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Stadtentwicklung in Winterthur Neuhegi: Privater Gestaltungsplan sieht Aufhebung der Hofackerstrasse vor. Wir erachten dies als ein «No-Go»

In einer hitzigen Sitzung im Winterthurer Parlament wurde deutlich, dass die Stadtentwicklungspolitik ein Balanceakt zwischen der Förderung von Rechtssicherheit und dem Schutz der Bedürfnisse der hiesigen Bürger ist.

Blick auf die Hofackerstrasse mit angrenzendem Bauland. (Bild: Philipp Angele)

Die Diskussion drehte sich um einen umstrittenen privaten Gestaltungsplan, der nun zur Debatte im Parlament geworden ist. Die SVP-Fraktion argumentierte, dass im Rahmen des Projektes zu viele Kompromisse gemacht wurden. Sie kritisieren die Stadtverwaltung für ihre passive Rolle und unzureichende Steuerung des Planungsprozesses. «Wir stehen oft vor schwierigen Entscheidungen, insbesondere bei Gestaltungsplänen. Aber in diesem Fall fühlen wir uns wie mit dem Rücken zur Wand», erklärte ich im Ratssaal.

Winterthur bekannt für Offenheit gegenüber Bauinvestitionen

Winterthur ist bekannt für seine Offenheit gegenüber Bauinvestitionen und die Achtung der Rechtsstaatlichkeit. Diese Eigenschaften machen die Stadt immer noch zu einem attraktiven Standort für Investitionen. Jedoch in diesem spezifischen Fall wird man das Gefühl nicht los, dass die Stadtverwaltung einmal mehr planerisch versagt hat. Ein Punkt, der besonders hervorgehoben wurde, ist die mangelnde Einbindung und Berücksichtigung von Kältekorridoren in die Planung. Diese hätte eine bessere klimatische Raumnutzung für die zukünftigen Bewohner in Hegi ermöglicht.

Teure Busstation aus Sichtbeton inklusive WC-Station muss zurückgebaut werden

Ein weiteres umstrittenes Thema ist die bereits gebaute, teure Busstation aus Sichtbeton inklusive WC-Station. Diese muss nun aufgrund einer nicht mehr bestehenden Busverbindung im Rahmen des neuen Gestaltungsplans aufgegeben werden. Dies beurteilen wir als ein Beispiel für eine kurzsichtige Planung seitens der Stadtverwaltung. Hinzu kommt noch, dass wertvoller Parkraum entlang des Bahnhofs Hegi geopfert wird (siehe Bild dazu). Besondere Sorge bereitet uns die Entwicklung rund um die Hofackerstrasse. Diese beliebte Strasse soll dem neuen Gestaltungsplan weichen, was die Routenwahl der Gewerbetreibenden und Anwohner erheblich einschränkt. Dies wird als ein Zeichen dafür gesehen, dass die Bedürfnisse der unmittelbar betroffenen Bevölkerung und Gewerbetreibenden schlicht ignoriert werden. Seitens Stadtverwaltung wird argumentiert, dass die neue Erschliessung gleichwertig sei. Wer sich aber das Vorhaben vor Ort anschaut, der wird schnell feststellen, dass dem leider nicht so ist.

Aus Fehler lernen

Abschliessend erwähnte ich in meinem Fraktionsvotum Folgendes: «Es ist entscheidend, aus diesen Fehlern zu lernen und eine nachhaltigere, durchdachtere Stadtentwicklungspolitik zu betreiben, die sowohl die Bedürfnisse der Investoren als auch die der Bürgerinnen und Bürger berücksichtigt.» Die Sitzung hat einmal mehr gezeigt, dass die Stadtentwicklung in Winterthur ein komplexes Terrain ist, in dem verschiedene Interessen aufeinandertreffen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Stadtverwaltung in Zukunft positionieren wird, um sowohl die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt als auch die Lebensqualität ihrer Bürger zu gewährleisten.

über den Autor
Philipp Angele
SVP (ZH)
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