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Welche Drogenpolitik wollen wir (in der Schweiz)?

Verschiedene Schlagzeilen im Zusammenhang mit Drogen geben zu denken. In Basel wurde vor ein paar Wochen ein psychisch kranker Cannabiskonsument auf seinem Freigang zum wiederholten Mal zum Mörder. Von verschiedenen Seiten hört man, dass es einen Zusammenhang zwischen Gewaltanwendung und Cannabiskonsum gibt. Dieser Zusammenhang muss unbedingt untersucht werden, was für eine erfolgreiche Prävention sehr wichtig ist.

Der Konsum von harten Drogen darf keinesfalls gefördert werden. Bild: Adobe Stock

Das THC im Cannabis ist der psychoaktive Wirkstoff. Der prozentuale Gehalt davon war vor Jahrzehnten zwei bis drei Prozent, weshalb das Kiffen von Marihuana immer noch verharmlost wird. Heute liegt er aber bei 20 Prozent und höher, was als sehr hoch eingestuft wird und nicht mehr verharmlost werden darf. Beim Pilotversuch des Bundes «Für eine kontrollierte Cannabisabgabe » ist die obere Grenze bei 20 Prozent. Der Schwarzmarkt soll damit ausgetrocknet werden. Ein erklärtes Ziel der Befürworter ist schlussendlich die Legalisierung in der Schweiz.

Deutschland ist kein Vorbild

Seit April dieses Jahres ist das Kiffen in Deutschland legal. Investoren preisen den Cannabis- und CBD-Markt mit guten Gewinnen an: «Der THC-Markt biete eine hohe Profitabilität und ein hohes Nachfragepotenzial sowohl im medizinischen Bereich wie auch im Schwarzmarkt. » Diese Aussage spricht gegen eine Austrocknung des Schwarzmarktes. Kalifornien, Colorado und Kanada haben negative Erfahrungen mit der Legalisierung von Cannabis gemacht; der Schwarzmarkt blüht weiterhin. Weshalb nun bei uns in der Schweiz die gleichen Fehler nochmals gemacht werden sollen, ist unverständlich. Namhafte Psychiater wehren sich gegen eine Verharmlosung dieser Droge. Das Gehirn ist erst im Alter von 25 Jahren voll entwickelt. Folglich ist der Konsum von starken psychoaktiven Wirkstoffen vor allem bei Jugendlichen gefährlich.

Weitere Drogen

Bilder von Fentanyl-, Crack- und Kokainsüchtigen aus Kalifornien sollten uns vor einer verfehlten liberalisierten Drogenpolitik abschrecken. Sie zeigen die Resultate auf die schlimmste Weise auf. Auch in Schweizer Städten nimmt die offene Drogenszene üble Ausmasse an. In Chur will nun der Stadtrat die staatliche Abgabe von Kokain an schwer Süchtige einführen. Der Drogenverantwortliche hat den Mechanismus von Kokain und insbesondere den von Crack nicht verstanden. Kokain als Basis von Crack ist bereits eine Droge mit enorm hohem Suchtpotenzial. Das daraus abgeleitete Derivat Crack wiederum macht noch um ein Vielfaches süchtiger. Das bedeutet, dass alle Crackkonsumenten Schwerstsüchtige sind. Es gibt keine Gelegenheits-Crackkonsumenten! Mit einer Abgabe von Kokain werden Kokainkonsumenten noch stärker in die Sucht befördert!

Asoziale Vorgehensweise

Was geht eigentlich in einer solchen Regierung vor? Weshalb will sie Menschen absichtlich in einer Abhängigkeit lassen beziehungsweise sie noch tiefer in diese befördern? Die Taktik der Abgabe von Drogen an Süchtige scheint mir ziemlich hilflos. Alkoholiker werden ja auch nicht mit Schnaps und Wein beliefert. Aus einer solchen Abhängigkeit entsteht immer ein Schwarzmarkt, weil entweder die Dosis zu klein ist oder das Taschengeld aufgebessert werden will. So entspriessen immer neue Süchtige. Ein Ende der Spirale ist nicht abzusehen. Gerade in einer Zeit wie heute mit gravierenden Problemen der zunehmenden Gewalttätigkeit dürfen keine «Gratisdrogen» abgegeben werden.

Der Schwerpunkt muss auf der Prävention, der Drogenabstinenz und der härteren Bestrafung von Dealern liegen. Dazu gehören auch Grenzkontrollen.

über den Autor
Therese Schläpfer
SVP a. Nationalrätin (ZH)
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