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Überwacht das EWZ-Netz in Zukunft die Bürger?

Einige Stadtpolitiker beginnen zu merken, dass die aktuellen Stromnetze die Verteilung der Energie zwischen den Solar- und Windenergiekraftwerken und den Verbrauchern wie Elektroautos und Wärmepumpen nicht verkraften können. Gleichzeitig verlangen sie nach Technologien, die den totalen Überwachungsstaat ermöglichen.

Windturbinen würden das EWZ-Netz instabil machen. Auf der Albiskette sind derzeit glücklicherweise keine Windturbinen geplant. (Bild: Freie Landschaft Schweiz, Johann Widmer)

Gleich mehrere Vorlagen im Zürcher Gemeinderat befassen sich mit dem EWZ-Netz. Um die Problematik hinter all diesen Vorlagen zu verstehen, muss man wissen, dass ein Stromnetz nur so viel Energie zu den Verbrauchern führen kann, wie die daran angeschlossenen Stromerzeuger, wie z. B. Wasserkraftwerke, und Atomkraftwerke, produzieren können. Sobald eine Unter- oder Überproduktion entsteht, wird der gefürchtete Blackout eintreten. Das Netz wird in diesem Fall über Stunden oder Tage instabil sein und die Verbraucher erhalten keinen Strom. Kein Lift, kein Gerät, keine Ladentüre, keine Kühltruhe wird mehr funktionieren. Damit das nicht geschieht, muss das Stromnetz einerseits so stark sein, dass es einerseits mit Lastspitzen umgehen kann. Andererseits müssen die angeschlossenen Kraftwerke so reguliert werden können, dass die oben beschriebene Bedingung jederzeit erfüllt werden kann. Wasser- und Atomkraft sind für eine solche Regulierung ideal. Sonne und Wind erzeugen Flatterstrom und Tagesspitzen, welche auf der Verbraucherseite in vielen Fällen nicht direkt nutzbar sind.

EWZ-Netz zu schwach?

Ein Bericht der EWZ zuhanden des Gemeinderates zeigt, dass der Energieverbrauch durch Sparmassnahmen in den letzten zehn Jahren trotz massiver Zuwanderung um 5% abgenommen hat. Das Netz der EWZ ist aber an verschiedenen Orten zu schwach, um die Nachfrage von Wärmepumpen und Elektrofahrzeugen abzudecken und die Einspeisung der Solarenergie von den Dächern zu ermöglichen. Abhilfe soll «Smart-Grid» bringen, eine Methode zur Steuerung der Energieflüsse und Verbrauchsmengen. Die EWZ haben jedoch erst einige Pilotprojekte in Neubaugebieten realisiert. Von einer flächendeckenden Einführung solcher Technologien ist die EWZ noch Jahrzehnte entfernt. Leider hat die linksgrüne Ratsseite diese einfachen Zusammenhänge nicht kapiert und fordert weiterhin den raschen Ausbau der Solarenergie und den Einsatz von Elektro- fahrzeugen. Das Netz der EWZ ist somit eindeutig nicht für den Anwendungsfall mit Elektrofahrzeugen, Wärmepumpen und Solardächern gerüstet. Eine Bereitstellung eines tauglichen Netzes wird Jahrzehnte dauern. Erfahrungen mit den neuen Technologien gibt es kaum.

Postulate führen zum Überwachungsstaat

Was die Grünliberalen und die SP jedoch beschäftigt, ist nicht die Lösung dieses Problems. Sie reichten ein Postulat ein, wie man jedem Haushalt ein Werkzeug in die Hände geben kann, mit dem alle sehen können, wie viel Energie verbraucht wird. Um solche Werkzeuge zur Verfügung zu stellen, benötigen die EWZ Messdaten. Diese können an den neuen Zählern, den sogenannten Smart-Metern, der EWZ erfasst werden. Aus juristischen Gründen dürfen die Resultate den Kunden aber nur zeitlich stark verzögert angezeigt werden. Nun gehen die politischen Forderungen dahin, dass Daten in Echtzeit bereitgestellt werden sollen. Auf Grund der Voten im Rat ist anzunehmen, dass es Linksgrün nicht um die Information für die Energiebezüger geht, sondern um Überwachung und um die Einführung von Straftarifen für «Energiesünder ». Ein Missbrauch dieser Daten ist sehr wahrscheinlich.

Kernproblem ist die Zuwanderung

Das Kernproblem wird von den grünlinken Politikern ignoriert: die massive Zuwanderung in die Schweiz und somit in die Stadt Zürich. Mehr Zuwanderung bringt mehr Verkehr, mehr Wohnungen, mehr Elektroautos, mehr Haushaltgeräte; alles Systeme, die viel elektrische Energie benötigen und somit unsere Stromnetze belasten. Würde man die Zuwanderung stoppen, wäre das Netz der EWZ noch mehrere Jahrzehnte gross genug und könnte in den nächsten 50 Jahren sukzessive erneuert und energieeffizienter gestaltet werden.

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Johann Widmer
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