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Zürcher Heimatschutz muss ausgebremst werden

Wenn man jetzt durch Effretikon fährt, stellt man einen starken Umschwung fest. Das Stadtzentrum rund um den Bahnhof entwickelt sich mit neuem, stärker verdichtetem Wohn- und Gewerberaum. Ein Beispiel hierfür ist die Überbauung «Bellis», welche sich direkt gegenüber dem Bahnhof präsentiert.

Weder schön noch zweckmässig: das marode Dorfzentrum in Illnau. Bild: Daniel Huber

Genau vor fünf Jahren, bevor die Corona- Pandemie auch in unsere Gefilde schwappte und den Parlamentsbetrieb weitgehend lahmlegte, genehmigte der damalige Grosse Gemeinderat den zugehörigen Gestaltungsplan im Zentrum von Effretikon. Ende Januar gewährte Marco Bereuter, Eigentümer und Geschäftsführer der Bereuter Totalunternehmung AG, interessierten Parlamentarierinnen und Parlamentariern Einblick in die Räumlichkeiten des schon fast bezugsbereiten Gebäudes. Aufgrund der komplexen städtebaulichen Situation wurde die Überbauung mit zwei Gebäudekörpern konzipiert, die durch einen Sockel verbunden sind. Die beiden Gebäudeteile verbinden den belebten Bahnhof mit dem ruhigen, durchgrünten Wohnquartier. Das siebengeschossige Gebäude tritt von der Bahnhofstrasse zurück und schafft so einen Platz gegenüber dem Bahnhof, den sogenannten «Bahnhofplatz». Durch die publikumsorientierten Nutzungen im Erdgeschoss des Neubaus, welche ein Restaurant, eine Bankfiliale mit integriertem Café, eine Apotheke und einen geplanten «Comestibles- Bereich» beinhalten, wird der öffentliche Raum vor den Geschäften sicherlich belebt. Im Effretiker Zentrum wird also weiter ab- und aufgebaut und die parlamentarische Arbeit mündet in sichtbaren Ergebnissen. Wir freuen uns schon jetzt auf die nächsten Puzzlesteine der Zentrumsentwicklung in Effretikon.

Rückschlag für den Dorfplatz Illnau
Weniger erfolgreich gestaltet sich die Zentrumsentwicklung im Ortsteil Illnau. Der Zürcher Heimatschutz obsiegte vor Bundesgericht gegen den Volksentscheid, welcher einen Abbruch der Usterstrasse 23 und 25 fordert und mit einem Neubau im Randbereich des Grundstückes einen grösseren Dorfplatz ermöglicht hätte. Mit dem Entscheid des Bundesgerichts wird der Stimmbevölkerung von Illnau-Effretikon eine Schelle erteilt. Gemäss dem Urteil sei der Umsetzung der Volksinitiative lediglich «ein gewisses öffentliches Interesse beizumessen ». Dass ein Gericht einen Volksentscheid mit einem einzelnen Urteil aushebeln kann, stösst bei der SVP Illnau-Effretikon auf Unverständnis. Dass mit diesem Urteil zusätzlich auch der Heimatschutz in seiner Art noch bestärkt wird, hilft dem Gesamtbild ebenfalls nicht. Ein Verband, welcher sich gegen eine Volksmehrheit stellt und sodann noch Recht erhält, dürfte somit weiter polarisieren und dem Wandel im Zentrum im Wege stehen.
Eine renovierungsbedürftige Hütte mitten in Illnau, welche seit Jahren baufällig und stark sanierungsbedürftig ist, muss nun, erzwungen durch den Heimatschutz, für einen horrenden Betrag saniert werden. Dass gewisse Zeitzeugen schützenswert sind, steht ausser Frage. Jedoch soll und muss bei solchen Bauten immer die Verhältnismässigkeit beachtet werden. Es dürfte somit spannend werden, welche Steine der Heimatschutz im Illnauer Dorfzentrum noch zusätzlich in den Weg legen wird, denn der Heimatschutz wird keine Ruhe geben und weitere Fortschritte mühsam verhindern oder verzögern. Eine Art, welche von der SVP Illnau-Effretikon in keiner Weise unterstützt wird. Diesem Fass ohne Boden muss nun Einhalt geboten werden. Die SVP setzte sich klar für die Umsetzung des Volkswillens ein. Da die Stimmbevölkerung die Sanierungsvariante explizit ablehnte, fordert die SVP, dass keine weiteren Gelder in diese Bauruine gesteckt werden. Auch ist eine Notlösung abzulehnen, bei der für einen halbherzigen Dorfplatz weitere Parkplätze auf unserem Stadtgebiet wegfallen würden.
Die Vorstösse, welche im Kantonsrat eingereicht wurden, um den Heimatschutz bei öffentlichen Bauten, im Gesundheitswesen und im Bildungsbereich auszubremsen, sind sicherlich ein wichtiger Anfang. Wie die Verteuerung durch die Unterschutzstellungen des Heimatschutzes aber bei weiteren Bauten verhindert werden kann, bleibt eine Knacknuss.

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Daniel Huber
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