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Weihnachtsbraten ohne Braten

Ein saftiger Schweinebraten gehört für viele zum Fest dazu. Bild: Pixabay

Zahlreiche Stolperfallen erschweren heutzutage die Weihnachtszeit. Der Samichlaus ist als alter weisser Mann ein Relikt aus der Steinzeit, die Kerzen auf dem Adventskranz erwärmen das Klima, und die Gendersterne sind bekannter als die Zimtsterne. Besonders kompliziert gestaltet sich die Vorbereitung des Weihnachtsessens. Stand früher ein saftiger Schweinebraten auf dem Tisch, musste der einem Rindsstück weichen, damit alle Religionen willkommen waren. Das Rindfleisch musste aber im Folgejahr wieder verschwinden, weil der Enkel darauf hinwies, dass Rinder zu viele Gase absondern und somit dem Klima schaden. Das hat er nämlich in den Nachrichten des Schweizer Fernsehens gesehen.

Ach, wie schön waren doch die Zeiten, als an Feiertagen stattdessen Filme geschaut wurden, in denen Bud Spencer und Terence Hill böse Buben verprügelten. Dann kamen im Laufe der Jahre die vegetarischen Familienmitglieder dazu. Der zusätzliche Aufwand blieb vorerst gering, indem die Sättigungsbeilage kurzerhand zum Hauptbestandteil des Tellers befördert wurde. Also gab es für die Vegetarier Nudeln an einer Rahmsauce. Der Enkel, inzwischen aber Veganer, isst keinen Rahm, an die Nudeln musste folglich eine Tomatensauce. Hat es nicht Eier in den Teigwaren? Man will keinen Streit am Tisch riskieren und ersetzt die Nudeln durch in Streifen geschnittene Zucchetti. Was macht der Enkel währenddessen unter dem Weihnachtsbaum? Ach so, er entfernt den Ochsen wegen des Klimas. Das ist nur konsequent, daran hätte man denken müssen, ein klarer Fehler des Gastgebers. Jetzt nimmt er auch noch Josef weg, als Zeichen gegen das Patriarchat. Tröstlich hingegen, dass die ersten Gäste bereits betrunken sind, die nehmen diese unverzeihlichen Fehler in der Krippe gar nicht wahr.

Inzwischen werden auch schon die Geschenke verteilt. Die aufgeschlossene Tante schenkt den Kindern Spielfiguren mit Kopftuch. Dazwischen hat sie geschickt die Mandarinen durch Früchte mit kürzerer Lieferkette ersetzt. Mittlerweile fehlen in der Krippe die Hirten. Dem Enkel ist in den Sinn gekommen, dass die Lehrerin neulich gegen die Ausbeutung der Arbeiterklasse gewettert hatte. In der Krippe stehen nun die Figuren mit Kopftuch. Die Gäste beginnen daraufhin mit der klimagerechten Entsorgung der Geschenkverpackungen zu nerven. Wo sind nur Bud Spencer und Terence Hill, wenn man sie braucht?

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