«Tschüss, Dschihad-Barbie!»
Wer kennt sie nicht, die fröhlich bunten Regenbogenflaggen? Was früher einfach ein wunderschönes Naturphänomen war, ist heute zum Symbol der LGBTQ-Bewegung geworden.

Für einmal kann man den Regenbogenflaggen tatsächlich auch etwas Gutes abgewinnen. Bild: Pixabay
Schon fast invasiv wehen die Flaggen an Firmensitzen und Balkonen, prangen auf T-Shirts, Accessoires – und während dem Pride-Monat Juni ist die ganze Stadt Zürich damit zugepflastert. Nicht wenige zeigen sich denn auch genervt davon.
Ganz besonders genervt hat sich in Dänemark die Syrerin und Influencerin Salma Naddaf, die vor elf Jahren vor dem Bürgerkrieg in ihrem Heimatland geflüchtet war. Warum das wichtig ist? Die 36-jährige Naddaf ist in den Sozialen Medien ein Star. Auf TikTok, Instagram, Facebook und Youtube folgen ihr mehr als zehn Millionen Menschen, die sie mit arabischsprachigen Bastel- und Deko-Ideen unterhält.
Europa habe sich von traditionellen Werten entfernt
Nun, sie hat sich nicht nur genervt, sondern sie störten die in der Schule ihrer Kinder gehissten Regenbogenflaggen so sehr, dass sie sich genötigt sah, mitsamt Ehemann und Kindern aus Dänemark zu flüchten und wieder nach Syrien zurückzukehren. In einem tränenreichen, emotionalen Post berichtete sie davon, dass sie all das nicht mehr mit sich vereinbaren könne. Sie sei überzeugt, dass «ihre Kinder nicht an einem Ort aufwachsen sollten, dessen Sitten und Gebräuche den ihren fremd seien». Europa habe sich von «traditionellen Werten» entfernt und «Geschlechtsidentität sei längst nicht mehr eine Frage der persönlichen Wahl, sondern werde aufgezwungen und gelehrt».
Konsequent ist die Dame ja, das muss man ihr lassen. Und in einem Punkt muss ich ihr sogar recht geben: Pride-Flaggen haben an Schulen wirklich nichts verloren.
Im Grunde müssten sich auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Demonstrationen «Queers for Palestine» fragen, für wen genau sie sich da eigentlich einsetzen. Salma Naddaf, eine geflüchtete Muslima aus Syrien, verlässt Dänemark, weil sie den Anblick der Regenbogenflaggen nicht mehr erträgt und sich ihre Werte nicht mit der westlichen Lebensweise vereinbaren lassen. Nicht zu vergessen, dass LGBTQ-Menschen in muslimischen Ländern drakonische Strafen bis hin zur Hinrichtung drohen. Die Toleranten setzen sich für die Intoleranten ein – an Absurdität ist das wohl kaum zu überbieten. Denn nur die dümmsten Kälber wählen ihren Metzger selber.
Freude und Spott im Netz
Wer denkt, dass Naddaf in Dänemark jemand eine Träne nachweinen würde, täuscht sich. Ihr Post wird mit Kommentaren wie «Tschüss, Dschihad-Barbie», «Ich hoffe, Dir werden viele folgen» oder «Niemand wird dich hier vermissen» eingedeckt.
In diesem Sinne: Ciao, Adieu und guten Flug, «Dschihad-Barbie»! Für einmal kann man den Regenbogenflaggen tatsächlich auch etwas Gutes abgewinnen.