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Tipps und Grundsätze für die Führung einer Ortspartei

Die Führung einer Ortspartei ist eine intensive Arbeit, die vorab Herzblut und Engagement für die Anliegen der SVP erfordert. Führungsarbeit heisst nicht verwalten! Die Arbeit an der Basis, in der Ortspartei, ist die Grundlage für eine erfolgreiche Gestaltung der Zukunft unseres Landes.

Die Rede von alt BR Ueli Maurer an der Kadertagung der SVP Kanton Zürich lieferte wichtige Impulse, um die Arbeit in den Sektionen zu verbessern. Bild: ZVG

Es war noch nie einfach, Leute in einer Partei für die politische Arbeit zu motivieren. Wir alle kennen die Argumente, weshalb man sich grundsätzlich nicht auf eine Partei festlegen will, weshalb es zeitlich gerade nicht geht oder weshalb man findet, dass man für eine solche Arbeit das nötige Rüstzeug nicht hat. Trotzdem bietet gerade das aktuelle Umfeld gute Voraussetzungen, um Personen aus allen Bevölkerungsteilen und Altersgruppen für die Mitarbeit in der Ortssektion zu gewinnen. Wenn wir unseren Wähleranteil in den Gemeinden mit den Mitgliederzahlen der Ortssektion vergleichen, besteht tatsächlich viel Luft nach oben. Eine aktive Mitarbeit, eine regelmässige Information, auch im geselligen Rahmen, wird die Stimmbeteiligung verbessern und damit unsere Anliegen stärken. Dazu im Folgenden vier Punkte.

Sagen, was man denkt!
Wir kennen sie alle, die Kolleginnen und Kollegen, die frustriert schweigen, weil sie sich nicht mehr getrauen, ihre Meinung öffentlich kundzutun. Sei das wegen der Diskussion um die ganzen «Woke-Fragen», um die Zuwanderung, um Corona, Energie- und Klimafragen usw. Wer sich nicht im Sinne des öffentlichen Mainstreams äussert, gerät in Gefahr, in eine Ecke gestellt und buchstäblich von der Gesellschaft aussortiert zu werden. Die Macht der Worte kann dann erdrückend sein. Man wird zum Klimaleugner, zum Coronaleugner, zum Rassisten, zum Nazi, zum Schwurbler, zum Staatsverweigerer, zum Ewiggestrigen usw. erklärt. Sehr viele Mitbürgerinnen und Mitbürger resignieren daher und schweigen lieber. Im besten Fall spricht man noch mit engen Freunden hinter vorgehaltener Hand darüber. Das darf in unserer Demokratie nicht sein. Unsere Verfassung garantiert die Meinungs- und Redefreiheit. Der Dialog, auch in der Öffentlichkeit, muss gewährleistet sein. Selbstverständlich sind dazu Regeln einzuhalten. Aber Querdenker, die ihre Meinung begründen und sich zu Problemen äussern, sind alleweil besser als all die frustrierten Schweiger. Es ist die Aufgabe unserer Sektionen, hier ein Klima zu schaffen, das den offenen Austausch fördert. Man muss sagen dürfen, was man denkt. Das ist nicht mehr immer der Fall und ist letztlich ein schleichender Werteverlust. Eine Gesellschaft muss aber ihre Werte pflegen. Sie sind ein Teil unserer Identität, des Heimatgefühls, des Engagements für die Öffentlichkeit.

