Saisonbewusste Asyl-Begehrer
Das Staatssekretariat für Migration (SEM) öffnet wegen des «saisonalen Anstiegs der Asylgesuche» drei zuvor geschlossene Bundesasylzentren.

Wer gerade noch Leib und Leben rettet, würde sich in jeder Saison auf den Weg machen – egal, ob eine solche Saison gut oder schlecht, warm oder kalt ist. Bild: Adobe Stock
Das Staatssekretariat für Migration (SEM) öffnet wegen des «saisonalen Anstiegs der Asylgesuche» drei zuvor geschlossene Bundesasylzentren. Aus dem Departement von Bundesrat Beat Jans (SP) erfahren wir: «Erwartungsgemäss steigt die Zahl der Asylgesuche derzeit saisonal bedingt an.» Die Saison der Asyl-Begehrer dauert übrigens von Mitte August bis November. Um «rechtzeitig» zum Beginn der Flüchtlingssaison bereit zu sein, stellt der Bund präventiv den Betrieb der Zentren in Moudon, Dübendorf und Eigenthal mit 600 Plätzen sicher.
Offensichtlich betrachten unsere Behörden die Asylsuchenden als eine Art Saisonniers. Wie Touristen wählen diese die Schweiz je nach Saison, um sich hier als Flüchtling anzumelden. In der Sommersaison etwas lieber als in der Zwischensaison. Denn dann ist die Temperatur angenehm, der Himmel blau und die Vegetation grün. Vielleicht sollte man den saisonalen Flüchtlingen gelegentlich vermitteln, dass hierzulande auch die Wintersaison nicht ohne Reiz ist – wie es unsere Wintersportorte seit Mitte des 19. Jahrhunderts nicht ohne Erfolg aller Welt vermittelt haben.
Das Gerede vom «saisonalen Anstieg» oder von «saisonalen Schwankungen» der Asylzahlen zeigt schonungslos die ganze Verlogenheit des hierzulande betriebenen Asylantismus. Wer gerade noch Leib und Leben rettet, kümmert sich weder um die Witterung noch um saisonale Jahreszeiten. Er würde sich in jeder Saison auf den Weg machen, egal, ob eine solche Saison gut oder schlecht, warm oder kalt ist.
Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) rühmt sich, die Asylanträge im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahr um 43 Prozent reduziert zu haben. Von solchen Zahlen ist die Schweiz weit entfernt. Weil hierzulande niemand die Schraube anzieht. Weil unser Justizverantwortliche Beat Jans nichts als Willkommenskultur aussendet und «die benötigten Unterbringungskapazitäten» auf den saisonalen Ansturm ausweitet. Der Sommer wäre die Saison der Fülle und des Überflusses. Was das saisonale Asylwesen betrifft, ist er die Saison des Überdrusses.