Zürich. Bald abgehängt?
Die Stadt Zürich ist das Herz des Wirtschaftskantons Zürich.
Die guten alten Zeit. HB Zürich 1970. Bild: Flickr
Zürich ist in jeglicher Hinsicht die Grösste: Die Stadt Zürich verfügt über die meisten Arbeitsplätze, die grösste Wertschöpfung, die meisten Einwohner und die höchsten Steuereinnahmen aller Gemeinden im Kanton Zürich. Und natürlich verfügt die Stadt Zürich über das grösste Verkehrsaufkommen aller Gemeinden. Denn, wo viel gewirtschaftet wird, da müssen viele Güter und Menschen bewegt werden, bewegt werden «können». An diesem «können» stören sich die linksgrüne Stadtregierung und die linksgrüne Mehrheit im Stadtparlament seit Längerem. Am radikalsten wird dies mit dem Verkehrsabbau am Hauptbahnhof umgesetzt. Der Stadtrat plant den grössten Schweizer Bahnhof mit täglich 400 000 Passagieren als freigespielten Stadtplatz. Der Bahnhof soll in einer grossen Parkanlage stehen. Die Tochter mit den grossen Ferienkoffern mit dem Auto an den HB fahren? Das Taxi zum Bahnhof nehmen, weil nicht gut zu Fuss? Mit dem Uber zum Zug, da nach dem Skiunfall mit Stöcken unterwegs? Alles bald nicht mehr möglich! Denn die Anbindung des HB an die Strasse soll bald Geschichte sein.
Auch Tramgleise müssen weichen
Teilweise abgehängt wird unser HB auch vom Tramnetz. Vier Tramgleise sind den Planern zu viel. Auch das Central und der Löwenplatz verlieren ihre Tramhaltestellen. Zusätzlich werden die Autos beim Löwenplatz ausradiert. Auch bei der Sihlpost ist Mobilitätsabbau Programm. Und dies, obwohl sie mit den langen Öffnungszeiten wichtig für die ganze Stadt und insbesondere für Geschäftskunden ist. Bald soll es nur noch vier Parkplätze geben, bis 2011 waren es 74. Taxistandplätze werden gestrichen, ein Einbahnsystem soll den Verkehr reduzieren.
Quartiere abgeschnitten
Auch ganze Quartiere werden zunehmend schwerer erreichbar. Höngg zum Beispiel, das Zürcher Quartier mit über 25 000 Einwohnern, ist von der Innenstadt her nur noch mit Tempo 30 erreichbar. Auch die VBZ mit Tram und Bussen sind der Tempoverlangsamung unterworfen. Ihren täglichen Arbeitsweg müssen die Quartierbewohner nun im mühsamen Schleichverkehr absolvieren. Mobilitätsabbau findet aber in allen Quartieren statt: Die Stadt baut munter Parkplätze in der Blauen Zone ab. Wie letzte Woche bekannt wurde, verliert die Scheuchzertrasse 65 Parkplätze. Die linksgrüne Mehrheit des Gemeinderats will parallel dazu die Gebühr für die Parkkarte der Blauen Zone massiv erhöhen. Neu nach Fahrzeuggewicht gerechnet, ergibt sich für die meisten Autos eine Verdoppelung oder beinahe eine Verdreifachung der Gebühr! Dagegen hat die SVP das Referendum ergriffen. Die SVP wehrt sich gegen den voranschreitenden Mobilitätsabbau. Denn Mobilität ist die Grundlage einer florierenden Wirtschaft. Wird die Mobilität weiter eingeschränkt, dann ist Zürich bald einmal abgehängt.