Kampfzone Parkplatz

Es gibt gar nicht genügend Velos, um die vielen unnötigen Veloparkplätze zu füllen. Bild: Pixabay
Vielleicht haben Sie es auch schon erlebt: Eine Verabredung in der Stadt, Sie nehmen das Auto, Google Maps leitet Sie geschmeidig durch die Strassen, aber einmal am Zielort angekommen, finden Sie keinen Parkplatz und drehen endlose, vergebliche Runden. Keine Angst, es geht nicht nur Ihnen so: Eines der beliebtesten Mittel der linksgrünen Stadt Zürich zur Schikanierung von Autofahrerinnen und Autofahrern ist das Streichen von Parkplätzen.
Besonders in letzter Zeit scheint der Parkplatzmord in der grössten Schweizer Stadt geradezu epidemische Ausmasse anzunehmen. Der neuste Streich: Am Bahnhof Tiefenbrunnen werden fünf Kurzzeitparkplätze aufgehoben und in einen gelben Veloparkplatz verwandelt. Die restlichen Plätze sind bis auf weiteres unter Baustellenmaterial verborgen. Kurz anhalten, um etwas einzukaufen oder jemanden abzuholen, das ist zukünftig nicht mehr möglich. Ein besonders absurdes Beispiel findet sich im Stadtteil Wiedikon: Hier hat die Stadtverwaltung entschieden, vor einem Gebäude, in dem eine Arztpraxis und eine Firma für Prothesen (!) untergerbacht sind, einen Auto- in einen Veloparkplatz zu verwandeln. Es wäre beinahe zum Lachen, wenn es nicht so ärgerlich wäre.
Selbstredend bleiben die neuen Veloparkplätze die meiste Zeit über leer, denn es gibt gar nicht genügend Velos, um die vielen Plätze zu füllen. Das kümmert die Linken aber nicht, denn es geht ihnen gar nicht um Velos, sondern immer nur gegen das Auto. Parkplätze werden geopfert, wo es nur geht – nicht nur für Veloparkplätze, sondern auch für Velowege, Grünflächen, Begegnungszonen, häufig sogar gänzlich ohne Grund. Der Parkplatzabbau ist dabei längst nicht das einzige Instrument im Werkzeugkasten der Stadt zur Bekämpfung des Autos. Munter werden Spuren abgebaut, Velowege gefördert, Abbiegemöglichkeiten gestrichen, Parkgebühren erhöht und Tempo-30-Zonen angeordnet – man kennt es.
Pragmatisches Denken? Fehlanzeige!
Damit wir uns richtig verstehen: Gerade im Verkehrsbereich muss eine Stadt sich auch entwickeln können. Die Strasse ist für jeden da und im begrenzten Strassenraum müssen alle Verkehrsträger nebeneinander Platz haben. Dazu wären allerdings pragmatische Lösungen gefragt: Wer weniger externe Autos in der Stadt möchte, müsste grosse Parkhäuser am Stadtrand planen und Park & Ride attraktiver machen. Wer weniger Parkplätze im Stadtbild möchte, müsste den Bau von erschwinglichen Tiefgaragen fördern. Und wer den Durchgangsverkehr unterbinden und die Bevölkerung vor Lärm schützen möchte, müsste sinnvolle Umfahrungen und Tunnelbauten planen. Von der rotgrünen Mehrheit in der Stadt Zürich ist solcher Pragmatismus nicht zu erwarten. Ihr geht es nur darum, die Stadt Zürich für Autos so unattraktiv wie nur möglich zu machen. Die einzige Partei, die sich konsequent gegen diese autofeindliche Politik einsetzt? Die SVP natürlich.