Zuwanderung statt Mietzinse regeln
Ständig lesen und hören wir, die Verteuerung des Wohnraums und der Wohnungsmangel seien eine Folge höherer Platzansprüche von uns Schweizern. Stimmt das wirklich? Nur sehr bedingt.

Verteuerung des Wohnraums und Wohnungsmangel: statt staatliche Markteingriffe braucht es endlich geregelte Zuwanderung. Bild: Pixabay
Seit dem Jahr 2000 sind die Platzansprüche nämlich gerade einmal von 44 auf 46,6 Quadratmeter pro Einwohner gestiegen. Im gleichen Zeitraum ist aber die Bevölkerung um über 1,5 Millionen Menschen gewachsen. Die Daten unserer Bundesämter sagen, dass die gestiegenen Wohnansprüche für etwa 21 Prozent des Wohnflächenwachstums, das Bevölkerungswachstum aber für 79 Prozent verantwortlich ist. Mit anderen Worten: In den letzten zwanzig Jahren sind vier von fünf Wohnungen wegen des Bevölkerungswachstums gebaut worden.
Bevölkerungswachstum heisst hierzulande Zuwanderung. Der Zürcher Regierungsrat rechnet bis 2050 mit 450 000 zusätzlichen Menschen auf unserem Kantonsgebiet. Das heisst, dass im Kanton Zürich ungefähr eine Stadt Zürich zusätzlich gebaut werden muss. Statt dieses Übel an der Wurzel zu packen und endlich die unkontrollierte Zuwanderung zu steuern – übrigens ein Verfassungsauftrag – geht man jetzt auf die freie Marktwirtschaft im Wohnungswesen los. Der Mieterverband will mit einer Volksinitiative automatische Mietzinskontrollen einführen. Der Markt im Wohnungsmarkt soll also verschwinden. Der Verband sieht sich bestätigt durch eine von ihm selber beauftragte Umfrage, wonach 60 Prozent die Mietpreise «kontrollieren» wollen. Dabei ist nicht das Prinzip von Angebot und Nachfrage für die Schwierigkeit entscheidend, preisgünstige Wohnungen zu finden. Vielmehr handelt es sich bei den Zuwanderern via EU-Personenfreizügigkeit nur zur Hälfte um Erwerbstätige – und in den allermeisten Fällen keineswegs um «Fachkräfte». Auch Zuwanderer aus Drittstaaten und jene auf der Asylschiene wollen genauso preisgünstigen Wohnraum. Dass der Mieterverband das Problem dieser Massenimmigration ignoriert, macht ihn völlig unglaubwürdig. Je mehr sich der Staat in den freien Wohnungsmarkt einmischt, desto weniger investieren die Eigentümer in den Bau preisgünstiger Wohnungen. Bevor die Massenzuwanderung eingesetzt hat, gab es bei der Wohnungssuche viel weniger Probleme. Mehr staatlicher Wohnungsbau wäre genau das falsche Rezept: Zwar werden damit einige privilegiert, die grosse Mehrheit wird aber diskriminiert. Denn für alle, die nicht in den Genuss von verbilligten Wohnungen kommen, steigen die Mietpreise – weil das Grundstückangebot eben endlich ist und nicht einfach vergrössert werden kann.
Wir haben uns mit der Personenfreizügigkeit und der laschen Asylpolitik auch auf dem Wohnungsmarkt grosse Probleme eingehandelt. Die Einheimischen bezahlen jetzt den Preis. Es ist nur zu hoffen, dass sie es merken und bei den nächsten Wahlen die richtige Partei wählen.