste entfernt. Hier befanden sich viele Drehorte der italienischen Wildwestfilme. Unweit davon liegt die etwa 280 Quadratkilometer grosse Wüste von Tabernas.
Western-Fans besuchen Original-Drehorte
Viele Filmfans und kino-historisch interessierte Touristen besuchen heute die Drehorte der legendären Filme in Südspanien. Die Einheimischen haben einige der Kulissenstädte gepflegt und erhalten. Diese dienen dem Tourismus und locken Fremde an, die hier in Chaps und Cowboy-Stiefeln originelle Fotos schiessen. Ein besonderes Fotomotiv sind Abbildungen von Filmszenen an exakt jenem Ort, an dem sie vor Jahrzehnten gedreht wurden. Diese Fotografien erfreuen die Kinofans. Zudem bilden sie einen unerwartet aussagekräftigen Fundus, um die klimatische Veränderung einzusehen. Die Filme hatten in den späten Sechziger- Jahren Hochkonjunktur. Einige wenige sind heute noch bekannt, viele hundert Filme sind vergessen. Sie wurden oft möglichst billig in Kulissendörfern abgedreht. Jene, die filmhistorisch heute noch bedeutsam sind, wurden sehr aufwendig und sorgfältig produziert. Aus ihnen stammen die besagten Fotosujets. Zwei davon sind hier abgebildet. Sie stammen aus dem Film «El Condor» von Regisseur John Guillermin mit Lee van Cleef und von «Navajo Joe» von Sergio Corbucci mit Burt Reynolds in der Hauptrolle und der Musik von Ennio Morricone. Die Fotos werden auf Facebook-Seiten veröffentlicht, beispielsweise auf der Seite «Once Upon a time – Western in Spain» und vielen anderen. Hunderte Fotografien in dieser Art werden von vielen Filmfans publiziert.
Keine Ausbreitung der Wüste
Hier abgebildet sind zwei Szenen, die in den genannten Filmen vorkommen und am exakt gleichen Ort von einem unbekannten Filmfan Jahrzehnte später nochmals fotografiert wurden. Die Übereinstimmung der Perspektiven ist am Horizont gut erkennbar. Die Bilder sind bezüglich Vegetation sehr aussagekräftig. Wenn die Klimakatastrophe in vollem Gange wäre, müsste aus dem semiariden Klima ein arides geworden sein, also entstünde aus der Halbwüste schleichend eine Wüste. Das Gegenteil ist der Fall: Die Pflanzenwelt hat sich positiv entwickelt, sogar stattliche Bäume sind in den 5 Jahrzehnten seit dem Filmdreh gewachsen. Etwa hundert Kilometer westlich von Tabernas liegt das Dorf Fonelas in der Provinz Granada. Auch hier wurden viele «Spaghetti-Western» gedreht. Ein Foto aus dem Film «Navajo Joe» zeigt den reitenden Helden auf einem Felskamm. Derselbe Felskamm mit Abhang ist 57 Jahre später deutlich dichter bebuscht. Gemäss verschiedenen Statistiken hat es in Spanien einige Jahre überdurchschnittlicher Trockenheit gegeben. Dies mag stimmen, aber der angebliche klimatische Wandel lässt sich mit diesen Fotografien keineswegs belegen. Im Gegenteil: Auf hunderten Fotos in Facebook ist zu sehen, wie die Halbwüste immer grüner wird. Weitere Fotografien werden auf der Internetseite der SVP Kanton Zürich veröffentlicht.