Die SVP ist die Erfolgspartei
Die Leute identifizieren sich gerne mit den Siegern. Die SVP ist erfolgreich. Immer wieder – an jeder Parteiversammlung – ist daran zu erinnern, dass die Schweiz nur Dank der SVP nicht EU-Mitglied ist. Dank der SVP ist unsere Mitbestimmung noch intakt und wir sind nicht Teil der EU-Politik, beispielsweise aktuell im Ukrainekrieg. Seit Jahren weist die SVP gegen den Widerstand des Bundesrates und der anderen Parteien auf die zunehmenden und ungelösten Probleme mit der Migration hin. Jetzt scheint es langsam zu dämmern. Wäre man uns gefolgt, hätten wir die Probleme früher angegangen. Das Gleiche gilt für die zunehmende Kriminalität und Gewalt. Jetzt ist man – viel zu spät – bereit, zu akzeptieren, dass wir es vor allem mit einer Ausländerkriminalität zu tun haben. Man durfte es nicht mehr laut sagen. Das gleiche gilt für eine stärkere Armee, für eine Landwirtschaft, die Nahrungsmittel produziert. Wir wurden verhöhnt und ausgelacht. Jetzt erhalten wir in all unseren Kernthemen recht. Diese Haltung teilen weit mehr Personen als Mitglieder. Es geht darum, sie abzuholen und zur Mitarbeit zu motivieren. Das ist einfacher als für die Verliererparteien. Wir sind die Partei, die die richtigen Themen erkannt hat und auch aktuell bearbeitet.

Persönlichkeiten und Personalplanung
Um unsere Politik an die Frau beziehungsweise an den Mann zu bringen, braucht es Persönlichkeiten, die diese Werte teilen. Auftritte kann man üben und schulen. Machen wir uns bei der Suche nach solchen Persönlichkeiten Erfahrungen aus der Tierhaltung zunutze. Das ist gar nicht despektierlich gemeint. Aber «Artgenossen» verstehen sich und leben gemeinsam besser. Das gilt auch für uns. Fragen Sie nicht einzelne Personen, sondern versuchen sie bereits bestehende Verbindungen anzugehen. Sei es bei Jungen, bei Frauen, bei Bauern, bei Gewerblern, Angestellten und so weiter. Die Hürde für eine Mitarbeit oder einen Parteibeitritt ist tiefer, wenn sie von mehreren «Artgenossen » gemeinsam und gleichzeitig gemeistert werden. In der Regel kennt man ja bestehende Freundschaften und es ist dann der stete Tropfen, der den Stein höhlt. Es braucht Geduld und gute Argumente. Ich habe immer wieder festgestellt, dass sich angesprochene Frauen oder Männer letztlich auch geehrt fühlen, wenn man genau ihre Personen mit diesen Qualitäten braucht. Das Zeitargument kann man fast nicht gelten lassen. Wer hat schon Zeit? Man muss sich die «Zeit nehmen», um sich für eine notwendige Sache zu engagieren.

Vier-Jahres-Planung, Anlässe und Teambildung
Um zu sagen, was man denkt, um die politischen Erfolge in Erinnerung zu rufen und weiterzuentwickeln, um Persönlichkeiten für die Arbeit zu gewinnen, braucht es einen Rahmen. Bei den alten Römern sprach man von Brot und Spielen. Für uns gilt es, nicht nur steife politische Anlässe, Podien usw. zu organisieren, sondern auch einen geselligen Rahmen zu finden, der den persönlichen Austausch fördert. Je technischer und anonymer der Alltag wird, desto wichtiger sind persönliche Kontakte. Politik ist immer auch Teamarbeit – gemeinsam für etwas einzustehen. Das Politische mit dem Geselligen zu verbinden, heisst, einen Rahmen zu schaffen, in dem das Vertrauen wächst. Unsere Wähler suchen nach Werten, nach Herkunft und Stabilität. Um sichtbar wahrgenommen zu werden, sollte auch eine Ortspartei ein Programm für vier Jahre entwickeln. Das erleichtert die Arbeit und ermöglicht die Mitarbeit der Mitglieder, was auch deren Bindung an die Partei stärkt. Zudem ist Kontinuität ein wichtiger Faktor für die Berechenbarkeit und Zuverlässigkeit. Die mittel- und längerfristige Planung muss auch im personellen Bereich angestrebt werden. Feuerwehrübungen vor Wahlen sind nicht hilfreich. Ein motiviertes Einstehen für die Werte unseres Landes als Präsidentin oder Präsident einer Ortssektion oder als Vorstandsmitglied ist wichtig. Die Frage, die unsere Enkel einmal stellen, wird sein: Du warst dabei, warum hast du nichts gemacht?

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SVP a. Bundesrat (ZH)
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