Von Sprache, Genderzwang und Ramadan, alles in einer Sitzung!
Sitzungen des Kantonsrats Zürich sind in den meisten Fällen unspektakulär, zuweilen hektisch oder humorvoll. Wenn die Bildungsdirektorin Silvia Steiner zu Gast ist, dann wird schon fast zwanghaft nach einer Pointe gesucht.

Die Fasnacht steht in der Schweiz für Tradition und Volkstümlichkeit – ganz im Gegensatz zum Ramadan. Bild: Pixabay
Die Motion KR-Nr. 37/2024 «Kein Gendersprachzwang an Zürcher Bildungsinstituten» von Susanne Brunner erfüllte das Feindbild der Linken und erzürnte Kantonsrätin Davide Loss (definiert sich männlich), die keine sprachliche Diskriminierung in Zürich toleriert. In der Debatte verstieg frau sich ins Mittelalter und auch Goethe musste zum Germanistikvergleich antraben. Das ganze Theater als nur eine Facette des Morgens… Ein Schuss ins Blaue, aber den Nagel neben den Kopf getroffen hat Mandy Abou Shoak mit einer persönlichen Erklärung zum Fastenmonat Ramadan.
Vom mittelalterlichen Fastengebot zum Ramadan
Abou Shoak verstieg sich ins Anpreisen des muslimischen Ramadans und rief dazu auf, sich doch zum Fastenbrechen einladen zu lassen.
So töricht und verblendet kann nur eine SP-Frau sein… Zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang bleibt nicht nur die Küche kalt, es darf überhaupt nicht gegessen und getrunken werden. Bei «absolutem Trockenfasten» ist der Kontakt mit Wasser komplett verboten, «weder Duschen noch Zähneputzen » sind erlaubt. Es ist ein radikaler Verzicht, auch reden sollte man nur das Nötigste (!) und jeglichem Luxus und Lust entsagen.
Was für ein krasser Kontrast zur Fasnacht, Fastnacht oder Fassenacht … im Mittelalter mussten alle Menschen im christlichen Europa das Fastengebot einhalten. Entsprechend diente die Fasnacht dazu, die letzten Wintervorräte aufzubrauchen und so richtig auf den Putz zu hauen. Hier kann ich wieder an den Freidenker Goethe anknüpfen. Dieser unterschied scharf zwischen Christus und der christlichen Theologie und kritisierte deren Geschichte als «ein Mischmasch von Irrtümern und Gewalt…». August Wilhelm Schlegel (1767–1845) hielt Goethe deshalb für einen «Heiden, der zum Islam konvertierte».
Ein Rätsel, aus welchem Grund die Linke den Ramadan thematisierte… Fasnacht wäre viel treffender und populärer (volkstümlicher), eben näher beim Volk gewesen!
Die restliche Sitzung verlief dann unspektakulär und sehr erfolgreich für die SVP/EDU-Fraktion, erhielten doch mehrere Anliegen und Vorstösse aus unseren Reihen eine unterstützende Mehrheit.