Trump im Kantonsrat
Geld von Trump nimmt man gern, aber dieselben Kreise rufen zum Boykott von amerikanischen Markenprodukten auf.

Linke Heuchelei: Trumps Geld für Gender- und Klimaforschung will man, alles andere aus den USA wird verteufelt und boykottiert. Bild: flickr
US-Präsident Trump bringt die Welt in Wallung, auch den Kantonsrat in Zürich. Gleich mehrere Vorstösse betreffend Trump wurden in den letzten Wochen von linker Seite eingereicht. Zwei davon, einer der Grünen und einer der SP, waren sogar fast gleichlautend. Der amerikanische Präsident bringt diese beiden Parteien so aus dem Häuschen, dass sie sich nicht einmal mehr absprechen. Ihre Gedanken kreisten um Zölle und Universitäten. Bei ersterem Thema gaben die Kapitalismusabschaffer vor, sich um das Wohlergehen der Wirtschaft zu sorgen. Daran merkt man jeweils sofort, dass etwas faul ist. So auch hier. Die Linken nahmen die neuen Zölle der USA für ihre Forderung zum Anlass, sich der EU anzunähern. Zudem wurde gefragt, wie der Kanton die Firmen unterstützen könnte, die die Zölle spüren. Hier sprach wohl vor allem der Wunsch nach einer staatsgelenkten Wirtschaft.
Ebenfalls in Aufregung versetzte linke Kantonsräte, dass die US-Regierung weltweit Zahlungen für Forschungsprojekte einiger Themengebiete (hauptsächlich Gender und Klima) gestrichen hat, die von linken Regierungen gerne mit Geld überhäuft werden. Kaum jemand wusste zuvor, dass in der Vergangenheit Millionenbeträge von den USA in die Schweiz flossen – zu linken Hilfsorganisationen und eben auch zu Universitäten. Die gleichen Stimmen, die nun kreischen, weil den Hochschulen diese Zahlungen aus Amerika fehlen, kritisierten zuvor immer wieder das finanzielle Sponsoring von Schweizer Konzernen. Nun weisen linke Politiker auf die Freiheit und Unabhängigkeit der Forschung hin und sehen diese in Gefahr, weil die Finanzen aus den USA fehlen. Wie das alles zusammengehen soll, bleibt ein linkes Geheimnis. Bisher galt Geld aus der Wirtschaft als Einmischung, nun gilt aber auch das Ausbleiben von Geld als Einmischung. Der Regierungsrat wurde deshalb aufgefordert, etwas gegen diese «Einmischung» zu unternehmen. Der Regierungsrat soll also unsere Unis vor Trump schützen, indem er Trump dazu bringt, unseren Unis Geld zu zahlen? Alles klar? Man braucht kein Hochschulstudium, um zu erkennen, dass der Dadaismus im Kantonsrat populär ist.
Geld von Trump nimmt man gern, aber dieselben Kreise rufen zum Boykott von amerikanischen Markenprodukten auf. Dass viele dieser Produkte in der Schweiz oder in der geliebten EU produziert werden, wie zum Beispiel Schokoriegel oder Süssgetränke, geht allerdings vergessen. Aber für die Linken schliesst sich der Kreis dann auf wundersame Weise wieder: Der Staat kann ja einspringen, wenn die Wirtschaft leidet. Dann wird es staatliche Schokoriegel geben, womit das häufig zitierte «süsse Gift des Sozialismus» perfekt umgesetzt sein wird. Die goldene Verpackung mit roter Schrift wird dann allerdings statt zwei länglichen Schokoladenstengeln nur noch den linken davon beinhalten.