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Zur Volksinitiative «Gesunde Jugend jetzt!» der Jungen Mitte

Wenn ein Kind oder ein Jugendlicher erkrankt, sei das körperlich oder psychisch, gerät die Welt aus den Fugen.

(Bild: Jugendhilfeportal)

Wenn ein Kind oder ein Jugendlicher erkrankt, sei das körperlich oder psychisch, gerät die Welt aus den Fugen. Ein unglaublicher Sturm kommt auf. Für das betroffene Kind wie auch für die Familie ist es eine schwierige und belastende Situation. Man möchte alles dafür tun, dass es dem Kind so schnell wie möglich gut geht und es rasch die benötigte Hilfe und Unterstützung erhält. Dass die psychischen Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen zugenommen haben, ist wohl allen bewusst. Die Gründe sind vielfältig – auch tragische Geschichten können leider hinter einer Erkrankung stecken. Die Corona- Pandemie und die Geschehnisse in der Welt, wie der Ukraine-Krieg, wirken wahrscheinlich noch verstärkend.

Der Regierungsrat nimmt die Volksinitiative «Gesunde Jugend, jetzt!» entgegen

Im Kantonsrat waren alle Parteien grundsätzlich gleicher Meinung, sodass der Kantonsrat dem Antrag des Regierungsrats gefolgt ist: Der Regierungsrat nimmt die Volksinitiative «Gesunde Jugend, jetzt!» entgegen und muss bis nächsten Sommer einen Bericht mit einem Antrag erarbeiten. Anlass zur Diskussion gaben die oft langen Wartezeiten für einen Therapieplatz, zusätzliche, finanzielle Unterstützung für die Fachweiterbildung für Psychiater sowie der Bedarf von mehr finanziellen Mitteln für Schulsozialarbeiter und schulpsychologische Dienste. Letztere sind allerdings bei der Bildung angesiedelt.

Lange Wartezeiten für Therapieplatz

Die Wartezeiten für einen Therapieplatz, ambulant oder stationär, sind aufgrund der hohen Nachfrage und des Fachkräftemangels eher lang. Für sehr dringende Fälle wird aber innert zwei Wochen ein Platz gefunden. Es ist nachvollziehbar: Als betroffene Familie ist jeder Tag mehr einer zu viel. Unsere Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli hat den erhöhten Bedarf bereits vor Einreichung der Initiative der Jungen Mitte (Februar 2023) erkannt und seit 2021 finanzielle Ressourcen für sofortige Massnahmen gesprochen: Fast 8 Mio. Franken wurden für mehr stationäre und ambulante Kapazitäten in den Kinder- und Jugendpsychiatrien bereitgestellt. Darauf folgten weitere Massnahmen, wie z. B. die Notfallteams der Kinder- und Jugendhilfe oder die Eröffnung des Kriseninterventionszentrums für Jugendliche an der psychiatrischen Universitätsklinik (PUK). Im Herbst 2022 wurden weitere 5,65 Mio. Franken gesprochen, um die bestehenden Massnahmen weiterzuführen und den Aufbau von zusätzlichen Angeboten, wie z. B. der Tagesklinik an der IPW (Integrierte Psychiatrie Winterthur) und das neue Home-Treatment-Angebot an der PUK zu unterstützen.

Weitere 20 Mio. Franken gesprochen

Auch für die kommenden vier Jahre sollen rund 20 Mio. Franken gesprochen werden, um die bestehenden Massnahmen weiterzuführen und die Prävention und Früherkennung zu fördern. Ich bin keine Pädagogin und keine Medizinerin, aber Mutter. Finanzielle Ressourcen, mehr Fachkräfte, Früherkennung und Prävention begrüsse ich von Herzen, aber all diese Massnahmen ersetzen unsere Rolle und unsere Verantwortung als Eltern, als Familie oder als Bezugspersonen in der Schule oder z. B. in Vereinen nicht. In einer schnelllebigen Welt, geprägt vom Medienkonsum, der fokussiert ist auf Materielles und auf künstlich produzierte Schönheitsideale, spielt das familiäre Auffangnetz für unsere Kinder eine grosse Rolle. Auch wenn ich aus Sicht meiner Kinder keinen Preis als «Beste Mutter» gewinne, wenn wir als Eltern die Bildschirmzeit einschränken, ist dies genau unsere Aufgabe im Sinne der Eigenverantwortung und vielleicht ein kleines Puzzleteil zum Wohle ihrer Gesundheit. Ein altes afrikanisches Sprichwort heisst nicht umsonst: «Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf.»

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SVP Kantonsrätin (ZH)
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